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Aktuelles aus dem Kursgarten

Hier finden Sie Neuigkeiten und Tipps aus dem Kursgarten.
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Gärtli am Ebenrain

Im April 2025 eröffnet wir das Gärtli am Ebenrain, ein Projekt von Bioterra in Kooperation mit dem Ebenrain Kursgarten.
Das Gärtli ist offen für Kinder und ihre Begleitpersonen, für kleine und grossen Pflanzenfans, Naturforschende und Kompostmäuse: es lädt ein zum Anpacken, Entdecken, Ausprobieren und Dräckeln.
Das Gärtli befindet sich im Kursgarten des Ebenrains, direkt neben dem Pavillon. Beim Projekt “Gartenkind” kann jedes Kind zum Gärtner oder zur Gärtnerin werden. Eine eigens dafür zur Verfügung gestellte Fläche lädt zum Pflanzen, Säen, Jäten und Ernten ein. Die Gartennachmittage werden geleitet von den erfahrenen Gartenpädagoginnen Eva Coors und Claudia Dübi. Die beiden leiten schon viele Jahre gartenpädagogische Projekte, bieten Weiterbildungen im Garten an und haben viel Erfahrung im Gärtnern mit Kindern.
An den Gartennachmittagen ist das Gärtli-Team vor Ort und sorgt für ein interessantes Gartenerlebnis!
Daten Gartennachmittage
Jeweils am Samstag von 14.00 bis 17.00 Uhr
Ein gemeinsames kleines z’Vieri gibt es jeweils um 15.30 Uhr
05.04.25 Kartoffel pflanzen, Kapuzinerkresse & Radiesli säen, Kresse-Eier herstellen zum Mitnehmen, Frühjahrskräuter entdecken und geniessen
03.05.25 Bohnentipis gemeinsam errichten, Schmetterlingsraupengemüse “Fenchel” pflanzen und Pflücksalat säen,
14.06.25 Kürbis-/Zucchinisetzling, Tomatensetzling und Naschgurken pflanzen, Kräutersalz herstellen
23.08.25 Gemüse-Ernte, bemalen von Erntetaschen, Radiesli und Pflücksalat säen
20.09.25 Saatgut ernten, Samentüte basteln und Samenkugeln herstellen und Kräutermischungen für ein Kräutertee zusammenstellen
18.10.25 Erntedankfest, Tulpenzwiebeln stecken – Farben fürs nächste Frühjahr, Herbstblättergirlanden basteln, Gründüngung aussäen
Wichtig: Die Kinder bleiben in der Obhut der Begleitpersonen. Das “Gärtnere” und die Anlässe sind kostenlos und finden bei jeder Witterung statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Der Stukturengarten nimmt Formen an

Die Strukturen bieten Lebensräume für einheimische Vögel, Kleinsäugetiere und Insekten, die den Garten beleben und die Natur im Gleichgewicht halten. So geht Biodiversität im Siedlungsraum!
Wildobst - altes Wissen, neu entdeckt

Im Ebenrain Kursgarten wächst neu eine Wildobstsammlung heran.
Mispeln zum Beispiel sind heute nur noch selten in den Gärten anzutreffen. Dabei ist der kleine Baum eine äusserst attraktive Einzelpflanze mit einem aussergewöhnlichen Wuchs. Im Sommer hat er kräftig grüne Blätter und eine schöne Färbung im Herbst. Die bronzefarbenen Früchte, die bis im Winter hängen bleiben, sind ein Blickfang. Die Früchte können nach dem ersten Frost geerntet und zu einer schmackhaften Konfi verarbeitet werden. Wegen der Gerbstoffe waren die Früchte schon im Mittelalter ein bewährtes Hausmittel bei Verdauungsstörungen und wegen ihrer entzündungshemmenden Wirkung zur Linderung von Nieren- und Harnwegsentzündungen. Aufgrund ihrer Heilkraft stand die Mispel in jedem Klostergarten.
Zusammen mit anderem Wildobst kann die Mispel auch in eine Hecke gepflanzt werden. Als Nachbarn eignen sich etwa Holunder, Hasel oder Tierlibaum. Der Tierlibaum, auch bekannt als Kornelkirsche, galt schon im Mittelalter als wichtiges Obstgehölz. Seine gelben Blüten erscheinen schon früh im Frühling, noch vor dem Blattaustrieb. Für Insekten ist das ein willkommenes Fressen, wenn das übrige Blütenangebot noch rar ist. Im Spätsommer trägt der Tierlibaum schliesslich leuchtend rote Früchte, die weitere «Tierli» anlocken. Auch für uns sind die vitaminreichen Beeren eine Delikatesse. Die Wildform schmeckt vom Baum zwar sehr herb und sauer, ergibt aber guten Gelée oder Sirup. In Österreich wird aus den «Dirndl» Likör gemacht. Wer es pikant mag, kann die Früchte als falsche Oliven in Essig einlegen. In Osteuropa sind viele Sorten bekannt, die grössere Früchte tragen und die sogar frisch vom Baum ausgezeichnet schmecken.
In jede Wildhecke gehört auch eine Wildrose. Ihre Dornen schützt Vögel, die in der Hecke brüten, erfolgreich vor Katzen. In der Schweiz gibt es rund 30 verschiedene Wildrosenarten. Im Sommer verströmen die Blüten ihren betörenden Duft und bieten Nektar für viele Wildbienen und andere Insekten, im Herbst leuchten dann ihre Früchte, die Hagenbutten orange, rot oder sogar schwarz. Übrigens: alle Hagenbutten sind essbar und dienen vielen Säugetieren und noch mehr Vögeln als Nahrung. Die Verarbeitung der Hagenbutten ist aufwändig, weil die feinen Härchen, die die Samen umgeben, entfernt werden müssen. Sie lösen sonst einen Juckreiz aus. Ist das aber erst einmal geschafft, haben die Hagenbutten nebst einem fruchtigen Geschmack viele Vitamine, Mineralien und Antioxidantien zu bieten, die unser Immunsystem stärken.
Das sind nur drei Beispiele von Wildobstsorten, die Ihren Garten bereichern, einen Beitrag für die Natur leisten und für kulinarische Abwechslung sorgen. Es wäre doch schade, wenn die wertvollen Pflanzen in Vergessenheit geraten würden.
Gemüse für immer

Jetzt geht es wieder los mit Säen und Pflanzen, Beete vorbereiten und Setzlinge anziehen. Mir gefallen diese Arbeiten: Sie machen mich zufrieden und froh und wecken die Vorfreude auf den bunten Sommergarten und das reife Gemüse. Aber nicht alle haben Zeit und Lust, jedes Jahr bei null anzufangen. Für jene ist ein «Dauernutzgarten» mit mehrjährigem Gemüse eine Alternative zum herkömmlichen Gemüsegarten.
Mehrjährige Gemüse überwintern und treiben jedes Jahr aufs Neue aus. Sind sie erst einmal angewachsen, brauchen sie nicht mehr viel Pflege. Dank des tiefen Wurzelwerks überstehen sie trockene Zeiten und müssen auch nicht übermässig gedüngt werden. Ein wenig Kompost im Frühjahr reicht. Der Boden muss – im Gegensatz zum herkömmlichen Garten – nicht ständig bearbeitet werden. Ideal ist eine Mulchdecke, welche die freien Stellen bedeckt. Dadurch haben die Bodenlebewesen Schutz und Nahrung und machen für uns die Hauptarbeit, indem sie den Boden lockern, belüften und Pflanzenreste in wertvollen Humus umwandeln.
Die Erntezeit dauert bei mehrjährigem Gemüse viel länger. Selbst wenn eine Ernte verpasst wird, können die Pflanzen weiterwachsen – im Gegensatz zu einjährigen Gemüsesorten wie Salat oder Gurken, die nach der Ernte absterben. Einige mehrjährige Gemüsesorten können selbst im Winter geerntet werden oder beginnen früher im Jahr zu wachsen als ihre einjährigen Pendants, was die Gemüsesaison um einige Wochen verlängert. Den Insekten bietet das Dauergemüse eine Vielfalt an Blüten, die Pollen und Nektar liefern und sie finden mehr Versteck- und Nistmöglichkeiten.
Bestimmt haben Sie bereits mehrjährige Gemüse in Ihrem Garten, zum Beispiel Rhabarber und Kräuter wie Bärlauch oder Schnittlauch. Bei uns wachsen ausserdem Ewiger Kohl, Baumspinat und Gemüse-Ampfer oder Wurzelgemüse wie Meerrettich, Knollenziest und Topinambur, deren Knollen uns im Winter mit wertvollen Vitaminen versorgen.
Am liebsten mag ich die mehrjährigen Zwiebeln: die Winterheckenzwiebel und die Etagenzwiebel. Letztere macht keine Blüten, sondern Brutzwiebeln, die in Büscheln am Ende langer Stängel sitzen. Die Brutzwiebeln kann man einlegen, braten und kochen wie Schalotten – oder wieder einpflanzen.
Weidenpavillon

Während der Blockwoche «Haus, Hof und Garten» haben die Jugendlichen der Brücke Ebenrain gemeinsam mit dem Gartenteam im Kursgarten einen riesigen Weidenpavillon gepflanzt. Die Weiden werden Wurzeln schlagen und im Sommer wertvollen Schatten spenden.