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Japankäfer
Japankäfer-Hotline
Melden Sie verdächtige Käfer unserer Hotline:
Tel. 061 267 64 00
Oder per Mail an: japankaefer@bl.ch (mit Foto)
Animation Stopp Japankäfer
Ebenrain Info-Mailings: Aktuelles zum Japankäfer
In Zusammenarbeit der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft werden die aktuellsten Informationen über den Japankäfer jeweils in einem Mailing versendet. Interessierte Personen, die das nächste Mailing erhalten wollen, schicken ihre E-Mail-Adresse an japankaefer@bl.ch.
Medienmitteilungen
Massnahmen / Verfügung

Die Allgemeinverfügung 2025 wurde am 26. Juni 2025 im Amtsblatt Basel-Landschaft veröffentlicht. Die Massnahmen gelten ab sofort. Die Allgemeinverfügung 2024 wird vollständig aufgehoben.
Am 2. Juli 2025 wurde eine aktualisierte Karte veröffentlicht, am 9. Juli sowie am 17. Juli 2025 die Allgemeinverfügung und die Karte nochmals aktualisiert.
Siehe aktuelle Versionen der: Allgemeinverfügung 2025 und Karte Befallsherd und Pufferzone BL und BS
Flyer Freizeitgärten

Flyer Friedhöfe


Erkennungsmerkmale

Die adulten Japankäfer sind 1 - 1,5 cm (Vergleich Kaffeebohne) lang und gleichen dem Gartenlaubkäfer. P.japonica hat aber ein auffällig gold-grün schimmerndes Halsschild und fünf weisse Haarbüschel an jeder Seite des Hinterleibes und zusätzlich zwei Büschel auf dem letzten, verhärteten Addominalsegment. Zudem sind sie durch ihr spezielles Alarmverhalten, das beim Annähern eines Feindes gezeigt wird, gut von ähnlichen Käfern unterscheidbar. Die Käfer sind vor allem bei warmem Wetter den Tag hindurch aktiv.
Meldung eines verdächtigen Käfers

Der Japankäfer ist in der Schweiz melde- und bekämpfungspflichtig. Bei einem Verdachtsfall muss umgehend der kantonale Pflanzenschutzdienst informiert werden. Machen Sie ein Foto des Käfers, notieren Sie den genauen Fundort und frieren Sie den Käfer ein und melden Sie sich telefonisch bei der Japankäfer-Hotline / Tel 061 267 64 00.
Fragen und Antworten
Warum sind die Massnahmen so wichtig?
Der Japankäfer verursacht grosse Schäden an über 400 Wirtspflanzen, darunter vielen landwirtschaftlichen Kulturen wie Mais, Obstbäume, Beeren und Reben. Aber auch Bäume, verschiedene Zierpflanzen wie Rosen sowie Rasenflächen nehmen Schaden. Insgesamt werden die potenziellen Schäden in der Schweiz auf mehrere hundert Millionen Franken pro Jahr geschätzt. Erfahrungen aus den USA und aus Italien zeigen, dass die Bekämpfung des Japankäfers schwierig ist, wenn er sich erst einmal etabliert hat.
Was ist das Ziel der Massnahmen?
Ziel der Massnahmen ist die Tilgung des Japankäfers am Fundort in der Region Basel. Insbesondere gilt es zu verhindern, dass die Weibchen ihre Eier im Boden ablegen, aus denen im nächsten Frühling neue Käfer schlüpfen. Zudem soll verhindert werden, dass sich der Japankäfer von der Region Basel aus weiterverbreitet.
Welches sind die Wirtspflanzen des Japankäfers?
Der Japankäfer ernährt sich von rund 400 Pflanzen aus diversen Pflanzenfamilien. Dazu zählen viele landwirtschaftliche Kulturen wie Beeren, Obstbäume, Weinreben oder Mais, aber auch Rosen und Bäume wie Ahorn, Birken oder Linden.
Liste der Wirtspflanzen (Quelle: Julius-Kühn-Institut)
Wie funktionieren die Lockstofffallen?
Es handelt sich um Trichterfallen mit Lockstoffen, die adulte Japankäfer anlocken. Die Lockstoffe bestehen aus einem Sexuallockstoff (Pheromon), der nur die Männchen anzieht, und einem Frasslockstoff, der beide Geschlechter anzieht. Die Fallen werden während der Flugsaison eingesetzt. Diese dauert von ca. Anfang Juni bis Ende September. Die adulten Käfer rutschen über den Trichter in die Fallen und kommen nicht mehr frei. So kann bei der regelmässigen Leerung festgestellt werden, wie viele Japankäfer in der Umgebung vorkommen. Zusätzlich kann der Start der Flugsaison festgestellt werden.
Die Lockstoffe sollten nicht berührt werden, da sie bei einer Verunreinigung durch die Fette auf unserer Haut nicht mehr richtig funktionieren. Sie haben aber ansonsten keine Auswirkung auf Menschen und Tiere. Da der Lockstoff sehr spezifisch für den Japankäfer ist, werden ausserdem keine anderen Insekten bedroht.
Was nützt ein Bewässerungsverbot von Rasen/Grünflächen?
Feuchte Wiesen oder Rasen sind sehr attraktive Orte für die Eiablage durch die Weibchen. Die Larven können dort optimal ihren Lebenszyklus durchlaufen und sich zu adulten Käfern entwickeln. Durch den Stopp der Bewässerung wird die Anzahl an geeigneten Standorten für die Vermehrung des Japankäfers verringert und die Bedingungen für die Entwicklung der Larven erschwert.
Bedeutet ein Bewässerungsverbot, dass man im Garten gar nicht mehr giessen darf?
Ein Bewässerungsverbot betrifft Rasen- und Grünflächen (z.B. Rasen in Privatgärten, öffentliche Parks und Sportplätze). Das Giessen von Pflanzen im Garten und auf Balkonen – egal ob im Beet oder im Topf – bleibt erlaubt, wenn in den Töpfen und den Beeten keine Gräser wachsen.
Was nützt ein Bewässerungsverbot, wenn es regnet?
Gelegentliche Regenfälle befeuchten den Boden nicht gleichermassen wie tägliches Rasenbewässern. Je feuchter der Boden, desto lieber haben ihn die Japankäferweibchen.
Werden Fadenwürmer eingesetzt?
Fadenwürmer, sogenannte Nematoden, sind winzig kleine Lebewesen, die als Nützlinge direkt im Boden wirken. Dort dringen sie in Japankäferlarven ein und sondern ein Bakterium ab, das diese abtötet. Japankäferlarven bilden sich ab Mitte August aus den im Boden abgelegten Eiern. Entsprechend kommt ein Einsatz von Fadenwürmern erst im Spätsommer in Frage. Es ist vorgesehen, öffentliche Grünflächen um die Befallsbereiche sowie den Rasen im Stadion St. Jakob mit Fadenwürmern zu behandeln.
Ist ein Insektizideinsatz geplant?
Aktuell ist nicht geplant, dass es zu einem Insektizideinsatz kommt. Die Lage wird laufend analysiert und mögliche Massnahmen den neuen Gegebenheiten angepasst.
Merkblatt Agroscope