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Plätze, Wege, Mauern
Plätze und Wege sind oft die meistbenutzten Gartenbereiche und haben eine wichtige gliedernde wie auch verbindende Funktion. Die Qualität eines Platzes wird nicht nur von der Art des Belages, sondern ebenso von seiner Form und Einbettung in die Umgebung bestimmt. Niveauunterschiede können durch Trockenmauern, Nischen und Treppen abwechslungsreich gestaltet werden.
Plätze: Form und Belagswahl
Die Art der Nutzung eines Platzes (Kinderspielplatz, Grillplatz, Sitzplatz, Vorplatz) entscheidet über den geeigneten Belag. Oft genügt ein einfacher Kiesplatz anstelle eines aufwändigen Kunst- oder Natursteinbelages.
Wasserdurchlässige Beläge wirken weniger monoton als versiegelte Böden, bieten Lebensraum für Tiere und Pflanzen und verhindern, dass Regenwasser in die Kanalisation abfliesst. Denn durch die steigende Zahl versiegelter Flächen sind die Kanalisationen mit zunehmenden Starkniederschlägen überlastet und die Gefahr von Überschwemmungen steigt. Je nach Beanspruchung, beispielsweise für Vorplätze oder Veloabstellflächen, braucht es keinen versiegelten Belag.
Wege: Linienführung und Belagswahl
Wege führen entweder möglichst direkt zum Ziel oder sie beleben durch eine organische Wegführung die strenge Wirkung rechteckiger Grundstücke. Fliessende Übergänge mit niederen Wildstauden an den Wegrändern wirken oft freundlicher als trennende Randsteine. Hartbeläge sind bei intensiver Nutzung oder bei Steigungen zu empfehlen, zumeist genügen jedoch versickerungsfähige Beläge. Ideal sind Kalksplittwege, da sie kostengünstig sind und die Schuhe nicht verschmutzen. Gelbkieswege können mit Autos befahren werden und der Regen schwemmt die Feinanteile heraus, so dass auch diese Wege nach kurzer Zeit die Schuhe nicht mehr verschmutzen. Zudem strahlen naturnahe Wege an heissen Sommertagen weniger Hitze ab.
Mauern: verbindend und trennend
Niveauunterschiede im Garten bieten Chancen für eine spannende Gestaltung. Gleichmässige Schrägböschungen wirken oft steif und langweilig. Sie können durch buchtiges Vor- und Rückspringen einer bepflanzten Böschung oder durch Trockenmauern ersetzt werden. Wild aufgeschichtete Trockenmauern aus unbehauenen, plattenförmigen Steinen sind günstig, gerichtete Mauern aus sorgfältig behauenen Steinen dagegen teuer. Sie werden beide ohne Zement – also trocken – aufgebaut und nicht verfugt. Abwechslungsreiche Kalksteinmauern mit bepflanzten Spalten sind meist viel ansprechender als uniforme Kunststeinmauern und sie bieten Lebensraum für wärmeliebende Tierarten.
Beachten Sie, dass Mauern Hindernisse für Tiere wie beispielsweise den Igel sein können. Versuchen Sie einen Durchgang für diese Kleintiere zu belassen oder bewusst einzuplanen.