- Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft, Natur und Ernährung
- Natur
- Natur im Siedlungsraum
- Naturnahe Gartengestaltung
- Rasen oder Blumenwiese
Rasen oder Blumenwiese

Rasenflächen nehmen oft einen grossen Teil des Gartens ein. Obwohl der Rasen ein anspruchsvoller und aufwändiger Grünbereich ist, wird er häufig auch auf Flächen angelegt, welche gar keine Nutzfunktion (Spielen, Liegen) erfüllen. Dabei gibt es ansprechende Alternativen.
Pflanzenzusammensetzung
Der Pflanzenbestand in einem Rasen oder einer Wiese hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab: Bodenbeschaffenheit, Einsaat, Nährstoffzufuhr, Feuchtigkeits- und Lichtverhältnisse sowie Schnittzeitpunkten, -häufigkeit und -höhe. Deswegen entwickeln sich Wiesen und Rasen nicht immer gemäss unseren Wunschbildern und reagieren auf Eingriffe ausgesprochen unterschiedlich und nicht immer voraussehbar.
Eine Tabelle [PDF] gibt eine Übersicht über die wichtigsten Eigenschaften der in Gärten häufig verwendeten Rasen und Wiesen.
Rasen für intensiv genutzte Bereiche
Auf Spielflächen für Kinder ist ein niedrig gehaltener Rasen mit zwei bis drei Schnitten pro Monat empfehlenswert. Bei Verzicht auf aufwändige Pflege, Dünger und Herbizide gesellen sich bald einige Kräuter wie Gänseblümchen, Ehrenpreis und Kriechender Günsel zum Gras und sorgen für Farbtupfer im Einheitsgrün. Blühende Kräuter locken auch im Rasen Bienen an. Um spielende Kinder vor Bienenstichen zu schützen, hilft ein regelmässiger Rasenschnitt.
Rasen sind lichtbedürftig. Wenn sich also in einem schattigen Bereich Moos ansiedelt, ist dies kein Grund für einen aufwändigen Pflegeeingriff, sondern vielmehr ein Grund zur für Freude über das pflegeleichteste Grün für schattige Lagen.
Blumenrasen für extensiv genutzte Bereiche
Sofern die Rasenfläche hauptsächlich als Liegewiese und nur ab und zu als Spielfläche genutzt wird, ist ein Blumenrasen geeignet. Er enthält neben Gräsern auch niedrige und robuste Kräuter. Diese bringen Farbe und Abwechslung in den Rasen und bieten Lebensraum für Insekten, ohne dass dadurch der Nutzen eingeschränkt wird.
Je nach Wunsch kann ein Blumenrasen fünf bis zehn Mal pro Saison geschnitten werden. Die Schnitthöhe und -häufigkeit entscheidet mit darüber, welche Kräuter im Blumenrasen überleben können.
Blumenwiese für ungenutzte Bereiche
Flächen, die nie oder nur selten betreten werden, können mit einer artenreichen und buntblühenden Blumenwiese angesät werden. Je magerer und trockener der Boden ist, desto artenreicher wird sich die Wiese entwickeln. Eine Blumenwiese ist hoch wachsend und wird nur ein- bis zweimal im Jahr mit der Sense oder einem Balkenmäher geschnitten. Mit einem konventionellen Rasenmäher lässt sich eine hoch gewachsene Blumenwiese nicht mehr mähen. Es dauert mehrere Jahre, bis sich eine artenreiche Blumenwiese etabliert, kleereiche Jugendstadien sind die Regel.
Staudensäume für Randbereiche
Intensiv genutzte Rasen oder Blumenrasen lassen sich gut mit Staudensäumen entlang von Gehölzen und Mauern kombinieren. Eine geschwungene Linienführung führt dabei zu spannenden Übergängen. Grosse Rasenflächen können mit Wildstaudenrabatten oder Gehölzen abwechslungsreich gegliedert werden.