- Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft, Natur und Ernährung
- Natur
- Natur im Siedlungsraum
- Naturnahe Gartengestaltung
- Umwandlung in naturnahen Garten
Umwandlung in naturnahen Garten
Nicht nur neue Gärten können naturnah gestaltet werden, auch die Umwandlung eines bestehenden Gartens ist jederzeit möglich. Von kleinen Schritten, bei denen sich der Garten nach und nach entwickelt, bis hin zu einer einmaligen, umfassenden Umgestaltung ist alles möglich.
Wie vorgehen?
Sofern Sie schon konkrete Vorstellungen haben, wie Sie den Garten nutzen werden, wie er zukünftig aussehen soll und welche Pflanzen Sie entfernen oder ersetzen wollen, empfiehlt sich ein erster, grösserer Eingriff. Sie haben so die Möglichkeit, auch Veränderungen in der Raumaufteilung vorzunehmen. Falls Sie noch nicht sicher sind, wovon Sie sich trennen und wie Sie Ihren Garten umgestalten wollen, sind Veränderungen in Etappen besser geeignet.
Entscheidend ist auch, wie viel Energie und Aufwand Sie in die Veränderungen stecken wollen. Bedenken Sie, dass nicht nur der Eingriff selbst mit Aufwand verbunden ist, sondern dass in den veränderten Bereichen anfangs auch mehr Zeit für die Pflege investiert werden muss.
Der Umgang mit Gehölzen
Gehölze brauchen Jahrzehnte, bis sie ihre volle Grösse erreicht haben. Erst dann strahlen sie ihre ganze Schönheit aus, spenden einem lauschigen Sitzplatz Schatten und sind wertvolle Lebensräume für Tiere. Deshalb kann es richtig sein, auch Gehölze zu belassen, die man für einen naturnahen Garten nicht wählen würde. Hier gilt es abzuwägen zwischen dem Wunsch nach einer einheimischen Art und der Achtung vor dem Gewachsenen sowie dem Wert für die Natur.
Umgekehrt leiden alte Gärten oft unter Lichtmangel, da vorgängig zu viele und zu hoch wachsende Gehölze gepflanzt wurden oder seit Jahren kein Rückschnitt mehr erfolgt ist. Dann gilt es zu überlegen, wo mehr Licht erwünscht ist, ob der Nachbar durch die Gehölze gestört wird und wie stark die Auslichtung sein soll. Beachten Sie bei Ihrer Entscheidung, dass der Wert eines einheimischen Baumes umso grösser ist, je älter er ist. Viele Tiere können einen Baum erst ab einem gewissen Alter als Lebensraum nutzen.
In ländlichen Gebieten prägen oft Obstbäume oder grosse Solitärbäume das Bild der Gärten und der Umgebung. Lassen Sie diese ästhetisch wie ökologisch wertvollen Bäume wenn immer möglich stehen. Für den Ersatz einer 100-jährigen Eiche bräuchte es 100 10-jährige Eichen, um den gleichen Wert für die Natur (sog. Ökosystemleistung) zu erhalten!
Umwandlung von Rasen in Blumenwiese
Einsaaten einer Blumenwiesenmischung in einen bestehenden Rasen mit dichtem Wurzelfilz sind wegen der mangelnden Keimmöglichkeiten sinnlos. Bei Verzicht auf Düngung und allzu häufiges Mähen entwickeln sich mit den Jahren auch in Rasenflächen verschiedene, anspruchslose krautige Pflanzen.
Artenreiche Magerwiesen oder Blumenrasen müssen dagegen vollständig neu angelegt und der Rasen dazu umgebrochen werden, da zur Ausmagerung des Bodens eine Anreicherung mit Sand oder Kies auch im Wurzelbereich notwendig ist.
Viel einfacher lassen sich randliche, ungenutzte Rasenbereiche in abwechslungsreiche Wildstaudenrabatten umwandeln. Nach der Entfernung des Rasenfilzes werden standortgerechte Wildstauden neu eingepflanzt.
Lassen Sie sich von Naturgartenfachbetrieben beraten.
Weiterführende Informationen
- Broschüre Naturnahe Gärten attraktiv gestalten
- Leitfaden «Der Klima-Garten»
- Bioterra Naturgartenfachbetriebe in der Region
- Artenlisten
- Inspiration anderer Projekte bei Mission B