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Metallrückgewinnungsanlage
Metallrückgewinnungsanlage Elbisgraben
Grundsätzlich sollten Metalle nicht in den Siedlungsabfall gelangen, sondern via Separatsammlung der Verwertung zugeführt werden. Gleichwohl werden grosse Mengen auf diesem Weg entsorgt und gelangen zur Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) Basel. Der Verbrennungsprozess liefert Energie in Form von (Fern-)Wärme und Strom. Übrig bleibt die Verbrennungsschlacke, die zur Deponieanlage Elbisgraben geführt wird. Die Metalle machen darin einen Gewichtsanteil von rund 10,5 Prozent aus; jedes Kilo Schlacke enthält gut 100 Gramm Metall. Zwei Drittel entfallen auf Eisen und ein Drittel auf die anderen Metallsorten inkl. Edelstahl.
Der Gesetzgeber schreibt vor, dass diese wertvollen, nicht nachwachsenden Rohstoffe aus der Schlacke entfernt werden müssen. Gemäss der schweizerischen Abfallverordnung (VVEA) beläuft sich der Grenzwert auf maximal 1 Prozent Nichteisenmetall und Edelstahl im Deponiegut.
Der Wirkungsgrad der Anlage im Elbisgraben
Im September 2019 ging auf der Deponieanlage Elbisgraben in Arisdorf eine neue, kostendeckende Metallrückgewinnungsanlage in Betrieb. Messlatte für deren Konfigurierung war das Ausreizen der technischen Möglichkeiten dank eines neuen Prozessdesigns.
Insgesamt schafft es die Anlage, von den Metallteilen grösser als 2 Millimeter praktisch alles Eisen, etwa 95 Prozent der Nichteisenmetalle und 80 Prozent des Edelstahls auszusortieren. Die verbleibende, granulierte Schlacke enthält gemäss einer detaillierten Momentaufnahme nur noch 0,13 Prozent Nichteisenmetall und Edelstahl. In einer längerfristigen Betrachtung sind es sogar nur noch 0,1 Prozent. Das Verfahrensprinzip dieser Pionieranlage wird andernorts bereits übernommen.
Das Verfahren der Rückgewinnung in Kürze
40'000 Tonne KVA-Schlacke kann die Metallrückgewinnungsanlage Elbisgraben pro Jahr verarbeiten. Auf ihrem Weg über die Förderbänder wird die Schlacke mehrfach gebrochen und sortiert, wobei sich die Korngrösse immer weiter verringert. Während Magnetscheider das Eisen entfernen, blasen zwei Ventilatoren – die sogenannten Windsichter – die leichten, noch nicht vollständig verbrannten Teile aus der Schlacke heraus. Sie gehen zur KVA Basel zurück. Im hinteren Bereich der Anlage separiert der sogenannte Wirbelstromscheider über Abstossung die Nichteisenmetalle von der Schlacke. Die Edelstähle werden zweimal täglich durch Umkehr der Laufrichtung eines Förderbandes in einen separaten Container geführt.
Am Ende der Reise durch die Metallrückgewinnungsanlage bleiben 5 Millimeter kleine Schlackekörner übrig, die in der Deponieanlage Elbisgraben umweltgerecht abgelagert werden.
Beeindruckende Umweltbilanz
Das Metall-Recycling aus Schlacke («Urban Mining») ist wesentlich umweltfreundlicher als der Bergbau. Mit der Verwertung bereits genutzter Metalle schliesst sich ein Stoffkreislauf; natürliche Vorkommen werden geschont. Zwei Drittel des Umweltnutzens der Anlage Elbisgraben entstehen durch das Erfüllen der gesetzlichen Pflicht. Die Mehrleistung der Anlage generiert einen ökologischen Wert wie zum Beispiel 70 Millionen nicht gefahrenen Auto-Kilometer pro Jahr.