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Waldenburg, Hauptstrasse 70-72
Das ehemalige Bezirksgericht an der Hauptstrasse 70-72 in Waldenburg besteht aus zwei Gebäuden, die im Kern aus dem 17. Jahrhundert stammen, wie durch die Zeichnung von G. F. Meyer von 1860 nachzuweisen ist. Die heutige Erscheinungsform mit ihren streng gegliederten, klassizistischen Strassenfassaden erhielt das Bezirksgericht 1801. Die Gebäude stehen inmitten einer Häuserzeile, die an der Hauptstrasse im oberen Stadtteil miteingebunden sind. Das nördliche (Nr. 70) überragt das südliche (Nr. 72) Haus, der Hinterhof ist durch eine Mauer abgeschlossen. Strassenseitig erschliessen gerade, einläufige Treppen das jeweilige Hochparterre. Das südliche Haus besitzt einen rückwärtigen Schopfanbau.
Unter der Bauherrschaft der Genossenschaft Wohnstadt wurde das Bezirksgericht und sein Schopfanbau durch Salathé Architekten Basel saniert und umgebaut, sodass eine Wohnnutzung sowie die Nutzung als Kulturräume möglich wurden. Ziel war es zudem, dass der Hof mit der neuen Kulturnutzung im Erdgeschoss sowie dem Einbezug des Brunnens am Adelberg einen öffentlichen Charakter erhält und das Dorfzentrum von Waldenburg neu belebt. Ein neu gegründeter Verein «Kulturraum Waldenburg» betreibt die Kulturräume (kulturraum-waldenburg.ch). Im November 2022 bis Januar 2023 fand eine erste Ausstellung zum Thema «Vom Bundeshaus nach Waldenburg» statt.
Bei diesem Projekt ordnet sich die Nutzung dem Bestand unter, indem die Eingriffe möglichst schonend durchgeführt und kleingehalten wurden. Zu den Massnahmen gehörten eine Absenkung der mannshohen Einfassungsmauer, welche den Aussenraum aufwertet. In den Räumen des ehemaligen Bezirksgerichts entstanden vier im Charakter unterschiedliche Wohnungen (3x 100m2, 1x 55 m2), indem u.a. der Gerichtsaal von den Innenausbauten befreit wurde und die ursprüngliche Ausstattung wieder freigelegt wurde. Das Dachgeschoss birgt noch weiteres Ausbaupotenzial. Der grösste Eingriff zur Erhöhung der Wohnqualität stellt der Laubenanbau in den bestehenden Hof dar. Die Gestaltung der überdeckten Laube aus Holz bringt die Wesenselemente einer traditionellen Laube in einer zeitgemässen Formensprache und heutiger Handwerkstradition zum Ausdruck. Durch die vertiefte Auseinandersetzung mit dem Ort und der hiesigen Baukultur fügt sich das neue Element einfühlsam und qualitätsvoll in das bestehende Ensemble am Bezirksgericht ein.




