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Was ist Boden

Woraus besteht der Boden?
Böden bestehen aus mineralischen und organischen Bestandteilen (Humus), Lebewesen, Wasser und Luft. Die Böden bilden sich unter dem Einfluss der verschiedensten Umweltfaktoren im Verlauf von Jahrtausenden. Böden sind dreidimensional: Bodentiefe und Bodenfläche. Je nach Entstehungsgeschichte haben Böden sozusagen unterschiedliche "Gesichter".
Der Boden besteht ungefähr zur Hälfte aus Hohlräumen, wobei diese "Poren" unterschiedliche Grössen aufweisen. Nur wenige sind von Auge sichtbar; die meisten sind mikroskopisch klein. Sie sind entweder mit Wasser oder mit Luft gefüllt. Viele Hohlräume werden durch die Lebewesen im Boden gebildet und bewohnt. Die unzähligen Risse und Gänge werden von einem dichten Netz feinster Wurzelhaare und Pilzfäden durchzogen.
Warum ist Boden wichtig?
Ohne viel über den Boden zu wissen, wohnen, arbeiten und leben wir auf ihm.Ein Blick unter die Bodenoberfläche, zeigt eine faszinierende Welt: Unzählige Organismen, von Bakterien und Pilzen über Insekten und Regenwürmer bis hin zum Maulwurf beleben den Boden. Zusammen mit der Vegetation, dem Klima, dem Wasser und dem Relief sorgen sie dafür, dass im Verlaufe von langen Zeiträumen aus unbelebtem Ausgangsgestein belebter Boden wird. In 1'000 Jahren bilden sich nur etwa 10 Zentimeter Boden.
Es lassen sich folgende Bodenfunktionen unterscheiden:
Boden als Produktionsgrundlage und als Standort
Der Boden dient als Produktionsgrundlage für die Land- und Forstwirtschaft und als Untergrund für alle durch den Menschen erstellten Bauten (Gebäude aller Art, Infrastruktureinrichtungen, Verkehrswege etc.). Daneben liefert er zusammen mit dem Untergrund auch Rohstoffe wie Lehm, Sand, Kies und Bodenschätze aller Art.
Boden als Lebensraum und Ökosystem
Boden ist Lebensraum und Lebensgrundlage für Mikroorganismen, Tiere und Pflanzen. Durch die Vielfalt der Organismen verfügt er über eine immense Biodiversität. In jedem Gramm Erde leben viele Millionen von Organismen! Die Lebewesen prägen die Böden. Regenwürmer z.B. können ihre Röhren mehr als einen Meter tief bohren. In einem Kubikmeter gesundem Wiesenboden lassen sich bis zu 400 m Wurmröhren finden. Diese belüften den Boden und sorgen dafür, dass überschüssiges Regenwasser rasch abfliessen kann, wobei es zugleich gereinigt wird. Ohne Lebewesen entsteht kein Boden; andererseits gäbe es ohne Boden auch keine höher entwickelten Landlebewesen! Entsprechend ist der Boden ein wichtiges erdgeschichtliches Archiv.
Boden als Regler von Kreisläufen
Boden ist ein wichtiger Regler und Speicher im ständigen Stoff- und Energiefluss von Ökosystemen. In ihm werden verschiedenste Stoffe gefiltert, gereinigt gespeichert, um- und abgebaut. Wichtig für Wasser und Nährstoffe ist sein Hohlraumsystem. Bei unsachgemässer Bewirtschaftung (z. B. durch zu schwere Maschinen) wird sein Porensystem geschädigt oder gar zerstört. Der Boden kann seine Funktionen nicht mehr voll erfüllen.
Boden als Gedächtnis
Der Boden erfüllt in unserer Kulturlandschaft die Rolle eines geschichtlichen und kulturellen Gedächtnisses. In ihm werden Gegenstände und Gebäude früherer Kulturen konserviert. Auch lassen sich durch den Menschen bedingte Veränderungen an der Kulturlandschaft erkennen (z. B. die Entfernung von Hochstammkulturen). Der Boden vergisst nicht: Altlasten erinnern uns an zivilisatorische Sünden vergangener Jahrzehnte. Böden können auch vergangene erdgeschichtliche Zeiten widerspiegeln: Zeugen dafür sind zum Beispiel unter tropischen Klimabedingungen entstandene Böden.