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Strukturentwicklungsprozess
Im Vorfeld des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests 2022 Pratteln im Baselbiet (ESAF 2022) hat die Abteilung Kulturförderung in Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Nachhaltigkeit des ESAF 2022 einen Strukturentwicklungsprozess für das Vereinswesen im Bereich der lebendigen Traditionen initiiert.
Der Kanton Basel-Landschaft ist damit der erste Kanton, der das Potenzial des ESAF für das Feld der lebendigen Traditionen erkannt, proaktiv aufgegriffen und in einem mehrjährigen und ergebnisoffenen Prozess für eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem immateriellen Kulturerbe genutzt hat.
Ausgangslage und Herausforderungen
Lebendige Traditionen vermitteln ein Gefühl von Zugehörigkeit und Vertrautheit, geben Halt und Orientierung. Sie erzählen Geschichten von Gemeinschaften, vermitteln zwischen Generationen und Kulturen und sind ein Stück Heimat. Vereine und Verbände tragen wesentlich dazu bei, diese Traditionen zu erhalten, zu vermitteln, aber auch zu erneuern.
In der heutigen Zeit sind Vereine und Verbände mit grossen Herausforderungen konfrontiert. Sie stehen unter einem hohen Professionalisierungsdruck, sind aber nicht zuletzt aufgrund ihrer ehrenamtlichen Strukturen besonders gefordert. Die Erwartungen der (potentiellen) Mitglieder haben sich gewandelt, gleichzeitig sinkt die Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu betätigen.
Die Herausforderungen wurden vielerorts erkannt, es fehlen aber Strategien, wie diesem Umstand entgegengewirkt werden kann. Nicht so im Kanton Basel-Landschaft, denn das Amt für Kultur wird auf der Basis der Erkenntnisse aus dem Strukturprozess «mini Tradition läbt» eine Förderstrategie für den Bereich der lebendigen Traditionen erarbeiten. Der Strukturentwicklungsprozess des Kantons Basel-Landschaft hat gemäss einer aktuellen Studie über den Einfluss der Urbanisierung auf die Kulturförderung des Bundesamts für Kultur Pilotcharakter, da er genau diesen Fragen nachgeht.
Workshops
Teil des Strukturentwicklungsprozesses «mini Tradition läbt» war eine Reihe von Workshops, die jeweils am Tag der lebendigen Traditionen stattgefunden haben. Sie waren dem Austausch unter den Trägerschaften der lebendigen Traditionen und dem Erarbeiten der Forderungen an den Kanton Basel-Landschaft gewidmet.
Workshop #1-2019: Herausforderungen für Vereine und Trägerschaften der lebendigen Traditionen
Der Workshop #1-2019 vom 15. September 2019 bildet die Basis des fünfjährigen Strukturprozesses. Gemeinsam sammelten Mitglieder von Vereinen und Trägerschaften der lebendigen Traditionen aktuelle Herausforderungen. Besonders deutlich brachte der Workshop hervor, dass ein grosses Bedürfnis an Vernetzung und Austausch besteht. Die Teilnehmenden erkannten ihre eigenen Anliegen in den Aussagen anderer Vereine und Verbände wieder, bei aller Diversität erfuhren sie sich als Teil eines gemeinsamen Feldes.
Workshop #2-2020: Herausforderung Kommunikation
Im Workshop #2-2020 vom 20. September 2020 wurden Inhalte rund ums Thema Vereinskommunikation diskutiert. Es wurden fünf konkrete Bereiche ausgearbeitet: «Bekanntheit erhöhen», «Mitglieder gewinnen», «Publikum gewinnen», «vereinsinterne Kommunikation» sowie «Krisenkommunikation».
Workshop #3-2021: Herausforderung Mitglieder und Nachwuchs
Im Workshop #3-2021 vom 19. September 2021 wurde das Thema «Lebendige Traditionen und gesellschaftlicher Wandel» bearbeitet. Unter anderem wurde diskutiert, welchen Einfluss der gesellschaftliche Wandel auf die lebendigen Traditionen hat und welches dabei die grössten Herausforderungen für die Vereine und Verbände sind.
Workshop #4-2022: Herausforderung Finanzen und weitere Unterstützung
Im Workshop #4-2022 vom 18. September 2022 wird das Thema «Herausforderung Finanzen und weitere Unterstützung» bearbeitet. Es geht um Formen der monetären und nicht-monetären Unterstützung, um Hemmungen und Hürden beim Anfragen von Hilfe jeglicher Art, um die Orientierung in der vielfältigen Förderlandschaft und um sinnvolle Förderkriterien. Fokus des vierten Workshops «mini Tradition läbt» sind die Herausforderungen für die Verbände und Vereine der Lebendigen Traditionen und der daraus entstehende Bedarf an Unterstützung.
Workshop #5-2023: Verabschiedung des Forderungspapiers
Im Workshop #5-2023 vom 17. September 2023 wurde das im Rahmen des Strukturentwicklungsprozesses erarbeitete Forderungspapier verabschiedet und damit für die öffentliche Übergabe an die Regierungspräsidentin und den Landratspräsidenten freigegeben.
Zusammenfassung Forderungspapier
Konzeptgruppe
Der Strukturentwicklungsprozess wurde von einer Co-Projektleitung geführt und von einer Konzeptgruppe begleitet. Diese bereitete die Workshops vor und wertete die Ergebnisse aus. Als Begleitgruppe fällte sie keine Entscheide, sondern legte die Grundlagen für die Erarbeitung der Forderungen durch die Vertreterinnen und Vertreter der Trägerschaften.
Die Konzeptgruppe von «mini Tradition läbt»:
- Sarah Berger (Aktive, Tanzleiterin Kantonale Trachtenvereinigung BL)
- Theres Inauen (Co-Projektleiterin «mini Tradition läbt»)
- Sebastian Kölliker (ehemaliges Mitglied Theater-Board Augusta Raurica)
- Abélia Nordmann (Aktive, Chorleiterin und Kulturrätin BL)
- Katrin Rieder (Co-Projektleiterin «mini Tradition läbt»)
- Steffi Zemp (Aktiver, u. a. Chluuri Sissach)
- Corinne Wegmüller (Fachverantwortliche indirekte Fördermassnahmen Abteilung Kulturförderung)
- Rolf Wirz (Wissenschaftlicher Mitarbeiter Abteilung Kulturförderung)
- Esther Roth (Leiterin Amt für Kultur)