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11.11.2009
Berufs- und Lebensplanung - Kinder oder Karriere oder beides?
Fit für die Zukunft
Wenn die Berufswahl mit dem Thema Lebenskonzept erweitert wird, gewinnen Knaben und Mädchen Bilder und Vorstellungen eines reichhaltigen und vielseitigen Lebensentwurfs und Ideen zur Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Hausarbeit.
Der Gendertag vom 12. November 2009 bietet wiederum eine explizite Möglichkeit, tradiertes Rollenverhalten zum Nutzen unserer sich kontinuierlich entwickelnden Gesellschaft zu hinterfragen.
Lebensentwurf und Familienmodelle
Der gesellschaftliche Wandel konfrontiert uns alle mit vielfältigen Formen von Familie und Zusammenleben sowie mit einer Vielfalt von Möglichkeiten, Erwerbsarbeit und Familie zu vereinbaren. Was früher klar geregelt war, ist heute keineswegs mehr so. Weder ist geregelt, wie die innerfamiliäre Arbeitsaufteilung aussehen könnte, noch gibt es allgemein verbindliche Normen für die Art und Weise, wie die Familie und die Berufstätigkeit vereinbart werden können. Rollen, Normen, Werte und Identitäten werden individuell verstanden, neu erfunden und gelebt.
Junge Menschen, die am Übergang in die Berufswelt stehen, sind gefordert, mit dieser Situation konstruktiv umzugehen. Dies gilt speziell auch für die Knaben. Ihnen fehlen die Vorbilder für einen ganzheitlicheren Lebensentwurf noch mehr als den Mädchen. Für beide Geschlechter ist es wichtig und ein grosser Nutzen, wenn sie sich auf die herausfordernden Lebensverhältnisse in der heutigen Gesellschaft vorbereiten können.
Am Gendertag des 9. Schuljahres befassen sich die Schülerinnen und Schüler mit persönlichen Vorstellungen, wie sie ihre Familie und das Erwerbsleben gestalten könnten. Gilt es doch auch zu lernen, wie die individuellen Lebenskonzepte zweier gleichberechtigter Personen zu vernetzen und etwas Gemeinsames zu gestalten wäre.
Der Gendertag
Die Baselbieter Sekundarschulen planen den Gendertag als Zyklus über vier Jahre. Dabei wird je nach Jahresthema für die Mädchen und Knaben ein unterschiedliches Programm zusammengestellt. Die konkrete Ausgestaltung legt jede Schule fest, die Programme können deshalb variieren.
Warum ein Gendertag?
Die Berufs- und Lebensplanung orientiert sich auch heute noch an stereotypen Vorstellungen von Frauen- und Männerrollen in unserer Gesellschaft. Der Mann als Haupternährer und die Frau mit Berufen, in denen bekannterweise Teilzeitarbeit gut möglich ist (Grundlage: Bundesamt für Statistik).
Die Mädchen setzen dadurch die guten Leistungen in der Schule in der Berufswahl nicht um und schränken ihre Entwicklungsmöglichkeiten stark ein. Drei der zehn beliebtesten Ausbildungen bei Mädchen enden mit -assistentin. Alles Berufe mit eingeschränkten Karrieremöglichkeiten und tiefem Lohn. Die Endung „assistent“ ist unter den Top-ten Berufen der Knaben nicht zu finden. Da finden sich Berufe mit guten Karriere- und Verdienstmöglichkeiten.
Das Klischee, dass Frauen besser geeignet sind für fürsorgliche Tätigkeiten und Männer besser für körperlich und technisch anforderungsreiche Berufe ist in der Schweiz stark verbreitet und hält sich hartnäckig an einer biologischen Begründung fest. Der Blick auf Frauen- und Männerberufe in anderen Ländern zeigt jedoch, dass vor allem eine kulturelle Prägung dahinter steckt.
Horizonterweiterung für Knaben und Mädchen
Der Gendertag im Baselbiet, eine Weiterentwicklung des Nationalen Tochtertages, unterstützt und begleitet die Jugendlichen in einem erweiterten Berufs- und Schulwahlprozess. Er stärkt die Mädchen, damit sie bei der Berufswahl die lebenslange Berufstätigkeit mitdenken und ihre Schulleistungen, auch diejenigen in Mathematik und der Naturwissenschaften umsetzen. Die Knaben regt er an, ihre Berufwahl mit dem Aspekt Lebensplanung und Möglichkeiten zur Vereinbarung von Erwerbs- und Familienarbeit zu erweitern. Beide lernen dabei neue und untypische Berufs- und Lebensbiografien kennen und erweitern ihre bestehenden Vorstellungen des Lebensentwurfs.
Weitere Informationen für Mädchen und Knaben, Lehrpersonen, Eltern, Betriebe und zum Zusatzangebot „Mann – ist das weiblich“ finden Sie unter: www.avs.bl.ch/gendertag ; www.gleichstellung.bl.ch ; www.museum.bl.ch ; www.tochtertag.ch ; www.diejungs.ch
Kontaktpersonen:
Regierungspräsident Urs Wüthrich-Pelloli, Tel. 061 552 50 60
Ursula Lanz, Amt für Volksschulen, 4410 Liestal Tel. 061 552 50 98 (direkt: 59 66)
Wenn die Berufswahl mit dem Thema Lebenskonzept erweitert wird, gewinnen Knaben und Mädchen Bilder und Vorstellungen eines reichhaltigen und vielseitigen Lebensentwurfs und Ideen zur Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Hausarbeit.
Der Gendertag vom 12. November 2009 bietet wiederum eine explizite Möglichkeit, tradiertes Rollenverhalten zum Nutzen unserer sich kontinuierlich entwickelnden Gesellschaft zu hinterfragen.
Lebensentwurf und Familienmodelle
Der gesellschaftliche Wandel konfrontiert uns alle mit vielfältigen Formen von Familie und Zusammenleben sowie mit einer Vielfalt von Möglichkeiten, Erwerbsarbeit und Familie zu vereinbaren. Was früher klar geregelt war, ist heute keineswegs mehr so. Weder ist geregelt, wie die innerfamiliäre Arbeitsaufteilung aussehen könnte, noch gibt es allgemein verbindliche Normen für die Art und Weise, wie die Familie und die Berufstätigkeit vereinbart werden können. Rollen, Normen, Werte und Identitäten werden individuell verstanden, neu erfunden und gelebt.
Junge Menschen, die am Übergang in die Berufswelt stehen, sind gefordert, mit dieser Situation konstruktiv umzugehen. Dies gilt speziell auch für die Knaben. Ihnen fehlen die Vorbilder für einen ganzheitlicheren Lebensentwurf noch mehr als den Mädchen. Für beide Geschlechter ist es wichtig und ein grosser Nutzen, wenn sie sich auf die herausfordernden Lebensverhältnisse in der heutigen Gesellschaft vorbereiten können.
Am Gendertag des 9. Schuljahres befassen sich die Schülerinnen und Schüler mit persönlichen Vorstellungen, wie sie ihre Familie und das Erwerbsleben gestalten könnten. Gilt es doch auch zu lernen, wie die individuellen Lebenskonzepte zweier gleichberechtigter Personen zu vernetzen und etwas Gemeinsames zu gestalten wäre.
Der Gendertag
Die Baselbieter Sekundarschulen planen den Gendertag als Zyklus über vier Jahre. Dabei wird je nach Jahresthema für die Mädchen und Knaben ein unterschiedliches Programm zusammengestellt. Die konkrete Ausgestaltung legt jede Schule fest, die Programme können deshalb variieren.
Warum ein Gendertag?
Die Berufs- und Lebensplanung orientiert sich auch heute noch an stereotypen Vorstellungen von Frauen- und Männerrollen in unserer Gesellschaft. Der Mann als Haupternährer und die Frau mit Berufen, in denen bekannterweise Teilzeitarbeit gut möglich ist (Grundlage: Bundesamt für Statistik).
Die Mädchen setzen dadurch die guten Leistungen in der Schule in der Berufswahl nicht um und schränken ihre Entwicklungsmöglichkeiten stark ein. Drei der zehn beliebtesten Ausbildungen bei Mädchen enden mit -assistentin. Alles Berufe mit eingeschränkten Karrieremöglichkeiten und tiefem Lohn. Die Endung „assistent“ ist unter den Top-ten Berufen der Knaben nicht zu finden. Da finden sich Berufe mit guten Karriere- und Verdienstmöglichkeiten.
Das Klischee, dass Frauen besser geeignet sind für fürsorgliche Tätigkeiten und Männer besser für körperlich und technisch anforderungsreiche Berufe ist in der Schweiz stark verbreitet und hält sich hartnäckig an einer biologischen Begründung fest. Der Blick auf Frauen- und Männerberufe in anderen Ländern zeigt jedoch, dass vor allem eine kulturelle Prägung dahinter steckt.
Horizonterweiterung für Knaben und Mädchen
Der Gendertag im Baselbiet, eine Weiterentwicklung des Nationalen Tochtertages, unterstützt und begleitet die Jugendlichen in einem erweiterten Berufs- und Schulwahlprozess. Er stärkt die Mädchen, damit sie bei der Berufswahl die lebenslange Berufstätigkeit mitdenken und ihre Schulleistungen, auch diejenigen in Mathematik und der Naturwissenschaften umsetzen. Die Knaben regt er an, ihre Berufwahl mit dem Aspekt Lebensplanung und Möglichkeiten zur Vereinbarung von Erwerbs- und Familienarbeit zu erweitern. Beide lernen dabei neue und untypische Berufs- und Lebensbiografien kennen und erweitern ihre bestehenden Vorstellungen des Lebensentwurfs.
Weitere Informationen für Mädchen und Knaben, Lehrpersonen, Eltern, Betriebe und zum Zusatzangebot „Mann – ist das weiblich“ finden Sie unter: www.avs.bl.ch/gendertag ; www.gleichstellung.bl.ch ; www.museum.bl.ch ; www.tochtertag.ch ; www.diejungs.ch
Kontaktpersonen:
Regierungspräsident Urs Wüthrich-Pelloli, Tel. 061 552 50 60
Ursula Lanz, Amt für Volksschulen, 4410 Liestal Tel. 061 552 50 98 (direkt: 59 66)