- Basel-Landschaft
- Organisation
- Direktionen
- Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion
- Medienmitteilungen
- Der Gendertag am 13. November 2014
11.11.2014
Der Gendertag am 13. November 2014
Der Gendertag am 13. November 2014 ist Zukunft gestalten für Mädchen und Jungen
Meine Zukunft als Forstingenieurin? Primarlehrer, ein Beruf für mich? Sind Frauenberufe auch Männerberufe – oder umgekehrt? Kinder haben und Karriere machen?
Am 13. November entdecken Mädchen und Jungen der Sekundarschule ein Stück ihrer Zukunft – verschiedenste Arbeitswelten. In Betrieben und Familien können sie vielfältige Berufsfelder sowie Lebens- und Arbeitsformen erleben. Sie erweitern ihre Bilder von Frauen und Männern in der Arbeitswelt und sammeln wertvolle Erfahrungen. Das ermöglicht ihnen, sich mit Fragen zu Berufswahl und Lebensplanung, mit Gleichstellung und Erwerbsarbeit sowie mit ihren persönlichen Interessen und Stärken auseinander zu setzen. Der Tag motiviert Mädchen und Jungen, mutige Schritte in noch unbekannte Berufs- und Arbeitsfelder zu wagen und darin auch neue Lebensmodelle zu entdecken.
Vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden Fachkräftemangels, gewinnt der ‚Gendertag – Zukunftstag für Mädchen und Jungs’ mehr denn je an Bedeutung. Seine Inhalte setzen beim wirtschaftlichen und sozialen Wandel an, welcher neue, erweiterte Arbeits- und Lebenskonzepte erfordert.
Gemeinsam und altersgemäss auf dem Weg
Der ‚Gendertag – Zukunftstag für Mädchen und Jungs’, ist im Baselbiet ein Kooperationsprogramm von Schule, Betrieben und Familien.
Die Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen erleben einen Motivationstag. Sie begleiten eine Person am Arbeitsplatz und setzen sich mit lebenslanger Erwerbstätigkeit auseinander sowie mit der Thematik, dass Lebensplanung nicht nur Berufskarriere ist, sondern die Vereinbarung von Wunschberuf, Familien- und Hausarbeit bedeutet.
Mädchen und Knaben der 7. Klassen (zweite Klasse der Sekundarschule) befassen sich mit Berufsfeldern, welche geschlechtertypisch geprägt sind. Sie machen einen ‚Seitenwechsel’, indem sie den Tag in einem Berufsfeld verbringen, in welchem die Mehrheit der Mitarbeitenden dem anderen Geschlecht angehört.
Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen verbringen den Tag in Familienhaushalten. Sie setzen sich mit unterschiedlichen Formen von Familie und Zusammenleben sowie dem Zusammenspiel der bezahlten und unbezahlten Arbeitsfelder auseinander.
In der 9. Klasse (d.h. der Abschlussklasse der Sekundarschule) steht dann der persönliche Lebensentwurf unter dem Motto ‚berufstätig sein als Mann und Vater’ oder ‚berufstätig sein als Frau und Mutter’ im Zentrum.
Schulen, Betriebe und Familien lassen in koordinierter Zusammenarbeit Mädchen und Jungen im langen und komplexen Prozess der Berufsfindung und Lebensplanung Erfahrungen sammeln. Gemeinsam ermöglichen sie jungen Menschen, den Einstieg in die Arbeitswelt von Wirtschaft und Familie möglichst nahe bei ihren Interessen und Fähigkeiten zu gestalten und geschlechterstereotype Erwartungen nicht ohne Hinterfragung zu übernehmen.
Wichtig ist: Die Arbeitswelterkundungen am Gendertag dienen vor allem der beruflichen wie lebensplanerischen Horizonterweiterung und sind nicht Teil der individuellen Berufswahl.
Zukünftige Fachkräfte gesucht
Der steigende Bedarf an Fachkräften in der Gesundheitspflege, Technik, Informatik sowie im Ingenieurwesen zeichnet sich seit Jahren immer deutlicher ab. Der ‚Seitenwechsel’ am Gendertag stärkt die Bemühungen des Kantons Basel-Landschaft, der zum Lehrplan 21 in der Sekundarschule ein Wahlpflichtangebot MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) verankert hat. Mädchen und Jungen können gleich in der Praxis entdecken, in welchen Berufsfeldern sie ihre Begabungen umsetzen können.
Betriebe und Unternehmungen unterstützen die Schulen in ihrer Arbeit, indem sie am Gendertag ihre Türen öffnen und Mädchen und Jungen einen Einblick in ein geschlechtsuntypisches Arbeitsfeld ermöglichen. Mit dieser Erfahrung können die Jugendlichen das Potenzial als Fachperson auch jenseits traditioneller Geschlechterrollen im heutigen Arbeitsumfeld entdecken. Längerfristig können Betriebe mit ihrem Engagement am Gendertag auch Fachkräfte rekrutieren sowie geschlechterdurchmischte und innovative Teams aufbauen.
Der Kanton Basel-Landschaft als Arbeitgeber am Zukunftstag
Alle Direktionen und die Gerichte ermöglichen ihren Mitarbeitenden, dass ihnen am Gendertag ihre Tochter, ihr Sohn oder ein Kind aus ihrem Verwandten- oder Bekanntenkreis einen Tag lang bei der Arbeit über die Schulter schauen.
Die kantonale Verwaltung bietet zudem 14 Seitenwechsel für 54 Kinder an. Mädchen erleben Arbeitsfelder, in denen ihre technischen oder naturwissenschaftlichen Fähigkeiten gefragt sind und Knaben entdecken, dass die Arbeit in einer Bibliothek, in der Berufsberatung oder für die Gleichstellung von Frau und Mann spannend und anforderungsreich ist.
Alle Angebote erweitern den Horizont für vielfältige Arbeits- und Lebensbiografien und motivieren die Jugendlichen, weitere unbekannte Möglichkeiten der Berufs- und Lebensgestaltung kennen zu lernen.
Weitere Informationen für Mädchen und Jungen, Lehrerinnen und Lehrer, Eltern und Betriebe sind zu finden unter: www.avs.bl.ch/gendertag ; www.gleichstellung.bl.ch ; www.nationalerzukunftstag.ch
Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion BL, Amt für Volksschulen




Fotos: Sonja Schobinger |