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13.08.2012
Erster Schultag im Schuljahr 2012/2013
Sprachenlernen - allons-y!
Am 13. August 2012 beginnt das neue Schuljahr.
Regierungsrat Urs Wüthrich-Pelloli wird den Auftakt an zwei Schulstandorten miterleben.
Für rund 2500 Schülerinnen und Schüler in 129 dritten Primarschulklassen des Kantons Basel-Landschaft beginnt mit dem neuen Schuljahr der Unterricht in Französisch mit dem neuen Lehrmittel „Mille feuilles“. Der Besuch einer 3. Primarklasse in Blauen an ihrem ersten Schultag ist deshalb als wichtiger, symbolischer Akt zum Start der Umsetzung des neuen Sprachunterrichtes zu verstehen.
Am Gymnasium Laufental-Thierstein startet das gemeinsam mit dem Kanton Jura lancierte Pilotprojekt „Bilingualer gymnasialer Ausbildungsgang“, ein Pionierprojekt in Sachen Verständigung in der vielsprachigen Schweiz.
Orte des Geschehens
Regierungsrat Urs Wüthrich-Pelloli begibt sich zum diesjährigen Schuljahresbeginn in einen Bezirk, welcher sich geradezu anbietet für die Begegnung der deutschen mit der französischen Sprache. Das Laufental grenzt an den französischsprachigen Kanton Jura und berührt im Westen die französische Staatsgrenze. Die Schülerinnen und Schüler, welche in Laufen und Umgebung den Französischunterricht besuchen, haben beste Chancen, dass sie die Fremdsprache als gelebte Realität wahrnehmen und ihre erworbenen Kenntnisse in ihrem Umfeld niederschwellig hören und praktizieren können.
Regierungsrat Urs Wüthrich-Pelloli wird zusammen mit Gästen und mit Medienschaffenden zwei Schulorte besuchen - allons-y!
Die erste Station führt zur Primarschule Blauen auf dem sonnigen Plateau am Fuss des Blauens oberhalb Zwingen. Als zweite Station lädt das Gymnasium Laufental-Thierstein mit seinen offenen Türen zum Besuch ein.
Informationen zum Französischunterricht ab der 3. Klasse
Mehr Bildungsqualität und mehr Bildungsgerechtigkeit sind zentrale Zielsetzungen der schweizerischen Bildungsharmonisierung. Diese werden im Kanton Basel-Landschaft auch im Rahmen des Fremdsprachenunterrichts mit der neu eingeführten Mehrsprachigkeitsdidaktik und mit zukunftstauglichen Lehrmitteln angestrebt. Mit der ersten Schulwoche im Schuljahr 2012/2013 werden die Kinder der 3. Klassen ihre ersten Lektionen in Französisch erhalten. In der 5. Klasse wird sich für sie dann die englische Sprache dazugesellen.
Sechs Deutschschweizer Kantone (BS, BL, FR, BE, VS, SO) haben sich hinsichtlich des Fremdsprachenunterrichts für die Reihenfolge „Französisch vor Englisch“ entschieden und unter dem Projektnamen „Passepartout“ gemeinsame Lehrpläne für Französisch und Englisch ab der 3. bis zur 9. Klasse entwickelt.
Die Verantwortlichen des Projekts Bildungsharmonisierung BL haben im Rahmen der Kooperation mit den Passepartout-Kantonen sämtliche Vorbereitungen für ein gutes Gelingen des Starts des Fremdsprachenunterrichts nach dem neuen Lehrplan geleistet. Es wurden Kurskader ausgebildet, welche alle Lehrerinnen und Lehrer, die Fremdsprachen unterrichten, in der Methodik und Didaktik der Mehrsprachigkeit weiterbilden. Überdies wurden die Fremdsprachenlehrerinnen und -lehrer in der individuellen Sprachkompetenz geschult und auf ein einheitliches Niveau geführt.
In den drei Wochenlektionen Französisch geht es darum, das Kind auf verschiedenen Wegen zur neuen Sprache hinzuführen, das Hören, das Verstehen und das Selbstvertrauen zum Artikulieren zu fördern, das Bewusstsein für die Sprachen zu schulen und den Mut zu Fehlern zu erhalten. Ziel ist es die Kinder in der Zukunft zu einer funktionalen Mehrsprachigkeit hinzuführen, die sie zu einem aktiven Gebrauch der Fremdsprachen ermutigt und ihnen eine lebendige Kommunikation und Kooperation in helvetischen, europäischen und internationalen Zusammenhängen ermöglicht.
Die Lehrmittel wurden und werden in drei Kantonen mit Praxistestklassen erprobt, und die Rückmeldungen aus diesen Klassen fliessen konstant in die Aktualisierung der Lehrmittel ein. Das neue Lehrmittel für den Französischunterricht heisst „Mille feuilles“.
Der Blick auf die Kantone, welche bereits mit dem Unterricht auf der Grundlage des neuen Konzepts begonnen haben zeigt, dass die Zufriedenheit mit den Neuerungen grundsätzlich hoch ist.
Kurzportrait Primarschule Blauen
- ça commence
In Blauen sind die Kinder des Kindergartens und der Primarschule in einem modernen, neuen Schulhaus untergebracht. Dieses verfügt über eine ausgezeichnete Infrastruktur. So ist beispielsweise der Abteilungsunterricht in Gruppenräumen mit Zugang zu IT-Arbeitsplätzen möglich. Im neuen Schuljahr werden eine Kindergartenklasse mit 9 Kindern und zwei Mehrjahrgangsklassen mit total 25 Kindern (1.-3.Kl. und 4.+ 5.Kl.) geführt. Insgesamt unterrichten sieben Lehrpersonen an der Schule.
Im Schuljahr 2012/13 wird das unterrichtende Team die Arbeit am Sprachprojekt (Lernumgebungen zu binnendifferenziertem Sprachunterricht am Kindergarten und an der Primarschule) weiterführen.
Informationen zum neuen Bildungsangebot „Interkantonale bilinguale Maturität BL/JU“
In einem auf vier Jahre angelegten Pilotprojekt werden sprachorientierte Schülerinnen und Schüler der beiden Kantone zu einer eidgenössisch anerkannten, bilingualen Matur geführt. Die beiden ersten Jahre der Maturitätsausbildung erfolgen am Regionalen Gymnasium Laufental-Thierstein, die beiden Jahre danach am Lycée cantonal in Porrentruy. Für die Führung dieser Klassen haben die beiden Trägerkantone eine entsprechende Vereinbarung abgeschlossen. Diese in kantonsübergreifender Zusammenarbeit angebotene zweisprachige Maturität hat in der Schweiz Pioniercharakter.
Ziele des Lehrgangs
Der neue Lehrgang ergänzt die bereits bestehenden immersiven Bildungsangebote der Baselbieter Gymnasien. Neu soll die geografische Nähe von zwei Landessprachen (Deutsch und Französisch) zur Ausbildung von zweisprachigen Maturandinnen und Maturanden noch intensiver genutzt werden. Diese Förderung der Mehrsprachigkeit, welche übrigens auch durch die eidgenössische Sprachenverordnung vom 4. Juni 2010 (SGS 441.11) unterstützt wird, soll nicht nur einen pädagogischen, sondern auch einen kulturellen und einen wirtschaftlichen Mehrwert schaffen. Ein zentrales Ziel des neuen Bildungsgangs liegt in der angestrebten, deutlich erhöhten Studierfähigkeit der Absolventinnen und Absolventen an partnersprachlichen Hochschulen. Dadurch soll u.a. der Zulauf von jurassischen Studierenden an die Universität Basel verstärkt werden. Zudem werden die erhöhten Sprachkompetenzen der bilingual gebildeten Studierenden in Schüsselpositionen der regionalen und nationalen Berufs- und Wirtschaftswelt höchst willkommen sein.
Zielpublikum
Das bilinguale Bildungsangebot richtet sich prioritär an sprachorientierte Schülerinnen und Schüler der beiden Vereinbarungskantone Basel-Landschaft und Jura. Das Angebot steht jedoch grundsätzlich allen Mitgliedkantonen des Regionalen Schulabkommens (RSA) offen. Aus finanziellen und organisatorischen Gründen werden lediglich zwei Maturitätsprofile (Biologie/Chemie sowie Wirtschaft und Recht) angeboten. Obwohl für die Aufnahme in eine solche Klasse die gängigen (progymnasialen) Promotionsbedingungen gelten, dürften sich aufgrund der besonderen Anforderungen insbesondere begabte Schülerinnen und Schüler für den neuen Bildungsgang eignen.
Organisation des Bildungsgangs
Während der Pilotphase soll pro Jahr eine bilinguale Klasse mit maximal je zehn jurassischen und basellandschaftlichen Lernenden geführt werden. Der Unterricht der ersten beiden Schuljahre in Laufen wird zu 70-80% auf Deutsch und zu 20-30% auf Französisch erteilt. Danach folgt ein Wechsel nach Porrentruy, wo die gleichen Sprachen aber im umgekehrten Prozentsatz zum Einsatz gelangen. Einzelne Fächer (Mathematik, Geografie) werden durchgehend auf Französisch, andere (Geschichte, Physik, Sport) durchgehend auf Deutsch, wieder andere (Biologie/Chemie, Wirtschaft) zuerst auf Deutsch, dann auf Französisch erteilt. Die Klassen werden je hälftig mit deutsch- bzw. französischsprechenden Lernenden besetzt. Damit wird die Zweisprachigkeit nicht nur durch die jeweilige Unterrichtssprache der Lehrpersonen vermittelt, sondern auch in den Lernprozessen (Partner- und Teamarbeiten) intensiv gefördert. Abgeschlossen wird der Bildungsgang mit einer eidgenössisch anerkannten bilingualen Maturität am Lycée in Porrentruy.
Finanzierung
Die Finanzierung erfolgt über die Vergütungen via Regionales Schulabkommen (RSA). Somit übernimmt jeder Kanton pro Schülerin und Schüler jene Kosten, die bei einer kantonsinternen Beschulung aufkommen. Einzelne Zusatzausgaben (Sprachlektionen im Bereich Muttersprache, punktuelle Stützlektionen) werden teilweise kompensiert durch organisatorische Vorkehrungen (kein Profilunterricht im letzten Jahr des obligatorischen Unterrichts am Progymnasium, Zusammenlegung der Schwerpunktkurse mit Regelkursen).
Resonanz des neuen Angebots
Die Resonanz des neuen Angebots übertrifft die Erwartungen in beiden Kantonen. Für den ersten Klassenzug mit Start der Ausbildung im August 2012 haben sich insgesamt über 30 Kandidatinnen und Kandidaten angemeldet. An beiden Schulorten mussten mittels Zeugnisnoten und Eintrittsgesprächen die je zehn Lernenden bestimmt werden.
Kurzportrait Regionales Gymnasium Laufental-Thierstein
- on y va ensemble
Das Regionale Gymnasium Laufental-Thierstein besteht seit dem Jahr 1969 als erstes bikantonales Gymnasium der Schweiz. Die beiden ersten Trägerkantone waren Bern und Solothurn, seit dem Kantonswechsel des Laufentals hat der Kanton Basel-Landschaft den Kanton Bern in der Trägerschaft abgelöst. Die knapp 600 Schülerinnen und Schüler rekrutieren sich zu ca. 55% aus dem Baselbiet und 45% aus dem Bezirk Thierstein/SO. Die Schülerschaft teilt sich etwa im Verhältnis 2:3 auf: ein Drittel besucht die gymnasiale Abteilung, zwei Drittel die progymnasiale Abteilung. Aus Kostengründen werden weder das Schwerpunktfach Musik noch eine FMS geführt. Insgesamt unterrichten ca. 65 Lehrpersonen an der Schule.
Die für den Kanton BL unübliche Schulform mit progymnasialer und gymnasialer Abteilung unter einem Dach ist historisch gewachsen und hat sich über vier Jahrzehnte hinweg als leistungsfähige und in der Bevölkerung gut verankerte Institution bewährt. Mit der neuen Kooperation mit dem Kanton Jura erweitert das Regionale Gymnasium Laufental-Thierstein seine regionale Scharnierfunktion und bildet zudem eine neue (Bildungs-)Brücke zwischen zwei benachbarten Sprach- und Kulturregionen.
Das Schuljahr 2012/13 steht ganz unter dem Zeichen der erstmals, mit dem Kanton Jura gemeinsam geführten bilingualen Klasse. Beilagen:
- Kindergarten und Primarschule: Schüler/innenzahlen / Klassenzahlen
- Sekundarschule: Schüler/innenzahlen / Klassenzahlen
- Gymnasien: Klassenbildungen
- Lernende Berufsbildung
- Erläuterungen zur Statistik "Lernende 1. Schultag der Berufsfachschulen"
Auskünfte erteilen:
Regierungsrat Urs Wüthrich-Pelloli, Vorsteher Bildungs-, Kultur und Sportdirektion,Tel. 061 552 50 60
urs.wuethrich@bl.ch
Französischunterricht ab 3. Klasse:
Stephan Zürcher, Projekt Bildungsharmonisierung BL, Leitung Projektteam Volksschule, Mandatsleiter Fremdsprachen, Tel. 061 552 59 89, stephan.zuercher@bl.ch
Interkantonale bilinguale Maturität:
Isidor Huber, Rektor Regionales Gymnasium Laufental-Thierstein, Tel. 061 765 92 92, Isidor.huber@bl.ch
Am 13. August 2012 beginnt das neue Schuljahr.
Regierungsrat Urs Wüthrich-Pelloli wird den Auftakt an zwei Schulstandorten miterleben.
Für rund 2500 Schülerinnen und Schüler in 129 dritten Primarschulklassen des Kantons Basel-Landschaft beginnt mit dem neuen Schuljahr der Unterricht in Französisch mit dem neuen Lehrmittel „Mille feuilles“. Der Besuch einer 3. Primarklasse in Blauen an ihrem ersten Schultag ist deshalb als wichtiger, symbolischer Akt zum Start der Umsetzung des neuen Sprachunterrichtes zu verstehen.
Am Gymnasium Laufental-Thierstein startet das gemeinsam mit dem Kanton Jura lancierte Pilotprojekt „Bilingualer gymnasialer Ausbildungsgang“, ein Pionierprojekt in Sachen Verständigung in der vielsprachigen Schweiz.
Orte des Geschehens
Regierungsrat Urs Wüthrich-Pelloli begibt sich zum diesjährigen Schuljahresbeginn in einen Bezirk, welcher sich geradezu anbietet für die Begegnung der deutschen mit der französischen Sprache. Das Laufental grenzt an den französischsprachigen Kanton Jura und berührt im Westen die französische Staatsgrenze. Die Schülerinnen und Schüler, welche in Laufen und Umgebung den Französischunterricht besuchen, haben beste Chancen, dass sie die Fremdsprache als gelebte Realität wahrnehmen und ihre erworbenen Kenntnisse in ihrem Umfeld niederschwellig hören und praktizieren können.
Regierungsrat Urs Wüthrich-Pelloli wird zusammen mit Gästen und mit Medienschaffenden zwei Schulorte besuchen - allons-y!
Die erste Station führt zur Primarschule Blauen auf dem sonnigen Plateau am Fuss des Blauens oberhalb Zwingen. Als zweite Station lädt das Gymnasium Laufental-Thierstein mit seinen offenen Türen zum Besuch ein.
Informationen zum Französischunterricht ab der 3. Klasse
Mehr Bildungsqualität und mehr Bildungsgerechtigkeit sind zentrale Zielsetzungen der schweizerischen Bildungsharmonisierung. Diese werden im Kanton Basel-Landschaft auch im Rahmen des Fremdsprachenunterrichts mit der neu eingeführten Mehrsprachigkeitsdidaktik und mit zukunftstauglichen Lehrmitteln angestrebt. Mit der ersten Schulwoche im Schuljahr 2012/2013 werden die Kinder der 3. Klassen ihre ersten Lektionen in Französisch erhalten. In der 5. Klasse wird sich für sie dann die englische Sprache dazugesellen.
Sechs Deutschschweizer Kantone (BS, BL, FR, BE, VS, SO) haben sich hinsichtlich des Fremdsprachenunterrichts für die Reihenfolge „Französisch vor Englisch“ entschieden und unter dem Projektnamen „Passepartout“ gemeinsame Lehrpläne für Französisch und Englisch ab der 3. bis zur 9. Klasse entwickelt.
Die Verantwortlichen des Projekts Bildungsharmonisierung BL haben im Rahmen der Kooperation mit den Passepartout-Kantonen sämtliche Vorbereitungen für ein gutes Gelingen des Starts des Fremdsprachenunterrichts nach dem neuen Lehrplan geleistet. Es wurden Kurskader ausgebildet, welche alle Lehrerinnen und Lehrer, die Fremdsprachen unterrichten, in der Methodik und Didaktik der Mehrsprachigkeit weiterbilden. Überdies wurden die Fremdsprachenlehrerinnen und -lehrer in der individuellen Sprachkompetenz geschult und auf ein einheitliches Niveau geführt.
In den drei Wochenlektionen Französisch geht es darum, das Kind auf verschiedenen Wegen zur neuen Sprache hinzuführen, das Hören, das Verstehen und das Selbstvertrauen zum Artikulieren zu fördern, das Bewusstsein für die Sprachen zu schulen und den Mut zu Fehlern zu erhalten. Ziel ist es die Kinder in der Zukunft zu einer funktionalen Mehrsprachigkeit hinzuführen, die sie zu einem aktiven Gebrauch der Fremdsprachen ermutigt und ihnen eine lebendige Kommunikation und Kooperation in helvetischen, europäischen und internationalen Zusammenhängen ermöglicht.
Die Lehrmittel wurden und werden in drei Kantonen mit Praxistestklassen erprobt, und die Rückmeldungen aus diesen Klassen fliessen konstant in die Aktualisierung der Lehrmittel ein. Das neue Lehrmittel für den Französischunterricht heisst „Mille feuilles“.
Der Blick auf die Kantone, welche bereits mit dem Unterricht auf der Grundlage des neuen Konzepts begonnen haben zeigt, dass die Zufriedenheit mit den Neuerungen grundsätzlich hoch ist.
Kurzportrait Primarschule Blauen
- ça commence
In Blauen sind die Kinder des Kindergartens und der Primarschule in einem modernen, neuen Schulhaus untergebracht. Dieses verfügt über eine ausgezeichnete Infrastruktur. So ist beispielsweise der Abteilungsunterricht in Gruppenräumen mit Zugang zu IT-Arbeitsplätzen möglich. Im neuen Schuljahr werden eine Kindergartenklasse mit 9 Kindern und zwei Mehrjahrgangsklassen mit total 25 Kindern (1.-3.Kl. und 4.+ 5.Kl.) geführt. Insgesamt unterrichten sieben Lehrpersonen an der Schule.
Im Schuljahr 2012/13 wird das unterrichtende Team die Arbeit am Sprachprojekt (Lernumgebungen zu binnendifferenziertem Sprachunterricht am Kindergarten und an der Primarschule) weiterführen.
Informationen zum neuen Bildungsangebot „Interkantonale bilinguale Maturität BL/JU“
In einem auf vier Jahre angelegten Pilotprojekt werden sprachorientierte Schülerinnen und Schüler der beiden Kantone zu einer eidgenössisch anerkannten, bilingualen Matur geführt. Die beiden ersten Jahre der Maturitätsausbildung erfolgen am Regionalen Gymnasium Laufental-Thierstein, die beiden Jahre danach am Lycée cantonal in Porrentruy. Für die Führung dieser Klassen haben die beiden Trägerkantone eine entsprechende Vereinbarung abgeschlossen. Diese in kantonsübergreifender Zusammenarbeit angebotene zweisprachige Maturität hat in der Schweiz Pioniercharakter.
Ziele des Lehrgangs
Der neue Lehrgang ergänzt die bereits bestehenden immersiven Bildungsangebote der Baselbieter Gymnasien. Neu soll die geografische Nähe von zwei Landessprachen (Deutsch und Französisch) zur Ausbildung von zweisprachigen Maturandinnen und Maturanden noch intensiver genutzt werden. Diese Förderung der Mehrsprachigkeit, welche übrigens auch durch die eidgenössische Sprachenverordnung vom 4. Juni 2010 (SGS 441.11) unterstützt wird, soll nicht nur einen pädagogischen, sondern auch einen kulturellen und einen wirtschaftlichen Mehrwert schaffen. Ein zentrales Ziel des neuen Bildungsgangs liegt in der angestrebten, deutlich erhöhten Studierfähigkeit der Absolventinnen und Absolventen an partnersprachlichen Hochschulen. Dadurch soll u.a. der Zulauf von jurassischen Studierenden an die Universität Basel verstärkt werden. Zudem werden die erhöhten Sprachkompetenzen der bilingual gebildeten Studierenden in Schüsselpositionen der regionalen und nationalen Berufs- und Wirtschaftswelt höchst willkommen sein.
Zielpublikum
Das bilinguale Bildungsangebot richtet sich prioritär an sprachorientierte Schülerinnen und Schüler der beiden Vereinbarungskantone Basel-Landschaft und Jura. Das Angebot steht jedoch grundsätzlich allen Mitgliedkantonen des Regionalen Schulabkommens (RSA) offen. Aus finanziellen und organisatorischen Gründen werden lediglich zwei Maturitätsprofile (Biologie/Chemie sowie Wirtschaft und Recht) angeboten. Obwohl für die Aufnahme in eine solche Klasse die gängigen (progymnasialen) Promotionsbedingungen gelten, dürften sich aufgrund der besonderen Anforderungen insbesondere begabte Schülerinnen und Schüler für den neuen Bildungsgang eignen.
Organisation des Bildungsgangs
Während der Pilotphase soll pro Jahr eine bilinguale Klasse mit maximal je zehn jurassischen und basellandschaftlichen Lernenden geführt werden. Der Unterricht der ersten beiden Schuljahre in Laufen wird zu 70-80% auf Deutsch und zu 20-30% auf Französisch erteilt. Danach folgt ein Wechsel nach Porrentruy, wo die gleichen Sprachen aber im umgekehrten Prozentsatz zum Einsatz gelangen. Einzelne Fächer (Mathematik, Geografie) werden durchgehend auf Französisch, andere (Geschichte, Physik, Sport) durchgehend auf Deutsch, wieder andere (Biologie/Chemie, Wirtschaft) zuerst auf Deutsch, dann auf Französisch erteilt. Die Klassen werden je hälftig mit deutsch- bzw. französischsprechenden Lernenden besetzt. Damit wird die Zweisprachigkeit nicht nur durch die jeweilige Unterrichtssprache der Lehrpersonen vermittelt, sondern auch in den Lernprozessen (Partner- und Teamarbeiten) intensiv gefördert. Abgeschlossen wird der Bildungsgang mit einer eidgenössisch anerkannten bilingualen Maturität am Lycée in Porrentruy.
Finanzierung
Die Finanzierung erfolgt über die Vergütungen via Regionales Schulabkommen (RSA). Somit übernimmt jeder Kanton pro Schülerin und Schüler jene Kosten, die bei einer kantonsinternen Beschulung aufkommen. Einzelne Zusatzausgaben (Sprachlektionen im Bereich Muttersprache, punktuelle Stützlektionen) werden teilweise kompensiert durch organisatorische Vorkehrungen (kein Profilunterricht im letzten Jahr des obligatorischen Unterrichts am Progymnasium, Zusammenlegung der Schwerpunktkurse mit Regelkursen).
Resonanz des neuen Angebots
Die Resonanz des neuen Angebots übertrifft die Erwartungen in beiden Kantonen. Für den ersten Klassenzug mit Start der Ausbildung im August 2012 haben sich insgesamt über 30 Kandidatinnen und Kandidaten angemeldet. An beiden Schulorten mussten mittels Zeugnisnoten und Eintrittsgesprächen die je zehn Lernenden bestimmt werden.
Kurzportrait Regionales Gymnasium Laufental-Thierstein
- on y va ensemble
Das Regionale Gymnasium Laufental-Thierstein besteht seit dem Jahr 1969 als erstes bikantonales Gymnasium der Schweiz. Die beiden ersten Trägerkantone waren Bern und Solothurn, seit dem Kantonswechsel des Laufentals hat der Kanton Basel-Landschaft den Kanton Bern in der Trägerschaft abgelöst. Die knapp 600 Schülerinnen und Schüler rekrutieren sich zu ca. 55% aus dem Baselbiet und 45% aus dem Bezirk Thierstein/SO. Die Schülerschaft teilt sich etwa im Verhältnis 2:3 auf: ein Drittel besucht die gymnasiale Abteilung, zwei Drittel die progymnasiale Abteilung. Aus Kostengründen werden weder das Schwerpunktfach Musik noch eine FMS geführt. Insgesamt unterrichten ca. 65 Lehrpersonen an der Schule.
Die für den Kanton BL unübliche Schulform mit progymnasialer und gymnasialer Abteilung unter einem Dach ist historisch gewachsen und hat sich über vier Jahrzehnte hinweg als leistungsfähige und in der Bevölkerung gut verankerte Institution bewährt. Mit der neuen Kooperation mit dem Kanton Jura erweitert das Regionale Gymnasium Laufental-Thierstein seine regionale Scharnierfunktion und bildet zudem eine neue (Bildungs-)Brücke zwischen zwei benachbarten Sprach- und Kulturregionen.
Das Schuljahr 2012/13 steht ganz unter dem Zeichen der erstmals, mit dem Kanton Jura gemeinsam geführten bilingualen Klasse. Beilagen:
- Kindergarten und Primarschule: Schüler/innenzahlen / Klassenzahlen
- Sekundarschule: Schüler/innenzahlen / Klassenzahlen
- Gymnasien: Klassenbildungen
- Lernende Berufsbildung
- Erläuterungen zur Statistik "Lernende 1. Schultag der Berufsfachschulen"
Auskünfte erteilen:
Regierungsrat Urs Wüthrich-Pelloli, Vorsteher Bildungs-, Kultur und Sportdirektion,Tel. 061 552 50 60
urs.wuethrich@bl.ch
Französischunterricht ab 3. Klasse:
Stephan Zürcher, Projekt Bildungsharmonisierung BL, Leitung Projektteam Volksschule, Mandatsleiter Fremdsprachen, Tel. 061 552 59 89, stephan.zuercher@bl.ch
Interkantonale bilinguale Maturität:
Isidor Huber, Rektor Regionales Gymnasium Laufental-Thierstein, Tel. 061 765 92 92, Isidor.huber@bl.ch