- Basel-Landschaft
- Organisation
- Direktionen
- Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion
- Medienmitteilungen
- Regierungsrat verabschiedet Gegenvorschlag zur Initiative «Niveaugetrennter Unterricht in Promotionsfächern»
Regierungsrat verabschiedet Gegenvorschlag zur Initiative «Niveaugetrennter Unterricht in Promotionsfächern»
Der Regierungsrat legt dem Landrat einen Gegenvorschlag zur Initiative «Niveaugetrennter Unterricht in Promotionsfächern» vor. Der Gegenvorschlag wurde in der Vernehmlassung grossmehrheitlich unterstützt.
Die nichtformulierte Initiative, eingereicht vom Komitee «Starke Schule beider Basel», fordert den strikt niveau-getrennten Unterricht in allen Promotionsfächern. Das würde bedeuten, dass auch Sport und alle Wahlpflichtkurse immer niveaugetrennt zu führen wären.
Der Regierungsrat lehnt die Initiative ab, weil unter diesen Bedingungen viele Wahlpflichtkurse aufgrund der zu kleinen Anmeldezahlen pro Niveau nicht mehr stattfinden könnten. Zudem würde der nicht nur geschlechtergetrennte, sondern zusätzlich auch niveaugetrennt zu führende Sportunterricht Mehrkosten auslösen. Diese Mehrkosten müssten aufgrund der Ressourcenpauschale (Lektionendeputat) durch die Schulen anderweitig kompensiert werden und würden dann die Mittel für die Freifächer aufzehren.
Der formulierte Gegenvorschlag des Regierungsrates stützt und verdeutlicht auf Gesetzesstufe den Grundsatz des niveaugetrennten Unterrichts in den Sekundarschulen. Sport wird davon jedoch ausdrücklich ausgenommen, und die Möglichkeit für Ausnahmen wird den Sekundarschulen auch für die Bildung der Wahlpflichtfächer gewährt. Die konkretisierenden Bestimmungen regelt der Regierungsrat im Anschluss an die Beschlussfassung zu dieser Vorlage in der Verordnung für die Sekundarschule. Im Entwurf der Verordnung hat der Regierungsrat die Niveaudifferenzierung bei den Fächern MINT und Lingua mit Latein und Italienisch stärker gewichtet als in den übrigen Wahlpflichtfächern. Niveaugemischte oder klassenstufenübergreifende Kurse sollen dort nur möglich sein, wenn die Mindestzahl in einem Niveau nicht erreicht wird.
Der Regierungsrat festigt mit dem Gegenvorschlag einerseits den Grundsatz der Niveaudifferenzierung, lässt aber andererseits den Schulleitungen die Möglichkeit, die Wahlpflichtfachkurse so zu bilden, dass möglichst viele Schülerinnen und Schüler das Fach ihrer Wahl besuchen können. Nur so können die Wahlpflichtfächer ihrer Bedeutung für die Interessens- und Begabungsförderung auch gerecht werden.
Die Rückmeldungen aus dem Vernehmlassungsverfahren zeigen, dass die Initiative von allen Parteien und Anspruchsgruppen, mit Ausnahme des Initiativkomitees, abgelehnt wird. Der Gegenvorschlag dagegen wurde grossmehrheitlich unterstützt.