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Baselbieter Sportpreis an Evelyne Tschopp verliehen
Der Baselbieter Regierungsrat hat am Freitagabend Evelyne Tschopp mit dem Baselbieter Sportpreis 2017 ausgezeichnet. An der Sportpreisfeier in Münchenstein, welche vom Sportamt Baselland organisiert wurde, standen aber auch der Nachwuchssport sowie langjährige Funktionäre im Mittelpunkt. Zudem wurde das Publikum mit Musik, Tanz und Comedy bestens unterhalten.
Regierungsrätin Monica Gschwind – als Vorsteherin der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion – hatte am Freitagabend die ehrenvolle Aufgabe mehrere Baselbieter Persönlichkeiten mit dem Baselbieter Sportpreis 2017, einem Förder- oder Anerkennungspreis auszuzeichnen. Gschwind strich in ihrer Rede vor rund 200 Besuchern die Bedeutung der jährlichen, öffentlichen Preisverleihung heraus: «Hier hat der Regierungsrat die Gelegenheit, Persönlichkeiten und Vereine zu ehren und aufzuzeigen, wie sportlich engagiert und vielseitig unser Kanton ist.»
Die Hauptauszeichnung, der Baselbieter Sportpreis 2017, ging in diesem Jahr an Judoka Evelyne Tschopp. Die Muttenzerin konnte den mit 15000 Franken dotierten Preis jedoch nicht persönlich im Kultur- und Sportzentrum in Münchenstein entgegennehmen. Sie weilt derzeit an einem Grand-Slam-Turnier im Ausland. In einer Videobotschaft grüsste Tschopp die Besucher der Sportpreisfeier: «Die Auszeichnung bedeutet mir sehr viel, nicht zuletzt weil ich in den letzten beiden Jahren grosse Fortschritte erzielen und Erfolge feiern konnte.» Stellvertretend für Evelyne Tschopp nahmen ihre Eltern Reta und Gerd die Auszeichnung in Empfang: «Der Preist ist nicht nur für Evelyne eine Anerkennung, sondern auch für die Randsportart Judo», sagte Reta Tschopp.
Evelyne Tschopp konnte als Judoka im vergangenen Jahr die Schweizer und damit auch die Baselbieter Farben an den Olympischen Spielen in Rio (Brasilien) vertreten. In diesem Jahr feierte die 26-Jährige mit dem Gewinn von EM-Bronze den bisher grössten Erfolg ihrer Karriere.
Arnaud Reichling, der Präsident des Judoverbands beider Basel, würdigte die Erfolge Tschopps in seiner Laudatio unter dem Titel „Judo – der sanfte Weg“, angelehnt an die Übersetzung von Judo aus der japanischen in die deutsche Sprache. „Pff…“ werde die Preisträgerin denken, denn die Kampfsportart Judo sei doch alles andere als sanft: „18 Jahre lang auf die Matte fliegen, würgen und gewürgt werden, hebeln und gehebelt werden, eben der sanfte Weg“, sagte Reichling mit einem Schmunzeln.
Bereits im Alter von 11 Jahren habe Tschopp den Wunsch gehegt, einmal an Olympischen Spielen teilzunehmen: „Heute wissen wir, so etwas nennt man Weitsicht“, sagte Reichling. Mit 15 Jahren wurde Tschopp ins Nationalkader gerufen, zuerst bei den U17, später bei den U20 und dann bei der Elite. Dort gelangen ihr ab 2015 die ersten wegweisenden Erfolge: Sie gewann Edelmetall an der Universiade, feierte Podestplätze an Grand-Slam-Turnieren, nahm an den Olympischen Spielen teil und gewann heuer eben EM-Bronze. Und dies alles neben einem Medizinstudium an der Universität Fribourg, das Tschopp in der doppelten Laufzeit von insgesamt 12 Jahren absolviert. Zurzeit fehlt ihr noch eine Prüfung, um vorerst den Bachelor im Sack zu haben.
Förderpreise für Jason Joseph, Nicolas Müller und Handball-Junioren-Stützpunkt
Einen hohen Stellenwert hat für Regierungsrätin Monica Gschwind auch jeweils die Vergabe von Förderpreisen, die in der Regel an junge Nachwuchssportler aus dem Baselbiet vergeben werden. In diesem Jahr ging die mit je 5000 Franken dotierte Auszeichnung an Leichtathlet Jason Joseph, Eishockeyspieler Nicolas Müller und die Handball-Spielgemeinschaft Nordwest, den regionalen Handball-Junioren-Stützpunkt. «Der Preis soll die Gewinner für ihren weiteren sportlichen Weg an die internationale Spitze motivieren», sagte Gschwind.
Der 19-Jährige Jason Joseph aus Oberwil feierte in diesem Jahr mit dem Gewinn des U20-Europameistertitels über 110-Meter-Hürden den grössten Erfolg seiner noch jungen Karriere. Zudem wurde er U20-Schweizermeister und verbesserte den Kantonalrekord über 110-Meter-Hürden, der noch aus den 1960er-Jahren stammte.
Eishockeyspieler Nicolas Müller aus Arisdorf sei derweil eine Ausnahmeerscheinung, sagte Laudator Meinrad Stöcklin, der Präsident der Vereinigung Basellandschaftlicher Sportjournalisten. Beim EHC Basel nahm Müllers Karriere seinen Anfang. Der heute 18-Jährige durchlief alle Abteilungen bis zur höchsten Juniorenstufe, wechselte später zu den ZSC Lions nach Zürich und schliesslich im Alter von 16 Jahren zum schwedischen Klub Modo Hockey in Örns-Kölds-Vik. Dort wurde er sowohl bei den U18 als auch bei den U20 schwedischer Meister. Zudem konnte er mit der Schweizer U18- und U20-Nationalmannschaft bereits internationale Turniere bestreiten.
Der dritte Förderpreis ging am Freitagabend an den Handball-Junioren-Stützpunkt HSG Nordwest. Dieser Zusammenschluss von mehreren Vereinen fördert seit rund sechs Jahren den Nachwuchs im Handballsport aus der ganzen Nordwestschweiz. In der vergangenen Saison resultierten zwei Schweizermeistertitel bei den U15- und U17-Elite. „Das macht Freude für die Zukunft“, sagte Laudator Stöcklin, der selbst seit vielen Jahren im Handballsport aktiv ist.
Für Regierungsrätin Monica Gschwind sind die zahlreichen Erfolge der Nachwuchssportler aus dem Baselbiet kein Zufall: «Sie sind die Folge der intensiven Arbeit in den Vereinen und Stützpunkten sowie der guten Rahmenbedingungen durch die Leistungssportförderung Baselland.» Diese Aussage wiederspiegelt sich bei den ausgezeichneten Nachwuchssportlern. Während Jason Joseph die WMS-Sportklasse in Reinach besucht, hat Nicolas Müller ursprünglich die Sportklasse auf Sekundarstufe I absolviert.
Anerkennungspreise für Hansjörg Thommen, Edgar Senn und Heini Brugger
Landratspräsidentin Elisabeth Augstburger fiel schliesslich die Ehre zu, drei Persönlichkeiten für ihre langjährigen Verdienste im Baselbieter Sport zu würdigen. Hansjörg Thommen, der eine der drei Preisträger, gilt im Baselbiet als sportliches Multitalent. Er ist Pionier des Baselbieter Sportabzeichens und animierte als Sportlehrer unzählige Kinder und Erwachsene für sportliche Aktivitäten. Zudem entwickelte er das kantonale Förderprogramm Jugendsport Baselland und hat seit 1991 alle Aus- und Weiterbildungskurse im Kindersport geleitet. «Der Anerkennungspreis ist für mich gleich auch ein Förderpreis, um mich weiterhin für Sport zu engagieren – auch nach meiner Pensionierung», sagte Thommen.
«Ich war beinahe sprachlos, als ich erfuhr, dass ich einen Preis erhalte», sagte Edgar Senn in seinen Dankesworten. Seine Verdienste sind vor allem für das Nordwestschweizerische Kunstturn- und Trampolinzentrum in Liestal (NKL) sehr gross. In seiner Zeit als Präsident entwickelte sich das NKL von einem kleinen Verein zu einem KMU-Unternehmen mit 643 Mitgliedern, einer professionellen Geschäftsstelle und einem 1-Million-Franken-Budget.
Wie Thommen und Senn ist auch der dritte Preisträger eines Anerkennungspreises pensioniert: Heini Brugger. Seit 50 Jahren engagiert sich Brugger im Schiedsrichterwesen des Fussballverbands Nordwestschweiz. Er hat über 1000 Spiele geleitet und ist heute noch als Schiedsrichter-Inspizient tätig. «Der Preis ist nicht nur für mich persönlich eine Anerkennung. Er steht stellvertretend für das Engagement aller meiner Schiedsrichterkollegen», so Brugger.
Würdige und unterhaltsame Feier
Die Verleihung des Baselbieter Sportpreises 2017 stand nicht nur im Zeichen der sieben Preisträger. So hatte die Feier, die zum 20. Mal von Sportamt-Leiter Thomas Beugger moderiert wurde, weitere Höhepunkte: musikalisch, tänzerisch und humoristisch. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Band „Les Touristes“. Die junge Band aus dem Alpenland, wie sich die Band aus dem Oberbaselbiet selbst bezeichnet, sorgte mit ihren Mundartliedern für musikalische Glanzpunkte.
Der Verein „The Movement“ begeisterte die Besucher der Sportpreis-Verleihung mit ihrem Breakdance- und Hiphop-Tanz und der Basler Komiker Joel von Mutzenbecher sorgte mit Ausschnitten aus seinem aktuellen Programm „Halbidiot“ für Lacher und beste Unterhaltung.




