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Webartikel vom 26.04.2023, Mobilität und Verkehr 2021
Mikrozensus Mobilität und Verkehr 2021
Im Durchschnitt legen Baselbieterinnen und Baselbieter täglich 25 km zurück. Fast die Hälfte davon (12 km) dient Freizeitzwecken. Zwei Drittel der Strecken werden mit dem motorisierten Individualverkehr zurückgelegt, etwas mehr als ein Fünftel mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Eine starke Zunahme gab es im Bereich der E-Bikes. Zu beachten ist, dass die Mobilität 2021 von der Covid-19-Pandemie beeinflusst wurde.
Baselbieterinnen und Baselbieter legen pro Tag durchschnittlich rund 25 Kilometer im Inland zurück. Dies sind 5 km weniger als im landesweiten Durchschnitt (30 km) und rund 9 km weniger als im Jahr 2015. Männer bewältigen dabei die grösseren Strecken als Frauen. Des Weiteren legen Personen, die in Vollzeit arbeiten, die grössten mittleren Tagesdistanzen aller Erwerbstätigen zurück.
Freizeitaktivitäten machen den grössten Teil der Tagesmobilität aus
In Bezug auf die Tagesmobilität sind die drei Bereiche Freizeit, Arbeit und Einkauf/Besorgungen die klar dominierenden Mobilitätszwecke. Freizeitaktivitäten beanspruchen sowohl von der Distanz her (11,75 km) als auch von der Zeit her (41 Min.) den grössten Teil der Tagesmobilität. Knapp 25% der Tagesdistanz beansprucht der Arbeitsweg (6 km), gefolgt vom Einkauf und anderen Besorgungen (4 km).
Im Vergleich zur Erhebung 2015 fällt auf, dass die täglich zurückgelegten Distanzen hauptsächlich in den Bereichen Arbeit und Freizeit rückläufig sind. Die beiden Bereiche nahmen um 6,5 km ab, machen zusammen aber immer noch knapp 72% der Tagesmobilität aus. Die Abnahme hängt zusammen mit den im Jahr 2021 gültigen Massnahmen zur Pandemiebekämpfung (Kontaktbeschränkung, Homeoffice usw.), weshalb Vergleiche mit früheren Erhebungen mit Vorsicht zu geniessen sind und nur bedingt Trends aufzeigen.
Mobilitätsindikatoren bestätigen Mobilitätsrückgang
Der Anteil der Personen mit Führerausweis ist gegenüber 2015 weitgehend stabil geblieben. Knapp 80% der Baselbieterinnen und Baselbieter, die älter als 18 Jahre sind, besitzen einen Führerausweis. Demgegenüber sank der Anteil der Personen, die über ein Auto verfügen oder im Besitz eines ÖV-Abonnements sind. Beide Indikatoren liegen 2021 jeweils um ca. 10 Prozentpunkte tiefer als 2015. Auch hier stehen die Entwicklungen noch unter dem Einfluss der Covid-19-Pandemie und sind mit Vorsicht zu interpretieren.
Rund 55% der Baselbieterinnen und Baselbieter ab sechs Jahren sind im Besitz eines Abonnements für den öffentlichen Verkehr. Das entspricht dem Schweizer Durchschnitt. Dabei verfügen junge Personen (< 25 Jahre) häufiger über ein ÖV-Abonnement als Personen in den höheren Alterssegmenten. Das Halbtax-Abonnement ist mit rund 29% das am häufigsten genutzte ÖV-Abo, gefolgt vom U-Abo (22%). Über ein Generalabonnement verfügen gut 5% der Personen.
Anzahl E-Bikes pro Haushalt steigt weiter
Der Vergleich zur Erhebung 2015 zeigt, dass die Anzahl E-Bikes pro Haushalt im ganzen Kanton Basel-Landschaft stark angestiegen ist und sich mehr als verdoppelt hat. Im Durchschnitt verfügt jeder dritte Haushalt im Kanton Basel-Landschaft über ein E-Bike. Das E-Bike wird somit zunehmend auch in ruralen Gebieten eine gute Option zu anderen Verkehrsmitteln.
Hohe ÖV-Nutzung bei Personen in Ausbildung
66% aller Wegdistanzen fallen auf den motorisierten Individualverkehr (MIV). Knapp 22% werden mit dem öffentlichen Verkehr (ÖV) zurückgelegt und 11% werden zu Fuss oder mit anderen Verkehrsmitteln bewältigt. Der ÖV macht mit einem Anteil von 43% beim Weg zur Ausbildung oder Schule den grössten Anteil aus. Hingegen dominiert der MIV bei allen anderen Mobilitätszwecken. So werden Arbeitswege zu knapp 58% ihrer Distanz mit dem MIV zurückgelegt. Im Bereich «Service- und Begleitwege» werden die zurückgelegten Distanzen praktisch ausschliesslich mit dem MIV zurückgelegt (97,5%). Per Fuss- und Veloverkehr (Langsamverkehr) werden die längsten Tagesdistanzen im Zusammenhang mit Arbeit und Freizeitaktivitäten getätigt.
Mikrozensus Mobilität und Verkehr
Der Mikrozensus Mobilität und Verkehr dient dazu, die Mobilität der Schweizer Bevölkerung statistisch zu erfassen. Die Erhebung wird alle fünf Jahre durch das Bundesamt für Statistik durchgeführt und gehört zum System der Volkszählung. Der ursprünglich im Jahr 2020 geplante Mikrozensus zum Thema Mobilität und Verkehr wurde allerdings wegen der Covid-19- Pandemie im März 2020 unterbrochen. Die neue Erhebung fand dann zwischen Januar 2021 und Februar 2022 statt und steht nach wie vor unter dem Einfluss der Massnahmen der Covid-19-Pandemie. Im Kanton Basel-Landschaft wurden während der Haupterhebung zwischen Januar 2021 und Februar 2022 rund 1’597 zufällig ausgewählte Personen zu ihrem Verkehrsverhalten befragt. Die Grundgesamtheit bildet die ständige Wohnbevölkerung ab 6 Jahren. Da es sich um eine Stichprobenerhebung handelt, müssen die Ergebnisse hochgerechnet werden. Diese Hochrechnungen bzw. Schätzungen sind immer mit einer statistischen Unsicherheit behaftet. Die Unsicherheit wird durch ein Vertrauensintervall (VI) quantifiziert. Das VI zeigt den Bereich an (±), innerhalb dessen das Ergebnis mit einer Wahrscheinlichkeit von 90% liegt. In den Abbildungen ist das VI nach Möglichkeit als I──I dargestellt
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