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Webartikel vom 09.04.2025, Arbeitsmarkt 2024
Zunahme der Arbeitslosen um 24%
Im Jahr 2024 waren im Baselbiet durchschnittlich 3‘305 Personen als arbeitslos gemeldet – 636 mehr als im Jahr zuvor. Daraus resultiert eine Zunahme der Arbeitslosenquote von 1,8% auf 2,3%. Die Anzahl der Grenzgänger/innen wächst weiter stetig an.
2024 waren im Baselbiet durchschnittlich 3‘305 Personen in einem der Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) als arbeitslos gemeldet. Damit hat sich die Zahl der Arbeitslosen um rund 24% gegenüber dem Vorjahr erhöht. Entsprechend ist auch die Arbeitslosenquote deutlich gestiegen von durchschnittlich 1,8% im Jahr 2023 auf 2,3% im vergangenen Jahr.
Seit Mitte 2023 ist ein Trend steigender Arbeitslosenzahlen zu beobachten, welcher sich auch im Jahr 2024 und in den ersten beiden Monaten des Jahres 2025 fortgesetzt hat. Im Juli 2023 waren noch 2‘471 Personen arbeitslos gemeldet. Nun ist die Anzahl Arbeitsloser im Februar 2025 schon auf 4‘042 Personen angestiegen und erreicht beinahe den Wert vom März 2021 während der Corona-Pandemie (4‘112 Arbeitslose).
In der Gesamtschweiz war die Zunahme der Arbeitslosenquote mit +0,4 Prozentpunkten von 2,0% im Jahr 2023 auf 2,4% im Jahr 2024 zwar weniger ausgeprägt, jedoch verbleibt die Baselbieter Arbeitslosenquote weiterhin unterhalb des gesamtschweizerischen Niveaus.
Jeweils mehr Arbeitslose gegen Ende des Jahres
Im Jahr 2023 zeigte sich in allen Altersgruppen eine relativ stabile Entwicklung der Arbeitslosenquote, die einem saisonalen Muster folgt. Zu Beginn des Jahres sinkt die Arbeitslosenquote bis zum Monat Juli kontinuierlich, nimmt danach wieder zu – besonders stark in den Monaten November und Dezember – und erreicht im Januar ihren Höchststand. Diese Entwicklung liegt teilweise in der Baubranche begründet, da die Bautätigkeit in den Wintermonaten zurückgeht.
Im Jahr 2024 änderte sich das saisonale Muster insofern, dass die höhere Arbeitslosenquote im Monat Januar in den folgenden Monaten nicht mehr zurückging. Die Arbeitslosenquote lag im Januar 2024 bei den 25- bis 49-Jährigen bei 2,3% und erhöhte sich bis Ende Februar 2025 auf 3,0%. Ähnlich entwickelte sich die Arbeitslosenquote bei den Personen ab 50 Jahren, die nun im Februar 2025 bei 2,5% liegt.
Bei der Jugendarbeitslosigkeit (15- bis 24-Jährige) ist meistens der stärkste Anstieg im Monat August festzustellen. Dies hängt häufig mit den im Sommer endenden Ausbildungen zusammen, wenn im Anschluss zeitgleich viele Jugendliche neu in den Arbeitsmarkt eintreten. Im Jahr 2024 war die Jugendarbeitslosigkeit sehr ausgeprägt und nahm innerhalb eines Monats von 1,7% (Juli 2024) auf 2,5% (August 2024) zu.
Zunahme der Anzahl Grenzgänger/innen ungebrochen
Die Anzahl der im Baselbiet tätigen ausländischen Grenzgänger/innen nahm innerhalb der letzten zehn Jahre um knapp ein Viertel zu und betrug Ende Dezember 2024 rund 25‘600 Personen. Das entspricht einem Sechstel aller im Baselbiet beschäftigten Personen. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich 2024 die Anzahl der Grenzgänger/innen um 2,9%. In der Gesamtschweiz nahm der Anteil an Grenzgängern/Grenzgängerinnen im gleichen Mass zu (+2,9%).
Die im Baselbiet tätigen Grenzgänger/innen wohnen geografisch bedingt fast ausschliesslich in Frankreich (57%) oder in Deutschland (41%). Dabei erhöhte sich der Anteil der in Frankreich wohnhaften Grenzgänger/innen innerhalb der letzten zehn Jahre um ein Viertel, die Grenzgänger/innen mit deutschem Wohnsitz nahmen in der gleichen Zeit um ein Fünftel zu. Grenzgänger/innen aus anderen Ländern machen nur 387 Personen aus, wovon die Hälfte aus Polen stammt.
Ausländische Grenzgänger/innen arbeiten vermehrt im Dienstleistungssektor
Rund 62% aller Grenzgänger/innen arbeiteten Ende Dezember 2024 im Dienstleistungssektor, 37% im Industriesektor und 1% in der Landwirtschaft. Im Dienstleistungssektor erhöhte sich der Anteil der Grenzgänger/innen innerhalb der letzten zehn Jahre um rund vier Prozentpunkte, im Industriesektor nahm er im gleichen Mass ab.
Die Branche des verarbeitenden Gewerbes und der Warenproduktion umfasst mit 7‘231 Personen den grössten Anteil aller Grenzgänger/innen im Baselbiet. Allerdings ist ihr Anteil in den letzten zehn Jahren fünf Prozentpunkte auf rund 28% gesunken. Die Branchen «Erbringung wirtschaftlicher Dienstleistungen» und «Handel» mit einem Anteil von 18% resp. 17% aller Grenzgänger/innen bilden die weiteren bedeutenden Branchen im Baselbiet.
Knapp die Hälfte aller Grenzgänger/innen arbeitet in nur vier Gemeinden. In der Gemeinde Pratteln arbeiten die meisten Grenzgänger/innen mit 3‘921 Personen, gefolgt von den Gemeinden Allschwil mit 3‘760, Muttenz mit 2‘565 und Reinach mit 2‘276 Personen. In neun Gemeinden des Kantons Basel-Landschaft sind keine Grenzgänger/innen beschäftigt.
Kontakt
Siegfried Heinzl
Fachbereichsleiter Boden, Steuern, Wirtschaft
T 061 552 53 69
siegfried.heinzl@bl.ch
Amt für Daten und Statistik BL
Rheinstrasse 42
4410 Liestal
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