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Einrichtung einer temporären Asylunterkunft im ehemaligen Laborgebäude von Coop in Pratteln
Ab Frühling 2023 wird im leerstehenden Laborgebäude von Coop in Pratteln eine temporäre Unterkunft für Ukrainerinnen und Ukrainer mit Schutzstatus S und Asylsuchende aus weiteren Ländern eingerichtet. Bislang konnte die Gemeinde eigene Asylunterkünfte zur Verfügung stellen. Aufgrund des geplanten Neubaus der Gemeindeverwaltung braucht die Gemeinde jedoch das Container-Provisorium in der Längi für eigene Zwecke. Das ehemalige Coop-Gebäude dient auch als Erstaufnahme-Unterkunft des Kantons. Ab Ende April 2023 werden maximal 100 Personen zeitlich befristet einziehen.
Die Unterbringung von Asylsuchenden und Geflüchteten aus der Ukraine mit Schutzstatus S erfolgt in der Schweiz nach definierten Zuweisungsquoten, die jeder Kanton zu erfüllen hat und die prozentual auf der Basis der Einwohnerzahl berechnet werden. Gemäss den Prognosen des Bundes rechnet der Kanton Basel-Landschaft für das Jahr 2023 mit rund 1'500–2'000 Zuweisungen. Um die Aufnahme weiterhin gewährleisten zu können, schafft der Kanton weitere Erstaufnahmeplätze. Die Plätze stehen nur für eine kurzfristige Unterbringung bereit, bis die Personen auf die Gemeinden verteilt werden.
Im Kanton Basel-Landschaft gilt für die Gemeinden eine Aufnahmequote von 2,6 Prozent der jeweiligen Wohnbevölkerung. Pratteln ist verpflichtet, insgesamt 440 Personen aufzunehmen und entsprechende Unterkünfte bereit zu stellen. «Aufgrund des Wegfalls des Provisoriums in der Längi waren wir verpflichtet, nach guten Alternativen zu suchen», begründet der amtierende Gemeinderat Marcial Darnuzer den Entscheid.
Geplant ist der Einzug von rund 20 Schutzbedürftigen per Ende April 2023. Durch die sukzessive Instandsetzung zweier Stockwerke und deren erweiterte Nutzung, stehen ab Ende Mai 2023 bis zu 80 weitere Plätze für Personen aus dem Asyl- und Flüchtlingsbereich des Kantons zur Verfügung. Die Unterkunft wird rund um die Uhr professionell betreut. Die Betreuungspersonen befinden sich vor Ort und stehen auch Anwohnerinnen und Anwohnern bei Fragen und Problemen zur Verfügung.
Bei der temporären Asylunterkunft handelt es sich um eine kurzfristige und zeitlich begrenzte Lösung. Das Gebäude wird 2024 abgerissen und ein Neubau erstellt. Der Gemeinderat und der Kanton bedanken sich herzlich bei der Eigentümerin des Gebäudes, der Mobiliar, für deren Bereitschaft und Flexibilität. Gemeinderat Marcial Darnuzer: «Ich bin überzeugt, dass Pratteln damit eine optimale Zwischenlösung gefunden hat. Die guten Erfahrungen in der Längi lassen mich optimistisch auf die kommenden 12 Monate blicken.» Fabian Dinkel, Leiter des Kantonalen Sozialamts: «Auch für den Kanton ist diese Zwischenlösung optimal. Ergänzend zum Erstaufnahmezentrum in Laufen wird die Asylunterkunft in Pratteln die Gemeinden entlasten.»