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Sozialhilfequote im Jahr 2020 gesunken
Die Sozialhilfequote ist im Kanton Basel-Landschaft im Jahr 2020 auf 2,8 Prozent gesunken. Insgesamt wurden 8'221 Personen von der Sozialhilfe unterstützt. Offenbar haben die Massnahmen des Bundes Wirkung gezeigt und einen Anstieg der Neueintritte verhindert. Auch bei den Kosten ist ein Rückgang zu verzeichnen. Die Arbeitsmarktintegration war während der Covid-Pandemie aber erschwert. Daher ist nicht davon auszugehen, dass die Sozialhilfequote über die nächsten Jahre weiter sinken wird.
Obwohl die Prognosen wegen der Covid-Pandemie eher ein düsteres Bild gezeichnet hatten, ist die Sozialhilfequote im Jahr 2020 mit 2,8 % so tief wie zuletzt im Jahr 2015. 2019 lag sie bei 3,0 %. Es ist aber davon auszugehen, dass dies die Folgen einer starken Wirtschaft vor 2020 sind. Die Sozialhilfequote ist tendenziell mit einer gewissen Verzögerung an die Entwicklungen der Wirtschaft gekoppelt. Es ist somit wahrscheinlich, dass die nun wieder gestiegene Arbeitslosenquote Einfluss auf die Sozialhilfequote der kommenden Jahre haben wird.
Weniger Neueintritte
Einen grossen Effekt auf die Sozialhilfequote 2020 hatten die wenigen Neueintritte. Insbesondere gab es eine starke Abnahme von Neueintritten von ausgesteuerten Personen. Der Anteil der neuen Dossiers mit ausgesteuerten Antragstellenden an allen neuen Dossiers in der Sozialhilfe lag im Jahr 2019 noch bei 12 %. Im Jahr 2020 waren es lediglich 5 %.
Erfolgreiche Massnahmen zur Bekämpfung der Folgen der Covid-Pandemie
Vergleicht man die Zahl der Neueintritte in die Sozialhilfe mit den Aussteuerungen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV), zeigt sich, dass das Aussetzen der Aussteuerung zwischen März und Juli 2020 Wirkung zeigte. Die Massnahmen des Bundes zur Bekämpfung der Folgen der Pandemie waren aus Sicht der Sozialhilfe für das letzte Jahr erfolgreich.
Erschwerte Arbeitsmarktintegration
Dem erfreulichen Trend steht die Tatsache gegenüber, dass im gleichen Jahr weniger unterstützte Personen von der Sozialhilfe abgelöst werden konnten. Besonders die Arbeitsmarktintegration verlief schwieriger als im Vorjahr. So konnten 2020 gut 34 % der Dossiers aufgrund einer Verbesserung der Erwerbssituation geschlossen werden. Dies sind knapp 2 Prozentpunkte weniger als im Jahr davor. Hingegen konnten 26 % Dossiers aufgrund der Existenzsicherung durch eine andere Sozialleistung geschlossen werden. 2019 waren es lediglich 23 %.
Rückgang der Nettokosten
Der Nettoaufwand für die Sozialhilfe betrug 2020 insgesamt 77 Millionen Franken. Dabei handelt es sich um Unterstützungsleistungen abzüglich Rückerstattungen. Im Vergleich zu 2019 ist der Aufwand um 5 Millionen Franken gesunken, was einem Minus von 5,9 % entspricht und in etwa den Rückgang der unterstützungsbedürftigen Personen widerspiegelt (- 5,6 %).
Für Rückfragen:
Fabian Dinkel, Leiter Abteilung Projekte, Kantonales Sozialamt, Finanz- und Kirchendirektion (FKD), 061 552 75 08
Lea Wirz, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Kantonales Sozialamt, Finanz- und Kirchendirektion (FKD), 061 552 61 87
Weitere Informationen zum Thema: Online Zahlenfenster des Statistischen Amts des Kantons Basel-Landschaft und Webartikel zur Sozialhilfestatistik 2020.