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Sozialhilfequote sinkt im Jahr 2023 weiter auf 2,4 Prozent
Im Jahr 2023 waren wiederum weniger Personen auf Sozialhilfe angewiesen als im Vorjahr. Die Sozialhilfequote ist entsprechend weiter gesunken von 2,6 Prozent auf 2,4 Prozent. Sie liegt damit auf dem tiefsten Wert seit 2012. Die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt hat diese Entwicklung im Bereich der Sozialhilfe begünstigt. Trotz der sinkenden Sozialhilfequote hat der Nettoaufwand für die Sozialhilfe im Jahr 2023 zugenommen.
Die Entwicklung der Sozialhilfezahlen im Jahr 2023 zeigt, dass sich der Trend des Vorjahres fortgesetzt hat. Die gute Situation auf dem Arbeitsmarkt hat dazu geführt, dass die Zahl der Personen, die auf Leistungen der Sozialhilfe angewiesen sind, weiter rückläufig ist.
Weiterhin sinkende Sozialhilfezahlen
Im Jahr 2023 haben im Kanton insgesamt 7'129 Personen Leistungen der Sozialhilfe bezogen. Dies sind 6 Prozent oder 453 Personen weniger als noch im Vorjahr. Seit 2019, dem Jahr mit der bisher höchsten Zahl an unterstützten Personen, beläuft sich der Rückgang auf 1’579 Personen. Wie 2022 gelang die Ablösung von der Sozialhilfe am häufigsten durch eine Verbesserung der Erwerbssituation (bei 44,1 Prozent der ausgetretenen Personen). Der Rückgang der Sozialhilfezahlen wiederspiegelt die insgesamt gute Arbeitsmarktlage und die hohe Nachfrage nach Arbeitskräften.
Besonders gefährdete Personen
Besonders stark von Sozialhilfe betroffen sind nach wie vor Kinder und Jugendliche. Sie machen 31 Prozent aller Personen in der Sozialhilfe aus. Deshalb ist es erfreulich, dass die Sozialhilfequote der 0- bis 17-jährigen seit 2019 ebenfalls gesunken ist von 5,5 auf 4,3 Prozent. Weiter tragen Einelternhaushalte mit einer Quote von 17,5 Prozent ein überdurchschnittliches Sozialhilferisiko. So sind 33,2 Prozent aller unterstützten Personen in der Sozialhilfe Alleinerziehende und ihre Kinder.
Personen mit Asylhintergrund
Bei Personen mit Asylhintergrund ist langsam eine verbesserte Ablösung von der Sozialhilfe erkennbar. Es zeigt sich aber, dass sich nach 7 Jahren in der Schweiz nur rund 30 Prozent der Personen mit Asylhintergrund von der Sozialhilfe abgelöst haben, jedoch rund 74 Prozent der in der Sozialhilfe verbleibenden Personen aus dem Asylbereich erwerbstätig sind. Bei der Mehrheit der Personen mit Asylhintergrund sichert die Arbeitsmarktintegration die Existenzsicherung also nicht, weshalb eine zielgerichtete Integrationsförderung weiterhin wichtig bleibt.
Anstieg der Nettokosten
Trotz der sinkenden Fall- und Personenzahlen hat der Nettoaufwand der Gemeinden für die Sozialhilfe im Jahr 2023 zugenommen. Er betrug insgesamt 69,6 Millionen Franken. Im Vergleich zu 2022 ist der Nettoaufwand um 3,3 Millionen Franken gestiegen, was einem Anstieg von 5 Prozent entspricht. Dennoch handelt es sich um den zweitniedrigsten Wert seit 2016. Die Zunahme des Nettoaufwands ist zu einem wesentlichen Teil auf den erhöhten Grundbedarf aufgrund der Teuerungsanpassung zurückzuführen. Der Nettoaufwand umfasst die Unterstützungsleistungen abzüglich der Rückerstattungen, welche zeitlich verzögert abgerechnet werden und nicht direkt im Jahr der Auszahlung in die Gemeinderechnung einfliessen.
Schutzstatus S
Für das Jahr 2023 wurden erstmals die Zahlen zum Schutzstatus S in einer gesonderten Statistik ausgewiesen. Per Ende 2023 waren insgesamt 2’540 Personen mit Status S im Kanton Basel-Landschaft gemeldet. Knapp 84 Prozent der Schutzbedürftigen haben 2023 Leistungen der Sozialhilfe bezogen. 307 Fälle wurden 2023 beendet, wobei der Hauptgrund grösstenteils (bei 83,4 Prozent) in der Beendigung der Zuständigkeit liegt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass diese Personengruppe vergleichsweise relativ mobil ist.
Weitere Informationen zum Thema: Online Zahlenfenster des Amts für Daten und Statistik des Kantons Basel-Landschaft und Webartikel zur Sozialhilfestatistik 2023.