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27.08.2008
Sozialhilfestatistik 2007
Ende 2007 unterstützten die Baselbieter Gemeinden 4'330 Personen oder 1.6 % ihrer Wohnbevölkerung im Rahmen der Sozialhilfe. Der Unterstützungsbedarf lag damit 12.6 % unter dem Vorjahresniveau. Einerseits mussten 2007 weniger Personen Sozialhilfe beantragen, andererseits sind die Austritte dank der positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt deutlich angestiegen.
Das Statistische Amt des Kantons Basel-Landschaft publiziert jährlich gemeinsam mit dem Kantonalen Sozialamt die aktuellsten Zahlen aus der Sozialhilfe. Seit 2007 wird die elektronische Übernahme der Gemeindedaten durch das Statistische Amt sichergestellt. Die Sozialhilfedaten der Gemeinden wurden ab 2004 übernommen und rückwirkend harmonisiert. Dies macht breitere Analysen und Zeitreihenvergleiche möglich.
Deutlicher Rückgang
- aber nicht alle konnten profitieren
Die Zahl der Sozialhilfeempfängerinnen und -empfänger ist gegenüber dem Vorjahr um 12.6 % zurückgegangen. Der Rückgang kam durch den doppelten Effekt von weniger Neuzugängen und mehr Austritten aus der Sozialhilfe zustande. Insbesondere Personen mit einer kurzen Bezugsdauer haben die besten Ausstiegschancen. Sie konnten primär von der guten Wirtschaftslage und der positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt profitieren. Als häufigster Grund für die finanzielle Notlage wird denn auch die Arbeitslosigkeit genannt, die eigene Existenzsicherung führt bei der Mehrheit der Unterstützten wieder aus der Sozialhilfe. Personen, die seit zwei oder mehr Jahren finanzielle Sozialhilfeunterstützung erhalten, konnten nicht in gleichem Masse profitieren, ihre Zahl ist gegenüber 2004 angestiegen.
Alleinerziehende, Kinder und Jugendliche sowie ausländische Staatsangehörige überdurchschnittlich häufig betroffen
Alleinerziehende - zumeist Frauen - und ihre Kinder haben ein erhöhtes Risiko in Sozialhilfeabhängigkeit zu geraten. Per 31. Dezember 2007 machten sie 35 % aller Sozialhilfefälle aus. Auch die ausländische Wohnbevölkerung ist mit einer Quote von 3.8 % häufiger auf Sozialhilfeunterstützung angewiesen. Stark betroffen sind Personen aus Nicht-EU-Staaten und der übrigen Welt.
Höchste Quote im Bezirk Liestal
Gemessen an der Wohnbevölkerung werden im Bezirk Liestal mit der Stichtagsquote von 2.5 % nach wie vor am meisten Personen von der Sozialhilfe unterstützt. Der Bezirk konnte zudem mit den hohen Rückgangsraten anderer Bezirke nicht mithalten. Ausschlaggebend sind die beiden Gemeinden Liestal und Pratteln mit Quoten von 3.0 % und 3.9 %. Ganz allgemein steigt der Anteil der Unterstützten mit zunehmender Gemeindegrösse. Der vergleichsweise hohe Ausländeranteil, der Zentrumscharakter grosser Gemeinden und günstiger Wohnraum sind Gründe für die grossen Unterschiede unter den Gemeinden.
Nettoaufwand von 40 Mio. Franken
Der Nettoaufwand der Gemeinden ist im Vergleich zum Vorjahr um rund 5 Mio. Franken auf 40 Mio. Franken zurückgegangen. Die Gemeinden wendeten insgesamt 77 Mio. Franken für Unterstützungsleistungen auf, während aus Subsidiaritäten (zum Beispiel von Sozial- / Versicherungen oder Privaten) Rückerstattungen in der Höhe von 37 Mio. Franken in die Gemeindekassen zurückflossen. Die Gemeinden konnten im letzten Jahr den Anteil von Subsidiaritäten von 45 % auf 48 % steigern. Auf die Einwohner verteilt resultiert ein Nettoaufwand von 150 Franken pro Kopf, wobei auch hier die Unterschiede unter den Gemeinden erheblich sind.
Weitere Auskünfte:
Rudolf Schaffner, Vorsteher des Kantonalen Sozialamtes,
Finanz- und Kirchendirektion, Telefon 061 552 56 41.