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Stabile Sozialhilfequote im Jahr 2021
Die Sozialhilfequote blieb im Kanton Basel-Landschaft im Jahr 2021 stabil bei 2,8 Prozent. Insgesamt erhielten 8’040 Personen Unterstützung durch die Sozialhilfe. Der befürchtete Anstieg von Sozialhilfebezügerinnen und Sozialhilfebezügern in Folge der Covid-Pandemie ist auch im Berichtsjahr ausgeblieben.
Die Sozialhilfebezugsquote ist trotz der auch im Jahr 2021 anhaltenden Covid-Pandemie und den damit zusammenhängenden Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt stabil geblieben. So ist im Jahr 2021 die Anzahl Personen, die sich neu für den Bezug von Sozialhilfe angemeldet haben, weiter zurückgegangen. Es ist erfreulich, dass sich der Arbeitsmarkt nach der Pandemie sehr schnell erholt hat. Die Arbeitslosenquote liegt seit Anfang 2022 tiefer als im Vorkrisenjahr 2019. Ein Anstieg der Sozialhilfefälle aufgrund der Auswirkungen der Covid-Pandemie ist jedoch weiterhin möglich. Es wird sich zeigen, ob die aktuell positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt einen solchen Anstieg abzufangen vermag.
Weniger Aussteuerungen während der Covid-Pandemie
Wie im Jahr 2020 haben sich auch 2021 auffallend wenige Personen, die kürzlich ausgesteuert wurden, bei der Sozialhilfe angemeldet. So hatten 2021 nur 10,6 Prozent der neuen Fälle einen Aussteuerungshintergrund. In den Jahren vor der Covid-Pandemie lag dieser Anteil jeweils um Einiges höher (2019: 16,6 Prozent). Der wohl wichtigste Grund dafür ist, dass die Arbeitslosenversicherung zur Abfederung der Auswirkungen der Covid-Pandemie arbeitslosen Personen zusätzliche Taggelder ausbezahlt hat und damit in den Jahren 2020 und 2021 während insgesamt neun Monaten beinahe keine Aussteuerungen erfolgt sind. Die Zahl der Aussteuerungen steigt seit Juni 2021 jedoch wieder an. Es ist möglich, dass dieser Effekt mittelfristig auch in den Sozialhilfezahlen zum Tragen kommen wird.
Weniger Neuanmeldungen
8'040 Personen haben im Jahr 2021 im Kanton Basel-Landschaft Sozialhilfe in Anspruch genommen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Sozialhilfeabhängigkeit im Kanton leicht zurückgegangen: 2021 haben 181 Personen weniger als im Vorjahr Sozialhilfeleistungen bezogen. Da gleichzeitig die Bevölkerung im Kanton zugenommen hat, ist die Sozialhilfequote trotzdem stabil bei 2,8 Prozent geblieben. Der verzeichnete leichte Rückgang ist vor allem darauf zurückzuführen, dass sich im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr 10,1 Prozent weniger Personen neu zum Bezug von Sozialhilfe angemeldet haben.
Weniger abgeschlossene Fälle
Die schwierige Arbeitsmarktsituation 2021 zeigt sich auch bei den Gründen für eine Ablösung von der Sozialhilfe. So konnten sich im Vergleich zum Vorjahr weniger Fälle in Folge einer Verbesserung ihrer Erwerbstätigkeit von der Sozialhilfe ablösen. 2019 konnten knapp 600 Fälle aufgrund einer verbesserten Erwerbssituation abgeschlossen werden; 2021 gelang nur noch bei rund 500 Fällen auf diesem Weg die Ablösung von der Sozialhilfe.
Personen mit Asylhintergrund in der Sozialhilfestatistik
Der Anteil Sozialhilfebeziehender mit einem Asylhintergrund ist im Berichtsjahr weiter gestiegen. Anerkannte und vorläufig aufgenommene Flüchtlinge und vorläufig aufgenommene Personen werden erst nach sieben Jahren nach der Einreise resp. nach fünf Jahren nach einem positiven Asylentscheid in der Sozialhilfeempfängerstatistik des Bundes geführt, nämlich sobald die Finanzierung durch den Bund wegfällt. Der erneute Anstieg des Anteils dieser Personengruppe in der Sozialhilfestatistik steht in Zusammenhang mit dem grossen Anstieg an Asylgesuchen in den Jahren 2015 und 2016 und wurde bereits von Kanton und Gemeinden antizipiert.
Rückgang der Nettokosten
Mit den tieferen Fallzahlen sinkt auch der Nettoaufwand. 2021 betrug dieser insgesamt noch 75 Millionen Franken. Dabei handelt es sich um Unterstützungsleistungen abzüglich Rückerstattungen. Im Vergleich zu 2020 ist der Aufwand um 1,5 Mio. Franken gesunken, was einem Minus von 1,9 Prozent entspricht und in etwa den Rückgang der unterstützungsbedürftigen Personen widerspiegelt (–2,2 Prozent).