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Unterstützung für drei Projekte zur Stabilisierung von Geflüchteten mit besonderen Bedürfnissen
Der Kanton Basel-Landschaft beteiligt sich im Rahmen des Programms R des Bundes an drei Projekten zur «Stabilisierung und Ressourcenaktivierung von Personen mit besonderen Bedürfnissen». Der Kanton setzt die Projekte zusammen mit dem Roten Kreuz Baselland und der Gemeinde Reinach BL um. Die Projekte richten sich an gehörlose Geflüchtete, Frauen mit Migrationserfahrung und Menschen aus dem Asyl- und Flüchtlingsbereich mit Bedürfnissen im Hinblick auf die psychische Gesundheit.
In der Integration, insbesondere auch der Arbeitsintegration kommt der Gesundheit eine grosse Bedeutung zu. Es hat sich gezeigt, dass an der Schnittstelle zwischen Arbeitsintegration und Gesundheitsversorgung ein Bedarf an neuen Ansätzen und Unterstützungsangeboten besteht. Insbesondere Personen mit Fluchterfahrung sind von psychosozialer Belastung betroffen. Oft ist es betroffenen Personen nicht möglich, das eigene Potenzial für die Integration auszuschöpfen. Diese Personen benötigen Zeit und zusätzliche Massnahmen, um Fuss zu fassen. Hier setzen die eingegebenen Projekte an.
Drei Projekte zur Stärkung der Ressourcen
Mit dem Programm R «Stabilisierung und Ressourcenaktivierung von Personen mit besonderen Bedürfnissen» des Staatssekretariats für Migration (SEM) werden die Kantone finanziell unterstützt, entsprechende zusätzliche Massnahmen für Geflüchtete bereitzustellen. Zielgruppe sind hauptsächlich anerkannte Flüchtlinge, vorläufig Aufgenommene und Personen mit Schutzstatus S. Der Kanton hat die drei Programme zusammen mit den Projektpartnerinnen eingegeben. Die Finanzierung wird durch Bund, Kanton und Mittel der Projektpartnerinnen getragen. Die Vertragslaufzeit beläuft sich für alle drei Projekte auf zwei Jahre.
Empowerment von gehörlosen ukrainischen Erwachsenen und deren Kinder
(Projektträger Gemeinde Reinach BL)
Das Projekt zielt auf eine ganzheitliche Inklusion und Förderung der Selbstkompetenz von gehörlosen ukrainischen Geflüchteten und deren Kinder in den Bereichen Soziales, Arbeitsmarkt und Bildung ab. Die Gemeinde Reinach BL ist zusammen mit der Fachstelle für Gehörlose und Hörbehinderte Basel für die Projektumsetzung zuständig. Es wird eine Anlaufstelle geschaffen, welche Beratung und Unterstützung bei der selbständigen Lebensführung, Wohnungssuche, Jobsuche und Kulturvermittlung bietet. Zudem soll die deutschschweizerische Gebärdensprache durch Lehrpersonen vermittelt werden. Ausserdem sollen die Kinder der gehörlosen Eltern zusätzlich gefördert und unterstützt werden. Das Angebot der Anlaufstelle steht auch anderen gehörlosen Geflüchteten zur Verfügung.
«SPIRIT» (Projektträger Rotes Kreuz Baselland)
Das Projekt «SPIRIT» hat zum Ziel, eine von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entwickelte psychologische Kurzintervention zur Verfügung zu stellen, um die psychische Gesundheit von Geflüchteten sowie deren Zugang zur Gesundheitsversorgung zu verbessern. Für die Interventionen werden sogenannte «Helpers» eingesetzt, die selber einen Flucht- oder Migrationshintergrund haben. Diese absolvieren eine Schulung und werden supervisorisch begleitet. Die «Helpers» unterstützen die Betroffenen in ihrer Muttersprache beim Erlernen von Strategien für den Umgang mit Alltagsschwierigkeiten und Stress. Die operative Koordination erfolgt durch das Rote Kreuz Baselland (SRK BL), mit Unterstützung des Universitätsspitals Zürich / Ambulatorium für Folter- und Kriegsopfer.
«Femmes Tische» (Projektträger Rotes Kreuz Baselland)
Das Projekt «Femmes Tische» ist ein schweizweites Präventions- und Bildungsangebot für Frauen und Mütter mit Migrationshintergrund. Es hat zum Ziel, den Zugang von Frauen mit Migrationserfahrung zu gesellschaftlichen Strukturen zu verbessern. Nach dem Ansatz «Bildung unter Gleichen» veranstalten Moderatorinnen Gesprächsrunden mit anderen Frauen aus ihrem Kulturkreis, um sich über Themen der Gesundheitsförderung, Erziehung / Familie und Integration auszutauschen. Daneben dienen die Gesprächsrunden auch dazu, einer möglichen Isolation der teilnehmenden Frauen entgegenzuwirken.