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Perspektiven: Integrationsbegriff aus historischer Sicht
«Wir sprechen heute im offiziell-rechtlichen Sprachgebrauch nicht mehr von Assimilation, sondern Integration. Aber selbst in den Gesetzestexten findet man die verschiedenen Deutungen von Eingliederung aus den 1960ern wieder, vom individuellem kulturellen Anpassungsimperativ, vom beidseitigen Annäherungsprozess bis hin zur Ermöglichung struktureller Teilhabe.» Wir haben mit Kijan Espahangizi, Historiker und Privatdozent an der Universität Zürich, über den Ursprung, die Entwicklung und das Verständnis des Begriffs Integration gesprochen.Text: FIBL, Foto: Kijan Espahangizi
In Ihrem Buch erläutern Sie, dass «Migration» und «Integration» zwei sozialwissenschaftliche Fachbegriffe sind, die vor wenigen Jahrzehnten öffentlich kaum verwendet wurden, heute aber nicht mehr wegzudenken sind. Weshalb ist das so?
Wir können uns heute eine Welt ohne Migration und Integration gar nicht mehr vorstellen. Viele unserer gesellschaftlichen Debatten drehen sich um diese beiden Begriffe. Umso erstaunter war ich, als ich in meiner Forschung feststellte, dass diese Begriffe noch vor wenigen Jahrzehnten in der Schweizer Öffentlichkeit gar nicht gebräuchlich waren. Hätte ich jemandem in den 1960ern, ja auch noch bis Ende der 1970er Jahre auf der Strasse erzählt, dass ich zu Migration arbeite, hätte die Person wahrscheinlich gedacht, ich sei ein Vogelkundler. Aus diesem Ausgangsbefund folgte für mich als Historiker die Frage, wie es kommen konnte, dass zwei Fachbegriffe aus der Soziologie sich so sehr in der Gesellschaft verbreiten konnten - bis hinein in die Träume, Ängste und Identitäten der Menschen. Meine These war, dass der Aufstieg dieser beiden Begriffe mehr bedeuten muss und dass es hier um mehr geht als nur neue Wörter für alte Dinge wie Einwanderung, Auswanderung, Eingliederung. Tatsächlich kann ich in meinem Buch aufzeigen, dass der Aufstieg der beiden Begriffe Ausdruck eines sehr tiefgreifenden Wandels seit den 1960er Jahren ist, in der Weise, wie wir uns als Gesellschaft im globalen Zusammenhang wahrnehmen. Ein Beispiel: Heute kaum vorstellbar, aber lange haben wir die Rekrutierung ausländischer Arbeitskräfte und den Asylbereich als komplett getrennte Dinge wahrgenommen, die auch in den Verantwortungsbereich unterschiedlicher Departemente fielen. Der Begriff der Migration wurde in der Bundesverwaltung erst Ende der 1980er Jahre eingeführt, und zwar deswegen, weil er es ermöglichte, verschiedene staatliche Handlungsfelder zusammenzudenken, die sich im Zuge der Globalisierungsdynamik seit den 1970er Jahren veränderten und zunehmend überlagerten. Heute haben wir keine getrennten Bundesämter für ausländische Arbeitskräfte und Flüchtlinge mehr, sondern ein Staatssekretariat für Migration, das SEM. Die neuen Begriffe haben neue Perspektiven, ja neue Institutionen und damit Realitäten geschaffen.

Zur Person
Kijan Espahangizi (*1978) ist ein deutsch-iranisch-schweizerischer Historiker und Privatdozent an der Universität Zürich. Er lehrt und forscht zu Migrationsgeschichte, Wissensgeschichte und Globalisierung und ist verantwortlich für die Lehrerinnen- und Lehrerausbildung am Historischen Seminar. Er ist Mitbegründer des postmigrantischen Think & Act Tanks Institut Neue Schweiz INES und Mitglied der Fachkommission der Kulturstiftung Pro Helvetia. 2023 erschien die zweite Auflage seines Buchs Der Migration-Integration-Komplex. Wissenschaft und Politik in einer (Nicht-)Einwanderungsgesellschaft, 1960-2010. Kijan Espahangizi bringt sich ebenso pointiert wie nuanciert in öffentliche Debatten ein und wird als historischer Experte regelmässig von den Medien und Institutionen angefragt
Der Untertitel Ihres Buches - «Schweiz als (Nicht-)Einwanderungsland» - scheint auf einen Widerspruch im Selbstverständnis der Schweiz als Einwanderungsland hinzuweisen. Können Sie das «Nicht» in Klammern erläutern?
Es handelt sich um eine Formulierung aus den historischen Quellen. Und zwar hatte der führende Migrationssoziologe der Schweiz Hans-Joachim Hoffmann-Nowotny die Schweiz in den 1990er Jahre einmal so beschrieben: als ein faktisches Einwanderungsland, dass jedoch damit hapert, eines zu sein, ein Einwanderungsland wider Willen sozusagen. Ich habe den Begriff in den Titel genommen, weil er eigentlich sehr gut die Ambivalenz der heutigen Situation erfasst. Die Folgen dieser Uneindeutigkeit erleben wir immer wieder, in Medien, Politik usw. Man stolpert über die Klammer im Titel und das lädt hoffentlich zum Nachdenken ein. Darum geht es mir vor allem.
Über das Buch: Der Migration-Integration-Komplex. Wissenschaft und Politik in einer (Nicht-)Einwanderungsgesellschaft, 1960-2010 (Konstanz University Press 2022) Eine Welt ohne Migration scheint kaum mehr vorstellbar. Und Auseinandersetzungen über Fragen der Integration prägen längst auch die Debatten in Einwanderungsländern, die keine sein wollen. Das Buch von Kijan Espahangizi setzt deswegen bei den Wörtern «Migration» und «Integration» an und geht am Beispiel der Schweiz der Frage nach, warum zwei sozialwissenschaftliche Fachbegriffe, die vor wenigen Jahrzehnten öffentlich kaum verwendet wurden, heute nicht mehr wegzudenken sind. Mit ihrem diskursiven Aufstieg hat sich unsere Sicht auf die moderne Gesellschaft grundlegend gewandelt. |
Wie kam es zum Aufstieg des Begriffs Integration?
Integration ist der andere Begriff, der seit den 1960er Jahren eine fulminante Karriere hingelegt hat, nicht nur in der Schweiz. Heute ist Migration ohne Integration nicht mehr zu denken, es handelt sich um ein Begriffspaar, das in den letzten Jahrzehnten wissenschaftlich, aber auch politisch und institutionell verschaltet wurde, eben zu einem «Migration-Integration-Komplex».
Der soziologische Begriff Integration wurde in der Schweiz erst in den 1960er Jahren relevant, im Kontext der sogenannten «Gastarbeit». Wie andere westeuropäische Industrieländer erlebte auch die Schweiz einen rasanten Wirtschaftsboom in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg. Da die Nachfrage nach Arbeitskräften in der wachsenden Wirtschaft im Inland nicht gedeckt werden konnte, wurden massenhaft Arbeitskräfte aus dem Ausland rekrutiert, im Fall der Schweiz vornehmlich aus Italien, dann ab den 1960er Jahren auch vermehrt aus anderen Ländern, wie Spanien, Ex-Jugoslawien etc. Das westeuropäische System der Gastarbeit basierte auf der Idee, dass es strukturschwache Regionen gab, die einen Überfluss an Arbeitskräften hatten und die davon profitieren würden, für eine bestimmte Zeit in die industriellen Zentren zu gehen und dann mit Geld und Know-how quasi als Entwicklungshelfer wieder in ihre Heimatregionen zurückzukehren. Theoretisch eine Win-Win-Win-Situation, da auch die allermeisten Menschen, die zum Arbeiten in etwa in die Schweiz kamen, tatsächlich den Plan hatten, wieder zurückzukehren. Man muss sich die Grössenordnung dieses Arbeitskräfteaustauschsystems vor Augen halten: Zwischen 1945 und 1974 wurden in der Schweiz rund 8.5 Millionen temporäre Arbeitsbewilligungen für Ausländerinnen und Ausländer ausgestellt. Die waren nie alle gleichzeitig im Land und die allermeisten kehrten im Sinne des «Rotationsprinzips» auch tatsächlich wieder zurück. Aber ab 1960 wurde deutlich, dass sich ein gewisser Teil der «Fremdarbeiter» und ihrer Familien in der Schweiz niederliess, ohne dass dies geplant war, weder von den Staaten noch von den Menschen. Die Gründe dafür waren vielfältig, nicht zuletzt die Schweizer Wirtschaft selbst hatte ein grosses Interesse daran, nicht immer wieder neue Angestellte einarbeiten zu müssen. Mitte der 1960er Jahre wurde auch dem Bundesrat klar, dass die Schweiz dauerhaft auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen sein würde, um den Wohlstand zu gewährleisten, auf dessen Grundlage sich in der Nachkriegszeit in der Schweiz eine neue Mittelschichtsgesellschaft herausgebildet hatte. In dieser Zeit stellt man in den historischen Quellen einen erstaunlichen Perspektivwandel fest, in der Wirtschaft, der Politik, der öffentlichen Debatte. Viele bemerkten nun, dass aus temporärer Gastarbeit ungeplant Einwanderung geworden war. Wir sprechen in der Forschung von der «Entdeckung der Einwanderung». Dies ist der Moment, wo eine Debatte begann, die wir, oft ohne es zu wissen, bis heute weiterführen, mit immer neuen Wörtern und Konzepten, von Integration über Diversität bis Antirassismus, nämlich darüber, wie aus eingewanderten Menschen Einheimische, ja Schweizer werden.
Was bedeutete Integration in diesem Kontext? Welches (historische) Verständnis und welche unterschiedlichen Themen, Interessen und Vorstellungen stecken dahinter?
In den 1960ern waren viele überzeugt, dass «Eingliederung» über individuelle kulturelle Anpassung und Unterordnung funktioniert. Das heisst, Ausländer sollten sich in allen Aspekten des Lebens den Vorgaben in der Schweiz fügen, sogar beim Essen. Olivenöl zu verwenden und italienischen Wein zu trinken galt als Zeichen, dass man sich nicht assimilieren wollte. Man nutzte hier den schon länger bekannten Begriff der «Assimilation». Neu war jedoch, dass sich in der Wissenschaft und auch in der Zivilgesellschaft eine neue Stimme formierte, die diesen «fremdenpolizeilichen» Ansatz der unterordnenden Anpassung kritisierte und eine andere Perspektive einnahm: Auch die Aufnahmegesellschaft sollte sich bewegen und den neuen Mitmenschen die Möglichkeit eröffnen, an den Strukturen der Gesellschaft gleichberechtigt teilzuhaben. Hier beginnt die Vorstellung von Eingliederung als kollaborativem beidseitigem Prozess, keine Einbahnstrasse. Den Namen dafür nahm man aus der Soziologie: Integration. Dieser Fachbegriff wurde in der Folge zu einem Kampfbegriff einer breiten landesweiten zivilgesellschaftlichen Bewegung von Schweizerinnen und Schweizern sowie Ausländerinnen und Ausländern, die dann in den 1970er Jahren in der sogenannten «Mitenand-Initiative für eine neue Ausländerpolitik» politisch Ausdruck fand. Die Initiative scheiterte 1981 zwar deutlich an der Urne. Aber ich kann in meinem Buch zeigen, dass die Idee einer staatlichen Integrationspolitik trotz der Niederlage in den Folgejahrzehnten zunehmend an Einfluss gewann, zunächst in den Hilfswerken und im Bildungssektor in den 1980er Jahren. In dieser Zeit entstanden auch erste interkulturelle Ansätze, die anders als in den 1960er Jahren nicht mehr nur davon ausgingen, dass sich die Frage der kulturellen Fremdheit im Zuge struktureller Integration wie von selbst erledigen würde. Im Gegenteil, man setzte nun auf eine Stärkung der kulturell-ethnischen Identität der Eingewanderten, um die Herausforderung der Integration überhaupt leisten zu können. Vor dem Hintergrund dieses neuen kulturpluralistischen Verständnisses von Integration begannen die Debatten zu Chancen und Risiken ethnischer Vielfalt in Einwanderungsgesellschaften. Zu der Zeit kam das Konzept der «multikulturellen Gesellschaft» auf, das um die Epochenwende 1989/90 auch in der Schweiz kontrovers diskutiert wurde. Es dauerte noch bis Ende der 1990er Jahre, bis staatliche Integrationspolitik in Artikel 25 des ANAG erstmals gesetzlicher Auftrag wurde und 2000 auf dieser Grundlage der erste Integrationskredit eingerichtet wurde – die Vorgeschichte der heutigen Integrationsgesetzgebung. Wie so häufig ist es auch hier so, dass, wenn sich bestimmte Begriffe dann politisch durchsetzen, sie vieldeutiger als die Ursprungsidee werden.
Und wie lässt sich die widersprüchliche Bedeutung von Integration in den heutigen Migrationsdebatten interpretieren? Ist der Begriff noch zeitgemäss?
Wir sprechen heute im offiziell-rechtlichen Sprachgebrauch nicht mehr von Assimilation, sondern Integration. Aber selbst in den Gesetzestexten findet man die verschiedenen Deutungen von Eingliederung aus den 1960ern wieder, vom individuellen kulturellen Anpassungsimperativ, vom beidseitigen Annäherungsprozess bis hin zur Ermöglichung struktureller Teilhabe. Wenn heute über Integration gestritten wird, ist manchmal eben gar nicht klar, wer was meint. Das führte auch dazu, dass heute einige davon überzeugt sind, dass es besser sei, gar nicht mehr von Integration, sondern von Inklusion zu sprechen. Begriffe machen immer bestimmte Dinge sichtbar, andere nicht. Egal, welcher Begriff sich in der Gesellschaft durchsetzt, am Ende wird es wieder vieldeutig. Ganz einfach deswegen, weil es viele unterschiedliche Interessen, Perspektiven und Ansätze in der Gesellschaft gibt, die sich dann alle auf den dominanten Sprachgebrauch projizieren. So musste die Fremdenpolizei Ende der 1990er zwar akzeptieren, dass sich Integration als Begriff gegen ihren Willen durchgesetzt hatte. Das heisst aber nicht, dass damit alte fremdenpolizeiliche Vorstellungen von Anpassung einfach verschwanden, auch nicht, als sich die Fremdenpolizei vielerorts in Migrationsamt umbenannte. Man sollte daher weniger mit dem Streit darüber Zeit verlieren, welches Wort das ultimativ richtige ist, sondern konkret thematisieren, um was es politisch eigentlich genau geht.
In einem 2015 erschienen Artikel (in der WoZ) haben Sie gesagt: «…wir brauchen keine Integrationsdebatte, sondern eine Debatte über Demokratie, Partizipation, Repräsentation und Anerkennung.» Würden Sie das heute immer noch so sagen?
Nur bedingt. Das war die Zeit nach der Masseneinwanderungsinitiative, wo viele enttäuscht waren, dass man nach Jahren der Integrationsdebatte wieder so tat, als sei die Schweiz nicht längst ein Einwanderungsland. Obwohl die Frage des Verhältnisses zur EU vielschichtig ist, drehte sich die Abstimmung wieder vor allem um «Ausländer». Ich würde heute sagen, es braucht beides. Im Namen der Integration wurde viel Gutes erreicht und Räume der Teilhabe für neue Mitmenschen geschaffen. Schweizerinnen und Schweizer sowie Ausländerinnen und Ausländer haben sich jahrzehntelang im Namen der Integration für eine strukturelle Öffnung der Schweiz als Einwanderungsland eingesetzt. Das dürfen wir nicht vergessen, auch wenn der Begriff wegen (!) seines Erfolgs seit den 1990ern sehr ambivalent geworden ist. Nur weil sich auch wieder fremdenpolizeiliche Vorstellungen von Unterordnung darin eingeschrieben haben, sollte man vorsichtig sein, gleich auch das Kind mit dem Badewasser auszuschütten. Das musste ich selbst im Zuge meiner Forschung zum Buch auch erst lernen. Es ist aber durchaus sinnvoll, genauer hinzuschauen und zu fragen, welche Aspekte wirkliche Integrationsfragen sind und welche nicht. Zum Beispiel würde ich im Hinblick etwa auf die Tatsache, dass ein Viertel der dauerhaften Wohnbevölkerung in der Schweiz kein hiesiges Bürgerecht hat, viele davon in der zweiten und dritten Generation und da geboren, eher von einem Demokratieproblem sprechen. Die Brille «Integration» ist hier Teil des Problems, nicht der Lösung. Aber ja, es gibt auch Integrationsprobleme, wie wir gerade in Hinblick bei den Themen Islamismus, Antisemitismus und auch Geschlechterverhältnisse sehen. Die heutige Debatte zu Migration und Integration ist sehr polarisiert: Bedrohung vs. Bereicherung, Defizit vs. Potenzial, schwarz/weiss. Die Ergebnisse meiner Forschung zeigen, dass es wichtig ist, differenziert zu bleiben, verschiedene Aspekte zu beleuchten und die Ambivalenzen, Widersprüche und Spannungen postmigrantischer Gesellschaften wie der Schweiz auszuhalten.
In einem anderen Zeitungsartikel (Tagi) sagen Sie: «Es scheint einfacher, über Ausländer zu reden, als sich den komplexen und weniger anschaulichen Herausforderungen unserer Zeit zu stellen.» Was meinen Sie damit?
Eine zentrale Erkenntnis in meinem Buch ist, dass das Thema Migration seit den 1960er Jahren zunehmend vom Rand ins Zentrum gesellschaftlicher Debatten gerückt ist. Die Schweiz hat ebenso wie andere westliche Einwanderungsländer einen problematischen Migrationskomplex entwickelt. Das heisst, das Streiten über Migration ist zu einem zentralen Modus geworden, in dem sich unsere Gesellschaften über sich selbst verständigen: Wer gehört dazu, wer nicht, was sind die zentralen Werte, was ist die Zukunftsvision und unsere Rolle in der Welt? Dabei blenden wir weitgehend aus, wie es eigentlich dazu gekommen ist. Meine Deutung ist, dass der Aufstieg des Themas Migration und Integration damit zu tun hat, dass wir dem ebenso tiefgreifenden wie schwer fassbaren Wandel unserer Gesellschaften durch Globalisierung damit ein konkretes Gesicht geben können: «der Ausländer». Gleichzeitig werden wichtige gesellschaftliche Fragen damit politisch outgesourct, da Ausländer per Definition nicht dazugehören. Das Problem ist, dass der Streit über Migrationsfragen zu Sollbruchstellen führt, die unsere Gesellschaften gefährden, sei es der Brexit in UK und der wachsende Anteil an Menschen in der Schweiz, die kein hiesiges Bürgerrecht haben. Wann kippt eine Demokratie? Der historisch gewachsene Migrationskomplex, dem ich in meinem Buch nachgehe, erschwert, dass wir hier mit realistischem Blick pragmatische Lösungen entwickeln.