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51 Jahre Massnahmenzentrum für junge Erwachsene Arxhof
Mit einem Jahr Corona-Verspätung hat das Massnahmenzentrum für junge Erwachsene Arxhof (MZjE) sein 50-jähriges Jubiläum begangen. Zur Führung durch die Institution und zum Festakt waren während zwei Tagen lokale und regionale Politikerinnen und Politiker, zuweisende Behörden und weitere Partner geladen. Im Namen des Regierungsrates überbrachte Regierungspräsidentin und Sicherheitsdirektorin Kathrin Schweizer die besten Wünsche zum Jubiläum.
«Auf dem Arxhof lernen die jungen Männer, Verantwortung für ihre Vergangenheit und für ihre Zukunft zu übernehmen. Leider können oder wollen nicht alle diese zweite Chance für ihr noch junges Leben packen», resümiert Regierungspräsidentin Schweizer in ihrer Festansprache. Dennoch ist sie überzeugt, dass sich der Aufwand lohnt: «Nicht nur, weil jeder eine zweite Chance verdient, sondern vor allem, weil wir als Gesellschaft eine Verpflichtung haben - eine Verpflichtung gegenüber diesen eingewiesenen jungen Erwachsenen, und eine Verpflichtung gegenüber allen, die eben nicht auf dem Arxhof sein müssen».
Arxhof macht den Unterschied
Arxhofdirektor Francesco Castelli hob in seiner Ansprache hervor, dass man auf dem Arxhof durchaus etwas erreichen könne: «Hier können wir wirklich einen Unterschied machen. Hier lernen die Jugendlichen künftig deliktfrei und selbständig zu leben. Wenn die Massnahme zu Ende ist, sind unsere Bewohner bereit, ihren Platz als verantwortungsbewusste Mitglieder der Gesellschaft einzunehmen».
Von der «Arbeitserziehungsanstalt» zum zeitgemässen Massnahmenvollzug
Der Arxhof wurde 1971 als «Arbeitserziehungsanstalt» gegründet, vorgesehen für «leichte Fälle». Allerdings bestanden damals weder in der Gesellschaft noch in der damaligen Anstaltsleitung entsprechende Konzepte. Das Ganze endet mit Gittern vor den Pavillonfenstern – entgegen dem Konzept einer offenen Institution. Dennoch entsteht aus dieser schwierigen Startphase das damals revolutionäre Konzept der «therapeutischen Gemeinschaft».
Trotz modernem Konzept ist der Arxhof in den 80er Jahren derart unterbelegt, dass er 1989 geschlossen werden muss.
1990 öffnet der Arxhof mit angepasstem Behandlungskonzept wieder: Neben Therapie und der Auseinandersetzung mit der eigenen Tat sollen die Eingewiesenen eine Lehre absolvieren.
2006 muss von Gesetzes wegen der Begriff «Arbeitserziehungsanstalt» in «Massnahmenzentrum für junge Erwachsene» geändert werden. Dennoch begannen die Belegungszahlen wieder zu sinken. Um diesen Trend zu stoppen wurden die zuweisenden Behörden gefragt, ob und wie der Arxhof die aktuellen Bedürfnisse überhaupt noch erfüllt. Ergebnis: Es braucht einen geschlossenen Eintrittsbereich, da sich nicht alle Eingewiesenen gleich von Beginn weg für einen offenen Massnahmenvollzug eignen. Dieser ist seit Januar 2019 in Betrieb.
46 Massnahmenplätze mit Ausbildung
Aktuell bietet das MZjE Platz für 46 Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahre. Diese durchlaufen alle eine Ausbildung mit Fähigkeitsausweis (EFZ), Attest oder individuellem Kompetenznachweis (IKN) in den Berufen Berufsfachmann Unterhalt, Forstwart, Koch, Landschaftsgärtner, Maler, Metallbau und Schreiner, immer begleitet von Einzel- und Gruppentherapien.
