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Neues Lernprogramm gegen sexualisierte Gewalt
Täterarbeit als Opferschutz: Im Kanton BL werden seit Januar 2025 Lernprogramme gegen sexualisierte Gewalt angeboten. Das strukturierte verhaltensorientierte Programm soll sexuelle Grenzüberschreitungen dauerhaft einstellen und damit zur Rückfallprävention beitragen. Der Einsatz gegen sexualisierte Gewalt ist ein weiterer Schritt in der Umsetzung der Istanbul-Konvention zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt.
Seit Januar 2025 kann die Strafverfolgungsbehörde des Kantons BL Personen, welche sich einer sexuellen Belästigung oder einer anderen Verletzung der sexuellen Integrität strafbar gemacht haben, dem neuen Lernprogramm gegen sexualisierte Gewalt zuweisen. Ziel dieses Lernprogramms ist es, Opfer zu schützen und weitere sexuelle Grenzüberschreitungen zu verhindern. Die Teilnehmenden werden angeleitet, Verantwortung für ihr sexualisiertes und gewalttätiges Verhalten zu übernehmen. Dazu setzen sie sich mit dem eigenen übergriffigen Verhalten und den daraus entstandenen Folgen für die betroffenen Personen auseinander. Die Teilnehmenden lernen, welche individuellen Haltungen und gewaltlegitimierenden Männlichkeitsvorstellungen der ausgeübten sexualisierten Gewalt zugrunde liegen und Grenzen in sexuellen Beziehungen künftig wahrzunehmen und zu achten.
Konsens in sexuellen Beziehungen – Rückfallprävention
Konsens, die Einvernehmlichkeit, ist in sexuellen Beziehungen zentral. Die Teilnehmenden werden geschult, gleichberechtigt und respektvoll zu kommunizieren und zu handeln. Mittels angeleiteter Übungen lernen die Teilnehmenden die Selbstwahrnehmung zu verbessern und Empathie zu entwickeln. Rollenbilder, Haltungen und Handlungen werden kritisch reflektiert. Ziel ist, dass Rechtfertigungen und Bagatellisierungen sexualisierter Gewalt abnehmen und alternative, gewaltfreie Verhaltensweisen eingeübt und umgesetzt werden. Die gelernten Erkenntnisse sind Voraussetzung für den geforderten zukünftigen Verzicht auf sexualisierte Gewaltanwendung. Rückfallprävention und Opferschutz stehen im Zentrum des neuen Lernprogramms, das von der Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt entwickelt und durchgeführt wird.