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Bekämpfung des Italienischen Kammmolches im Mühlebachtal in Allschwil
Der Italienische Kammmolch wurde hier ausgesetzt und bedroht nun den gefährdeten, «Nördlichen Kammmolch». Der Kanton Basel-Landschaft versucht nun gezielt, den einheimischen «Nördlichen Kammmolch» zu schützen. Das Projekt dauert mehrere Jahre und wird wissenschaftlich begleitet.
Der Kanton Basel-Landschaft will den einheimischen «Nördlichen Kammmolch» vor dem Italienischen Kammmolch (Triturus carnifex) im Mühlebachtal in Allschwil schützen. Zu diesem Zweck wurden zahlreiche Weiher Anfang März mit einem Amphibienleitsystem eingezäunt. Dies verhindert, dass Amphibien unkontrolliert in die Gewässer gelangen können. Stattdessen landen sie in eingegrabenen Eimern wo sie einmal am Tag sortiert werden. Die einheimischen Frösche, Kröten und Molche werden dabei zu den Weihern geleitet, damit Sie ihre Wanderung beenden und die Fortpflanzungssaison beginnen können. Die Italienischen Kammmolche werden aussortiert, gesetzeskonform und fachmännisch getötet. Die Tiere werden Naturhistorischen Museum Bern für wissenschaftliche Zwecke zur Verfügung gestellt.
Das Mühlebachtal in Allschwil ist ein Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung und steht unter Naturschutz. Amphibienspezialisten entdeckten hier bei Routinearbeiten den Italienischen Kammmolch (Triturus carnifex). Dieser kommt natürlicherweise nur südlich der Alpen vor und verursacht auf der Alpennordseite Probleme. Er verdrängt den Nördlichen Kammmolch (Tristatus cristatus), welcher auf der roten Liste der Schweiz als stark gefährdet geführt wird. Im Baselbiet gibt es wenige bekannte Vorkommen des Nördlichen Kammmolches, diese konzentrieren sich hauptsächlich in der weiteren Umgebung des Mühlebachtals (Binningen bis Oberwil). Es besteht die Gefahr, dass der italienische Verwandte sich über kurz oder lang ausbreitet und die nördliche Art praktisch komplett aus dem Kanton verdrängt. Bisher ist das Vorkommen noch auf das Mühlebachtal beschränkt. Eine Bekämpfung ist also aussichtsreich.
Das Projekt zur Bekämpfung des Italienischen Kammmolches befindet sich in der Pilotphase. Es werden unterschiedliche Methoden getestet und evaluiert. Berechnungen gehen davon aus, dass die Bekämpfung mindestens fünf Jahre fortgesetzt werden muss um den Italienischen Kammmolch komplett aus dem Ökosystem zu entfernen. Das Projekt wird vom Bund inhaltlich und finanziell unterstützt.
Leider treten immer wieder Situationen auf, wo ausgesetzte oder entflohene Arten (Tiere und Pflanzen) lokale Ökosysteme aus dem Gleichgewicht bringen. Vor allem Wassertiere werden gerne in die Freiheit entlassen um ihnen ein Leben ausserhalb der Aquarien zu ermöglichen.