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«Gesundheit BL 2030»: Die Ambulantisierung im Netzwerk forcieren, das KSBL als stationäres Rückgrat stärken
Mit einem umfassenden Massnahmenprogramm antwortet der Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft auf die aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen. Die zentrale Stossrichtung in seinem Rahmenkonzept «Gesundheit BL 2030»: So viel ambulant wie möglich, in einem Gesundheitsnetzwerk, dezentral, wohnortsnah. Mit Fokus auf die integrierte Versorgung bildet das Kantonsspital Baselland (KSBL) zudem auch weiterhin das stationäre Rückgrat im Kanton – ob an einem oder zwei Standorten soll 2026 entschieden werden.
Der Regierungsrat arbeitete in den letzten 14 Monaten an einer breiten Analyse der gesundheitspolitischen Herausforderungen und Chancen im Kanton Basel-Landschaft. Unmittelbarer Anlass dafür bildeten die finanziell herausfordernde Situation des KSBL, die Diskussionen rund um die «Gemeinsame Gesundheitsregion» (GGR) sowie zahlreiche Vorstösse aus dem Landrat zu den oben genannten Themen und den steigenden Gesundheitskosten.
Fünf Handlungsgrundsätze, ein Zielbild
In seinem Rahmenkonzept «Gesundheit BL 2030» zeigt der Regierungsrat nun den Weg der künftigen Gesundheitsversorgung im Kanton auf. Abgeleitet aus fünf Handlungsgrundsätzen hat er das Zielbild «Gesundheit BL 2030» formuliert: So viel ambulant wie möglich, in einem Gesundheitsnetzwerk, dezentral, wohnortsnah.
Massnahmenprogramm
Die Umsetzung des Zielbilds erfolgt in den kommenden Jahren im Rahmen von aufeinander abgestimmten Massnahmenpaketen. Dazu gehören u.a.:
- Die Förderung von Gesundheitszentren, hausarztzentrierten Versorgungszentren und interdisziplinären Praxisgemeinschaften, Apotheken mit zusätzlichem medizinischem Angebot, Telemedizin und weiteren Angeboten.
- Die Forcierung der Ambulantisierung in der Fläche durch bewährte und innovative Konzepte wie «Hospital@Home», «Ambulant+» sowie die Erweiterung der «AVOS-Liste» («Ambulant vor stationär»).
- Die Erarbeitung einer Strategie für eine zentrale, durchgängig nutzbare, gemeinsame Datenplattform für alle Leistungserbringer.
- Die Umsetzung eines auf das Gesundheitsnetzwerk abgestimmten Konzepts für Rettungsleistungen.
- Die Entwicklung der im 2024 initialisierten Dialogplattform Gesundheit zur Steigerung der verbindlichen Zusammenarbeit zwischen allen relevanten Akteuren und zur Einführung von Pilotprojekten für eine integrierte Versorgung.
- Die Weiterentwicklung des GGR-Regimes mit dem Fokus, das vorhandene Kostensenkungspotential durchgeeignete Anreizsysteme zu nutzen.
Rückgrat Kantonsspital Baselland KSBL
Der Regierungsrat zählt auch im künftigen Versorgungsnetz auf das KSBL. Dieses bleibt das Rückgrat der stationären Gesundheitsversorgung der Bevölkerung im Kanton. Für die infrastrukturelle Weiterentwicklung des KSBL präsentiert das Rahmenkonzept zwei Varianten: eine mit den bisherigen Standorten Liestal und Bruderholz sowie eine mit einem neuen Spital im mittleren Baselbiet. Damit der Landrat 2026 über die Variantenwahl sowie die Finanzierung entscheiden kann, bedarf es weiterer Abklärungen – insbesondere in Bezug auf die Arealverfügbarkeit. Für beide Varianten zeigen die Modellrechnungen, dass das KSBL auf finanzielle Unterstützung durch den Kanton angewiesen sein wird.
Unabhängig von der Variantenwahl sind zudem zwei kurzfristige Massnahmen notwendig:
- Im Hinblick auf die finanzielle Stabilisierung des Unternehmens hat der Verwaltungsrat des KSBL ein Ergebnisverbesserungsprogramm KSBL 2024–2028 eingeleitet.
- Um die Liquidität des KSBL bis zum Varianten- bzw. Finanzierungsentscheid im 2026 jederzeit sicherzustellen, wird der Regierungsrat über ein nachrangiges Darlehen zu Gunsten des KSBL befinden.
Weiteres Vorgehen
Das Massnahmenprogramm zur Umsetzung des Zielbilds inkl. der Strategieentscheide KSBL beinhaltet diverse Ausgabenbewilligungen und die Anpassung bestehender gesetzlicher Grundlagen. Es ist deshalb vorgesehen, bereits im Laufe des Jahres 2025 die geplanten Massnahmenpakete im Austausch mit den zuständigen parlamentarischen Kommissionen zu vertiefen und zur Entscheidungsreife zu bringen.
Weitere Informationen: www.GesundheitBL2030.ch