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Seltener Schmetterling nach 46 Jahren zurück im Baselbiet

Der Schmetterling Trockenrasen-Dickleibspanner ist in der Region Basel und über die Landesgrenzen hinaus sehr selten und gefährdet. Nun wurde die Raupe des Falters zufällig bei einer nächtlichen Insektenerhebung im Auftrag des Ebenrain-Zentrums für Landwirtschaft, Natur und Ernährung in Bubendorf im Gebiet «Fieleten» wiederentdeckt. Der Fund ist ein Nachweis für die hervorragende Qualität der Baselbieter Naturschutzgebiete.
Entdeckt wurden gleich drei Exemplare. Es handelt sich um die erste Bestätigung des Vorkommens der Art mit dem wissenschaftlichen Namen «Lycia zonaria» im Baselbiet seit 46 Jahren. Der letzte Fund stammt von 1975 bei Buus in der Nähe des Asphofs. Die Spezies ist bei Schmetterlingskundlern in mehrfacher Hinsicht ein ganz besonderer, berühmter Nachtfalter. Das Männchen weist unverwechselbar geschwungene und gezeichnete Flügel auf, das Weibchen hingegen ist flugunfähig, es hat nur kleine Flügelstummelchen und einen dichten Pelz. Die Raupe ist ungewohnt farbenprächtig, mit gelben und blauen Farbtönen.
Der Fund im Kanton ist ein eindrücklicher Nachweis für die hervorragende Qualität der Lebensräume im kantonalen Naturschutzgebiet «Landschachen-Huppergruben» in Bubendorf und Lausen. Die äusserst blumenreichen Magerwiesen im Gebiet Fieleten bieten offenbar genau das Habitat, welches der Falter braucht. Die Kräuter, welche die Raupe benötigt, sind hier in passenden Mengen verfügbar, zum Beispiel Esparsette, Salbei, Flockenblume und Hornklee. Auch verschiedene Orchideenarten haben die Wiesen der «Fieleten» zu bieten und in den alten Kirschbäumen lebt der gefährdete bunte Kirschbaum-Prachtkäfer.
Die Wiesen in diesem Gebiet werden extensiv bewirtschaftet. Der Ebenrain unterstützt den örtlichen Landwirt, Werner Weber, mit finanziellen Beiträgen der «Biodiversitätsförderung im Landwirtschaftsgebiet». So ist sichergestellt, dass die einzigartigen Naturwerte des Naturschutzgebiets auch langfristig gesichert bleiben. Auch die angrenzenden Lebensräume im Schutzgebiet werden naturnah genutzt und spezifisch gepflegt: Der strukturreiche Waldrand, ein kleines Grübchen mit Orchideen und die «Huppergrube» auf Lausener Boden.