- Basel-Landschaft
- Organisation
- Direktionen
- Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion
- Medienmitteilungen
- Waldklimawoche: Handeln für die Zukunft
Waldklimawoche: Handeln für die Zukunft
Pflanzen, Fällen, Fördern: In Rünenberg, Wittinsburg und Läufelfingen hat eine 3. Sekundarschulklasse aus Liestal im Rahmen einer Waldklimawoche im Wald gearbeitet und dabei viel erlebt und gelernt. «Wald im Klimawandel» ist für diese Jugendlichen nun kein abstrakter Begriff mehr. Am Freitag hat der für den Wald zuständige Regierungsrat Thomas Weber die Waldklimawoche besucht.
«Mir gefällt, dass sich die Jugendlichen hier draussen bei Wind und Wetter und am Ort des Geschehens mit dem Wald im Klimawandel auseinandersetzen. Beim handfesten Anpacken wird ihnen bewusst, dass das, was wir heute tun oder lassen, sich jahrzehntelang auswirkt: Wir pflanzen heute Bäume für unsere Kinder und Grosskinder», bilanziert Thomas Weber, Vorsteher der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion VGD bei seinem Besuch. Zoe Wüthrich, die Klassenlehrerin, ist vor allem vom selbstmotivierten Arbeiten der Schülerinnen und Schüler und dem gewachsenen sozialen Zusammenhalt beeindruckt.
Die 17 Jugendlichen aus Liestal führten während der Waldklimawoche im Auftrag des Forstbetriebs Homburg reale Arbeiten für den Wald im Klimawandel aus. Samuel Bürgin, der Betriebsleiter, findet es wichtig, den Jugendlichen solche Möglichkeiten zu geben und nicht nur über den Wald zu reden. Für die fachgerechte Ausführung der Arbeiten wurden die Sekundarschülerinnen und –schüler von Mitarbeitenden der Bildungswerkstatt Bergwald angeleitet. Das sind Personen mit einem forstlichen Hintergrund, die pädagogisch für die Arbeit mit Jugendlichen geschult sind. Ermöglicht hat die Realisierung und Unterstützung der Waldklimawochen – die Woche im Homburgertal ist nicht die einzige dieser Art – der Landrat. Denn in der Ausgabenbewilligung für die Waldpflege im Klimawandel 2020 bis 2023 ist auch ein Bildungsauftrag formuliert. Rund 15 Sek-Klassen aus dem Kanton Basel-Landschaft können so bei Forstbetrieben im Kanton an einer Waldklimawoche teilnehmen.
Handeln – erleben – verstehen
Ziel der Wochen ist es, dass sich die Jugendlichen mit den Auswirkungen des Klimawandels auf den Wald in ihrer Region auseinandersetzen. Bei der Arbeit kommen Neugier und Fragen von selbst auf. Auch eigene Werte und Vorstellungen werden diskutiert. Dies ermöglicht einen sorgfältigen Zugang zur Natur und verantwortungsbewusstes, zukunftsgerichtetes Handeln. Durch das Arbeiten erhalten die Jugendlichen einen handlungsorientierten Zugang zum Thema und erleben die Wirksamkeit ihres Tuns. Ihre Leistung können sie jeden Tag mit Stolz betrachten. Der zukunftsgerichtete und konkrete Zugang zum Thema «Wald im Klimawandel» ermöglicht einen bejahenden Umgang damit und vermindert Ohnmachtsgefühle. Positive Erlebnisse und das Erfahren von Selbstwirksamkeit sind zudem wichtige Faktoren für ein nachhaltiges Lernen.
Arbeiten für den Wald von morgen
Die Jugendlichen erhielten an unterschiedlichen Arbeitsplätzen Einblick in die Aspekte des Walds im Klimawandel. Sie pflanzten 400 Traubeneichen, 100 Kirschbäume und 100 Lärchen – alles Baumarten, die mit dem prognostizierten Klima gut zurechtkommen sollten. Weiter fällten die Jugendlichen unter kundiger Leitung und von Hand Nadelbäume gefällt, um Laubbäume zu fördern. So konnte auch Holz als nachwachsende Ressource thematisiert werden. Für die Förderung von seltenen Pflanzen wie Enziane, Orchideen und Disteln mähten die Jugendlichen im lichten Wald Magerrasen und entfernten schnellwachsende Baum- und Straucharten. Denn die Biodiversität ist wichtig für die Zukunft.
Für Generationen
Eine halbe Stunde von Liestal entfernt haben sich für die Jugendlichen ganz neue (Wald-)Welten eröffnet. Die Nähe des Einsatzortes zum Wohnort der Jugendlichen vereinfacht auch ein Wiederkommen. Einige werden wohl zusammen mit Kindern und Enkelkindern den Ort besuchen, um sich zu überzeugen, was aus den kleinen Bäumen geworden ist und erzählen, wie sie sich für den Wald im Klimawandel eingesetzt haben.



