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Wasserspitzmaus zurück im Baselbiet

In den vergangenen 40 Jahren deuteten Beobachtungen darauf hin, dass die Wasserspitzmaus entlang von einigen naturnahen Gewässern des Kantons Basel-Landschaft wieder vorkommt. Jetzt besteht Gewissheit: Im Rahmen eines Pilotprojekts gelang es der Abteilung für Natur und Landschaft des Ebenrain-Zentrums für Landwirtschaft, Natur und Ernährung mit Hilfe von Freiwilligen das Vorkommen der Wasserspitzmaus in den kantonalen Naturschutzgebieten «Eggwald-Looch», Ramlinsburg, und «Talweiher», Anwil, nachzuweisen.
Die Wasserspitzmaus lebt zurückgezogen und wird daher äusserst selten beobachtet. Sie taucht im Wasser, wo sie kleine Krebse, Wasserschnecken und Insektenlarven am Gewässergrund oder unter Steine erbeutet. Ihre Beute schwächt sie mit ihrem giftigen Speichel. 30 bis 80 Prozent ihrer Nahrung erbeutet sie im Wasser. Am Land fängt sie Spinnen, Weberknechte, Tausendfüssler und Käfer sowie auch Läuse, Wanzen, Ameisen, Insektenlarven und Schnecken. Pro Tag verzehrt sie bis 50 Prozent ihres Körpergewichts.
Für das Tauchen im Wasser ist die Wasserspitzmaus hervorragend angepasst: Ihre Füsse weisen Borstensäume auf, die wie Schwimmhäute funktionieren. Der Schwanz ist mit einem Borstenkiel versehen und hilft somit, den Tauchgang zu steuern. Die speziell geformten dichten Haare halten kleine Luftblasen fest und bilden einen dünnen Luftfilm zwischen Körper und Wasser. Das Fell ist also wasserdicht und isoliert ausgezeichnet gegen Kälte.
Die Unterscheidung von seiner Schwesterart, der Sumpfspitzmaus, ist zudem in vielen Fällen schwierig. Um die Art nachzuweisen, legte man im Uferbereich von Gewässern Kunststoffröhren aus, in welchen Kleinsäuger Kotpillen hinterlassen. Die DNA in den gesammelten Kotproben wurde analysiert und zuverlässig der Art zugeordnet.
Die Wasserspitzmaus ist geschützt und gilt als guter Zeiger für intakte Gewässer mit natürlichem Ufer, guter Wasserqualität und reichem Nahrungsangebot. Dicht bewachsene Ufer, Baumwurzeln, Steinblöcke oder überhängende Uferbereiche bieten reichlich Schlupfwinkel und gute Bedingungen zum Nestbau. Dies soll unbedingt bei der Aufwertung und Revitalisierung von Gewässern berücksichtigt werden.