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Landrätliche Findungskommission nominiert Béatrice Bowald und Vera Feldges im Job-Sharing für die Ombudsstelle
Die landrätliche Findungskommission nominiert einstimmig Béatrice Bowald aus Allschwil und Vera Feldges aus Oberwil im Job-Sharing für die Stelle als «Ombudsman» des Kantons Basel-Landschaft. Die Stelle ist neu zu besetzen, weil der bisherige Stelleninhaber Ende April 2020 in den vorzeitigen Ruhestand treten wird. Die Wahl durch den Landrat ist für den 16. Januar 2020 geplant.
Die 13-köpfige Findungskommission unter der Leitung von Präsident Balz Stückelberger evaluierte 53 eingegangene Bewerbungen in Zusammenarbeit mit dem stellvertretenden Leiter des kantonalen Personalamts. Mit den zehn geeignetsten Bewerbenden führte eine fünfköpfige Delegation der Findungskommission jeweils ein Erstrundengespräch durch. Eine Auswahl von fünf Kandidierenden wurde einem externen Assessment unterzogen, bevor ein Zweitrundengespräch mit der Findungskommission stattfand.
Kommission nominiert eine Theologin und eine Juristin im Job-Sharing
Die Kommission entschied sich nach eingehenden Beratungen und Anhörungen einstimmig, Béatrice Bowald und Vera Feldges für die Wahl als «Ombudsman» im Job-Sharing zu nominieren. Die Wahl ist für die Landratssitzung vom 16. Januar 2020 geplant. Zuvor werden sich die beiden Kandidatinnen bei den Fraktionen vorstellen.
Béatrice Bowald ist zurzeit Co-Leiterin des Pfarramtes für Industrie und Wirtschaft beider Basel. Sie ist in Liestal aufgewachsen, hat dort das Gymnasium absolviert, in Luzern Theologie studiert und mit einer Dissertation abgeschlossen. Die Mutter von zwei erwachsenen Kindern lebt in Allschwil.
Vera Feldges leitet seit neun Jahren die Rechtsabteilung des Bau- und Verkehrsdepartements Basel-Stadt. Sie ist in Bottmingen und St. Gallen aufgewachsen, hat an der Universität Basel Rechtswissenschaften studiert und das Advokaturexamen erworben. Die Mutter von zwei jugendlichen Kindern lebt mit ihrer Familie in Oberwil.
Vermittlungs- und Vertrauensperson bei Problemen mit Behörden und Verwaltungen
Die Ombudsstelle des Kantons Basel-Landschaft steht der Bevölkerung als unabhängige Vermittlungs- und Vertrauensperson bei Problemen mit Behörden und Verwaltungen kostenlos zur Verfügung. Zu den Aufgaben gehören neben der Vermittlung und Suche nach einvernehmlichen Lösungen auch die Hilfe im Verkehr mit der Verwaltung und der Justiz sowie die Überwachung der Rechtmässigkeit, Korrektheit und Zweckmässigkeit der Verwaltungstätigkeit in Kanton, Gemeinden sowie bei der Justiz. Die Stelle soll zudem Verwaltung und Justiz zu bürgerfreundlichem Verhalten anregen und die Verwaltung vor ungerechtfertigten Vorwürfen schützen.
Stellenbezeichnung «Ombudsman» stammt aus dem altnordischen Sprachgebrauch
Für die Ombudsstelle im Kanton Basel-Landschaft findet die aus dem altnordischen Sprachgebrauch stammende Schreibweise «Ombudsman» (mit einem «n») Verwendung. Im deutschen Sprachgebrauch hat sich mittlerweile die Bezeichnung «Ombudsmann» und «Ombudsfrau» durchgesetzt. Als «Ombudsman» wählbar sind alle stimmberechtigen Personen mit Schweizer Bürgerrecht und Wohnsitz im Kanton Basel-Landschaft.
Besetzung im Job-Sharing deckt grosses Spektrum an Erfahrungen, Kompetenzen und Eigenschaften ab
Bereits im Mai 2018 hat der Landrat eine Motion der Justiz- und Sicherheitskommission überwiesen, die den Regierungsrat beauftragt, ein neues Modell für die Aufteilung der Arbeit zwischen dem «Ombudsman» und seiner Stellvertretung auszuarbeiten. Hintergrund war die unbefriedigende Situation der bisherigen Stellvertretungsregelung. Die Kommission regte mit ihrer Motion ausdrücklich an, ein Job-Sharing-Modell zu prüfen.
Die Arbeiten zur Umsetzung der Motion sind bereits weit fortgeschritten. Der formelle Gesetzgebungsprozess war bisher aber auf das ordentliche Pensionierungsdatum des amtierenden «Ombudsman» ausgerichtet. Aufgrund seiner vorzeitigen Pensionierung können die gesetzlichen Grundlagen nicht bis zum Stellenantritt durch seine Nachfolge angepasst werden.
Die Findungskommission hat nach rechtlichen Abklärungen beschlossen, die mit der Motion angeregten Änderungen bereits bei der laufenden Stellenbesetzung zu berücksichtigen, zumal der Landrat auch ohne ausdrückliche gesetzliche Verankerung die Möglichkeit hat, die Funktion des «Ombudsman» auf zwei Personen aufzuteilen und damit ein Job-Sharing zu beschliessen. Mit der vorgeschlagenen Nomination von Béatrice Bowald und Vera Feldges kann aus Sicht der Findungskommission ein grosses Spektrum an Erfahrungen, Kompetenzen und Eigenschaften in der Ombudsstelle vereint werden, um damit der heterogenen Kundschaft gerecht zu werden und eine optimale Dienstleistungsqualität zu bieten.
> Bericht der Findungskommission «Ombudsman» 2020 an den Landrat

