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Regierungsrat führt kantonales Datenmanagement ein und verstärkt Open Government Data
Der Regierungsrat hat beschlossen, das Thema «Strategische Datenbewirtschaftung» in der kantonalen Verwaltung voranzutreiben. Einerseits wird eine umfassende Data Governance erarbeitet, andererseits wird die Publikation von offenen Verwaltungsdaten, sogenannter Open Government Data (OGD), koordiniert und verstärkt.
Im Projekt «Data-BL: Dateninventar und strategisches Datenmanagement» wurde 2021 unter der Leitung des Statistischen Amts eine erste Einschätzung zu Qualität und Stand des Datenmanagements in der kantonalen Verwaltung vorgenommen sowie eine Bestandsaufnahme über die bestehenden Datensammlungen in einem Dateninventar erstellt. Es hat sich gezeigt, dass im Umgang mit Daten eine einheitliche Strategie und operative Leitlinien fehlen, um Daten auch verstärkt strategisch nutzen zu können. Je besser der Kanton in der Lage ist, das Potenzial von Daten strategisch auszuschöpfen, desto eher kann daraus ein Mehrwert für die Verwaltung selbst und auch für die Öffentlichkeit generiert werden. Eine Voraussetzung dafür ist ein strategisches Datenmanagement, welches es ermöglicht, zeitnah verlässliche Daten in der erforderlichen Qualität den berechtigten internen oder externen Endnutzerinnen und Endnutzern zur Verfügung zu stellen. Dadurch wird die Mehrfachnutzung von Daten, deren effiziente Weiterverarbeitung und die Automatisierung von Prozessen gezielt gefördert.
Kantonales Datenmanagement knüpft an Bund an
Unter der Leitung des Statistischen Amts wird bis Ende 2023 in einem verwaltungsweiten Projekt die kantonale Strategie zum Datenmanagement sowie ein Organisationskonzept für deren Einführung erarbeitet. Eine Analyse der bestehenden Rechtsgrundlagen (Prüfung und Weiterentwicklung) soll als Grundlage für die Umsetzung der Strategie dienen. Erklärte Ziele sind die Einführung von Rollenkonzepten, Standards und einheitlichen Prozessen bei der gesamten Datenbewirtschaftung innerhalb der kantonalen Verwaltung. Diese Grundlagen sollen die Prozesse vereinfachen, die Effizienz im Datenmanagement steigern und als Folge davon die Datenverfügbarkeit und -qualität verbessern. Der Kanton Basel-Landschaft folgt damit den aktuellen Bestrebungen auf Bundesebene, welche sich mit der Agenda «Digitale Verwaltung Schweiz (DVS)» und dem Programm «Nationale Datenbewirtschaftung (NaDB)» in der Umsetzung befinden.
Schaffung einer Fach- und Koordinationsstelle OGD
Innerhalb des Statistischen Amts wird eine kantonale Fach- und Koordinationsstelle Open Government Data geschaffen, die ihre Arbeit per Mitte Jahr aufnehmen wird. Erklärtes Ziel ist es, alle offenen Verwaltungsdaten effizient, aktuell, benutzerfreundlich und barrierefrei der Öffentlichkeit wie auch verwaltungsintern über ein zentrales Portal zur Verfügung zu stellen. Open Government Data werden schon seit längerem auf Bundesebene und in verschiedenen Kantonen vorangetrieben. Sie sorgen für Transparenz bezüglich Verwaltungstätigkeit und den daraus resultierenden Daten, fördern Innovation und begünstigen wirtschaftliches Wachstum. Innovative Unternehmen können offene Daten für die Entwicklung neuer Produkte und für Informationsdienstleistungen nutzen. Zudem verbessert eine stärkere Nutzung der Daten und der damit verbundene Feedbackprozess die Datenqualität. In Zukunft sollen möglichst viele Verwaltungsdaten nach den Prinzipien «Once-Only» (Daten werden nur einmal erhoben) und «Open-by-Default» (standardmässig offen) sowie anhand moderner Infrastruktur bzw. Methoden (Schnittstellen, Services) verarbeitet, zur Verfügung gestellt und ausgetauscht werden.
Zentrale Koordination, dezentrale Datenverwaltung
Das Statistische Amt übernimmt aufgrund seines Know-hows in der Datenbewirtschaftung die zentrale Leadrolle und wird für sämtliche Koordinations-, Kommunikations- und Schulungsaufgaben zuständig sein. Die Daten werden weiterhin, wenn immer möglich, dezentral in den fachlich verantwortlichen Verwaltungseinheiten gehalten. Wo sinnvoll, werden die Datenbestände unter Einhaltung des Datenschutzes an ein zentrales Stammdaten-Set angebunden. Die gezielte Nutzung von Stammdaten, wie dies bereits im Bereich von Personen-, Gebäude- und Wohnungsdaten der Fall ist, sorgt für eine bessere Datenqualität und baut Redundanzen ab. Im Projekt «Kantonales Datenmanagement» wird eine bis Ende 2023 befristete Stelle geschaffen, die Fach- und Koordinationsstelle OGD umfasst eine unbefristete Stelle.