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Neu im Arxhof


Zusätzliches Tagesstrukturangebot im Ausbildungsbereich
Der Aufenthalt im Massnahmenzentrum für junge Erwachsene (MZjE) beinhaltet immer eine Lehre in einem der sieben angebotenen Berufe. Für die jungen Erwachsenen ist dies eine Chance, einen wichtigen Schritt in ein selbstständiges und deliktfreies Leben aktiv gestalten zu können. Adaptionsschwierigkeiten sowie Leistungs- und Lernschwächen sind jedoch immer häufiger ein Thema. Der Arxhof reagiert darauf mit dem Auf- bzw. Ausbau einer arbeitsagogischen Tagesstruktur.
Das Massnahmenzentrum für junge Erwachsene (MZjE) vermittelt durch sozialpädagogische und therapeutische Massnahmen sowie berufliche Ausbildung den jungen Menschen die Fähigkeit zur Selbstverantwortung, zur Mitverantwortung für andere und zu einer deliktfreien Lebensführung. Unter anderem ist deshalb das Ziel, dass alle Eingewiesenen eine Ausbildung in den Berufen Berufsfachmann Unterhalt, Forstwart, Koch, Landschaftsgärtner, Maler, Metallbau oder Schreiner absolvieren.
Allerdings kann jeder Neustart zu Beginn holprig verlaufen, insbesondere innerhalb eines Zwangskontextes. Das gilt für alle Bereiche des Massnahmenvollzugs und somit auch für die berufliche Aus und Weiterbildung. Neben den herkömmlichen Adaptionsschwierigkeiten nach Eintritt in das Massnahmenzentrum zeigt sich in den letzten Jahren eine Zunahme deutlicher Leistungs- und Lernschwächen. Viele Eingewiesene sind daher nicht in der Lage, nach der üblichen Abklärungsphase direkt eine betriebliche Lehre zu beginnen.
Das MZjE Arxhof reagiert auf diese Herausforderungen mit dem Auf- bzw. Ausbau einer arbeitsagogischen Tagesstruktur im Berufsbildungsbereich. Die Berufsabklärung und -förderung erhalten eine neue Abteilung mit acht Plätzen im offenen Bereich, zusätzlich zu den bereits bestehenden acht Plätzen für die berufliche Abklärung in der geschlossenen Eintrittsabteilung.
Die neu geschaffene Tagesstruktur in der offenen Abteilung begleitet die Eingewiesenen vom Eintritt in einen offenen Wohnpavillon bis zum Lehrbeginn. Die Eingewiesenen beginnen ihren Arbeitsalltag in der Tagesstruktur, die in weiten Teilen in die Betriebe eingebunden ist. Von dort aus starten sie die Schnupperlehren in den einzelnen Betrieben und werden dabei von der Berufsabklärung in der Berufsfindung begleitet und unterstützt. Um in einem Betrieb zu arbeiten oder eine Ausbildung zu erlangen, ist das Erreichen der entsprechenden Arbeits- oder Ausbildungskompetenzen erforderlich. Zum Erlangen dieser Kompetenzen erhält der einzelne Eingewiesene eine individuelle und auf seine Bedürfnisse zugeschnittene Begleitung, deren Dauer unterschiedlich sein kann. Zusätzlich kann der Arbeitsalltag durch kreative Arbeiten im Atelier aufgelockert werden, um die Arbeitsmotivation möglichst hoch zu halten und die Möglichkeit neuer kreativer Erfahrungen zu fördern.
Entscheidend ist, dass die Tagesstruktur nicht losgelöst von sonstigen betrieblichen Abläufen und Anforderungen positioniert wird, sondern vielmehr eine Unterstützung im betrieblichen Schaffen darstellt und einen friktionsfreien Einstieg in die betriebliche Lehre ermöglichen soll. Zum Auftakt des neuen Angebotes wurden deshalb sowohl Bereiche in den Betrieben als auch die Werkstatt in der geschlossenen Eintrittsabteilung neugestaltet; in grösserem Umfang startet das Angebot ab Juli 2024.
Text: Francesco Castelli, Direktor Arxhof, Massnahmenzentrum für junge Erwachsene, Sicherheitsdirektion (Foto: Fotos: Arxhof)