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«Es ist ein Traumlos für Basel»
UEFA Women’s EURO im Juli 2025
Vom 2.–27. Juli 2025 findet in acht Schweizer Städten die UEFA Women’s EURO statt. In Basel gibt es fünf Spiele, darunter das Eröffnungsspiel Schweiz–Norwegen (2. Juli) und das Finale (27. Juli). Sabine Horvath, Gesamtprojektleiterin der Host City Basel, erzählt im Interview.
Basel beherbergt 2025 den Weltcupfinal im Pferdesport, den ESC und die Swiss Indoors – wo ordnen Sie in diesem bunten Strauss die UEFA Women’s EURO 2025 ein?
Sabine Horvath: Es ist eine einmalige Chance, den grössten Frauensportanlass Europas zu beherbergen. Neben den anderen Grossanlässen können wir mit der UEFA Women’s EURO 2025 ein starkes Zeichen für den Mädchen- und Frauensport setzen.
Wie soll die Women’s EURO 2025 zum meistbeachteten Frauensport-Event der Welt werden?
Die Aufmerksamkeit steigt stetig. Es ist das Ziel, eine nachhaltige Veränderung für den Frauen- und Mädchensport zu bewirken. Die Begeisterungskurve ist vielversprechend, und erstmals eine ausverkaufte Frauen-EM zu erleben, ist ein grosser Erfolg.
Nach dem Eröffnungsspiel der Schweizerinnen gegen Norwegen folgen Weltklasseteams, ein Viertelfinal und das Finale. Was darf die Region von diesem Event erwarten?
Es ist ein Traumlos. Wir haben uns gewünscht, dass wir unsere Nachbarinnen aus Deutschland und Frankreich begrüssen dürfen. Die Schweiz hat eine gute Chance auf ein Weiterkommen, könnte aber nach dem Auftaktspiel erst im Finale wieder in Basel spielen. Ein solches Szenario wäre natürlich fantastisch.
Sie haben Erfahrung mit Grossanlässen wie der EURO 2008. Was bringt dieser Event der Region?
Es wird ein Meilenstein-Event, ähnlich wie die EURO 2008. Die Handball-EM 2023 hat gezeigt, wie viel Potenzial im Frauensport liegt. Wir hoffen, mit der Legacy-Strategie weitere Top-Events nach Basel zu holen. Die Bewerbung für das Champions-League-Finale der Frauen 2027 zeigt unser langfristiges Engagement.
Wie fühlen Sie sich als Gesamtprojektleiterin der Host City Basel für diesen Grossanlass von der Region getragen?
Mit 20 Jahren Erfahrung als Leiterin des Standortmarketings des Kantons Basel-Stadt profitiere ich von meinem Wissen über die internen Abläufe und Zuständigkeiten. Und das braucht es auch bei dieser kurzen Vorbereitungszeit von nur zwei Jahren. Gleichzeitig spüre ich für die UEFA Women’s EURO enorm viel Goodwill. Es gibt sehr viele Leute, die es wichtig finden, dass dieser Anlass hier durchgeführt wird. Es gibt aber auch viele Vereine und Verbände im Bereich Fussball, die grosse Erwartungen mit diesem Anlass verbinden. Und es gibt sehr viel Interesse, Teil dieses Events sein zu wollen.
Basel investiert 12,9 Millionen Franken in diesen Grossevent. Wie wird dieses Geld eingesetzt?
Ein grosser Teil geht in den Gratis-ÖV für Fans, Sicherheit, Fanerlebnisse und Kommunikation. Der Event dauert fast einen Monat, was hohe personelle Kosten mit sich bringt. Ein wichtiger Teil fliesst auch in die Legacy-Projekte.
Was bedeutet «Legacy» konkret?
Erstmals wird eine nationale Legacy-Strategie verfolgt, mit klaren Zielen des Schweizerischen Fussballverbands, zum Beispiel eine Verdoppelung der Anzahl Spielerinnen und Funktionärinnen bis 2027. Ein detaillierter Massnahmenplan wird regional umgesetzt.
Die Erwartungen aller involvierten Stellen und auch von mir persönlich, sind gross. Mit dem Legacy-Programm sollen messbare Ziele erreicht werden. Dies kann durchaus eine Referenz für weitere schweizweite Grossanlässe oder Kandidaturen wie zum Beispiel die UEFA EURO 2030 sein.
Wo steht der Frauensport in der Schweiz und wo gibt es noch Potenzial?
Die Unterschiede zum Männersport sind im Fussball besonders markant – spürbar wird dies vor allem in den Bereichen Unterstützung, Infrastruktur, Sponsoring, Entlöhnung und Medienpräsenz. Die UEFA Women’s EURO soll die Sichtbarkeit erhöhen, um langfristig Verbesserungen zu erreichen. Davon hängt letztlich alles Weitere ab. Auch die Vorbilder, die jungen Mädchen dazu dienen, selbst mit Fussball zu beginnen.
Welche Arbeiten stehen bis zum Eröffnungsspiel am 2. Juli 2025 noch an?
Ein zentrales Ziel ist es, die Bevölkerung einzubeziehen. Es wird ein Sportfest für die ganze Familie. Wir koordinieren Fanmärsche, rekrutieren Volunteers und finalisieren die Tagesprogramme, die vom 1. bis 27. Juli für Begeisterung sorgen sollen.
Warum lohnt es sich, die Sommerferien 2025 in der Schweiz zu verbringen?
Der Ticketverkauf lief von Anfang an gut, die Nachfrage ist gross. Wir versprechen ein anderes Erlebnis als bei einem Männerfussballspiel mit einer neuer Atmosphäre. Acht Städte organisieren gemeinsam ein einzigartiges Turnier – perfekt, um verschiedene Austragungsorte zu besuchen und unvergessliche Momente zu erleben.
Zur Person
Sabine Horvath leitete zwischen 2004 und 2023 die Abteilung Aussenbeziehungen und Standortmarketing im Präsidialdepartement des Kantons Basel-Stadt. Sie war 2008 schon Teil der Projektleitung für die UEFA EURO der Männer mit fünf Spielen in Basel. Im Frühjahr 2023 wurde sie von der Basler Regierung zur Gesamtprojektleiterin für die UEFA Women’s EURO 2025 ernannt. Die ehemalige Spitzensportlerin im Bereich Skiakrobatik ist seit 2016 Vizepräsidentin des nationalen Ruderverbandes «Swiss Rowing» und engagiert sich auch beim bekannten Ruderevent «BaselHead» auf dem Rhein. Sie wohnt im Zentrum von Basel.
Interview: Daniel Schaub, Sportamt Baselland, Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion
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