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Tierpfleger/in EFZ, Fachrichtung Wildtierpflege


«Mini Lehr und ich»: Neuer Lehrberuf in der kantonalen Verwaltung
Veränderungen im Tierpark, weniger Platz, Sanierung der Infrastruktur, Ausrichtung auf die Zukunft, zusätzliche Wildtiere – und plötzlich war da eine Idee.
Bis anhin wurde die Arbeit im römischen Haustierpark von einem Mitarbeitenden alleine bewältigt, was zeitweise zu einer grossen Arbeitsbelastung führte. Wie wäre es aber, wenn man zu zweit im Tierpark arbeiten und gleichzeitig noch Wissen vermitteln könnte? Diese Idee liess den Entschluss reifen, als Tierpark ein Lehrbetrieb für den dreijährigen Lehrgang «Tierpfleger/in EFZ, Fachrichtung Wildtierpflege» zu werden. Für einen anerkannten Lehrbetrieb braucht es neben einer qualifizierten Fachperson auch die nötige Infrastruktur sowie eine bestimmte Anzahl von Tierarten, darunter Wildtiere. Pflicht ist auch die Haltung und Pflege von Tieren in Aquarien und Terrarien. Der Platz im Gebäude des Tierparks konnte genutzt und mit einem Aquarium und Terrarium ergänzt werden. Mit den Zwergmäusen, den Fischen und Amphibien wurden es bereits wieder drei verschiedene Tierarten mehr.
Seit März 2023 ist Marco Flury, ausgebildeter Tierpfleger EFZ mit Schwerpunkt Wildtiere und Erfahrung in der Betreuung von Lernenden, für den Tierpark verantwortlich. Damit waren nicht nur die fachlichen Anforderungen erfüllt – es wurden auch die notwendigen baulichen Anpassungen an der Infrastruktur vorgenommen. Dank diesen beiden erfüllten Voraussetzungen wurde der Tierpark nach Prüfung des Schweizerischen Verbands für Bildung in Tierpflege (SVBT) und des Amts für Berufsbildung Basel-Landschaft offiziell als Baselbieter Lehrbetrieb anerkannt. Auf Antrag der Geschäftsleitung von Augusta Raurica wurden auch die Mittel für die neue Lehrstelle bewilligt. Leanne Harendza ist die erste Lernende im Tierpark und seit August 2023 Mitglied des Teams.
Leanne Harendza absolviert ihre Ausbildung zur Tierpflegerin EFZ, Fachrichtung Wildtierpflege, im Tierpark von Augusta Raurica.
Leanne, wie bist zu auf diesen Beruf gekommen?
Ich wollte schon immer etwas mit Tieren machen, da ich mit Haustieren aufgewachsen bin, mit Hamstern, Ratten, Katzen und Meerschweinchen. Nach dem Schnuppern war es dann klar.
Was freut dich am meisten bei deiner Arbeit?
Es ist toll, dass mich die Tiere kennen und zu mir kommen. Auch die Erlebnisse mit den Besucherinnen und Besuchern schätze ich sehr. Es freut mich, wenn sich die Leute für die Tiere interessieren und mich Sachen fragen. Seit letztem Jahr bieten wir auch Führungen an, bei denen ich mitmachen darf.
Was hast du für Pläne?
Ich möchte sicher in diesem Beruf arbeiten und Weiterbildungen machen. Sehr gerne würde ich später selber Lernende ausbilden. Einen Wunscharbeitsort habe ich nicht. Grosse Zoos sind sicher toll, aber da betreut man nicht so viel verschiedene Tierarten. Kleinere Tierpärke bieten eine grössere Vielfalt.
Text: Kathrin Alispach, Personalamt, Finanz- und Kirchendirektion
Berufsbild Tierpflegerinnen und Tierpfleger EFZ verfügen über die grundlegenden Fähigkeiten und Fertigkeiten zum tiergerechten und sicheren Umgang mit Tieren. Sie bewältigen die betriebspezifischen Anforderungen in den Bereichen Tierhaltung, Hygiene und Krankheitsprophylaxe sowie die Administration im Betrieb. Dabei berücksichtigen sie ethische und rechtliche Aspekte und kommunizieren ruhig, sachlich und korrekt mit Kundinnen und Kunden und Betriebsangehörigen. Aufgrund ihrer grossen Unterschiede (Grösse, Tiere, Zweck) gibt es drei Fachrichtungen: Heimtierpflege, Wildtierpflege und Versuchstierpflege. |