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Einsatzgruppe von Rettungsmantrailern: Hunde für Sucheinsätze von vermissten Personen

Einsatzgruppe von Rettungsmantrailern
Andreas Egloff betreibt zusammen mit seiner Frau eine Organisation zur Ausbildung von Personensuchhunden. Unterdessen ist eine Einsatzgruppe hinzugekommen, worüber er hier berichtet.
Im Juni vergangenen Jahres durfte ich unsere Arbeit mit den Personensuchhunden vorstellen. Seither hat sich unsere Organisation positiv weiterentwickelt: Mit hohem Anspruch an die Professionalität haben wir eine nebenamtliche Einsatzgruppe gebildet, die jederzeit durch Private und Behörden für eigenständige oder subsidiäre Sucheinsätze aufgeboten werden kann. Die Einsatzgruppe besteht derzeit aus zehn aktiven Teams; Zuwachs ist in Sicht, da wir momentan fünf weitere Teams und einzelne Hunde auf deren Eignung testen. Unser Einsatz ist für die Auftraggeber in der Regel kostenlos oder ist in Ausnahmefällen mit besonders hohem Aufwand, wie etwa Übernachtungen auf den reinen Auslagenersatz beschränkt; an der Hilfeleistung für unsere Mitmenschen wollen wir nichts verdienen.
Der Weg zur einsatztauglichen Einsatzgruppe hat sich aufwändig gestaltet, war aber hochmotivierend und inspirierend. So mussten zunächst geeignete Teams rekrutiert werden und mit den gesteigerten Anforderungen an ein Einsatzteam vertraut gemacht. Dabei konnten wir glücklicherweise auf einen Pool mit fortgeschrittenen, gut qualifizierten und motivierten Hund-Mensch-Gespannen zurückgreifen, die seit langem bei uns trainieren. Anschliessend musste die Ausbildung zielgerichtet intensiviert werden: Zusätzlich zur normalen Ausbildung mussten nicht nur die Grundsätze der Einsatztaktik, rechtliche Aspekte des Einsatzes und Verhaltensweisen bei Auffinden der gesuchten Personen in speziellen Situationen vermittelt und trainiert werden. Vielmehr kam notwendigerweise auch die zertifizierte Ausbildung in Basic Life Support (BLS-AED) dazu, dies auf der First Aid Stufe 1 gemäss Interverband für das Rettungswesen. Darüber hinaus musste die Ausrüstung evaluiert und beschafft werden – von der Einsatzkleidung über geeignete Sets zur Geruchsabnahme bis hin zum Sanitätsmaterial inklusive Defibrillator. Auch die Arbeitgeber der Hundeführerinnen waren involviert: Ohne deren Bereitschaft, Hunde am Arbeitsplatz zu dulden und ihre Mitarbeitenden im Bedarfsfall für Einsätze freizustellen, wäre das Vorhaben nicht möglich gewesen. Die Teams ihrerseits legten zum Abschluss der Ausbildung an zwei Tagen eine vierteilige Einsatztauglichkeitsprüfung in Theorie und Praxis ab.
Die Einsatzteams sind verpflichtet, sich während des ganzen Jahres einem speziellen Einsatztraining zu unterziehen. Dieses sieht alle zwei Monate eine Einsatzübung unter realen Bedingungen vor, während der die Zusammenarbeit, das taktische Vorgehen und die Abläufe während des Einsatzes überprüft und optimiert werden. Daneben absolvieren die Teams ihr ganz normales Übungsprogramm von durchschnittlich zwei Trainings pro Woche. Sie müssen sich zudem alle zwei Jahre rezertifizieren lassen, und zwar sowohl als Suchhundeteams durch Ablegen einer erneuten praktischen Einsatzprüfung als auch hinsichtlich der medizinischen Nothilfeausbildung.
Ende August 2024 durften wir die Arbeit unserer Einsatzgruppe anlässlich einer regionalen Publikumsveranstaltung unter anderem zusammen mit der Polizei und dem Rettungsdienst an einem Stand und mit einem Fachreferat präsentieren. Das starke Interesse, das uns bereits im Vorfeld entgegengebracht wurde, ist uns ein riesiger Ansporn, auf dem eingeschlagenen Weg weiterzumachen.
Text: Andreas Egloff, Leiter Zivilrechtsverwaltung , Sicherheitsdirektion (Foto: Thomas Kramer, Eglisau)