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Dorfschulhaus, Dorfstrasse 6
An der durchs Dorf führenden Hauptstrasse steht das alte Dorfschulhaus von Anwil. Das ehemalige Bauernhaus wurde 1828 von der Gemeinde gekauft. Das einstige Wohnhaus zur westlich angrenzenden Ökonomie wurde seit 1822 als Schulhaus genutzt und 1828 von Bregenzer Maurern zu einem Schulhaus umgebaut. Von seiner einstigen Nutzung als Dorfschulhaus zeugt noch heute der verschalte Dachreiter mit polygonalem Helm, in dessen Innern sich die beiden Schulglocken befinden, die 1830 und 1875 installiert wurden und 1919 durch neuere Glocken ersetzt wurden. Durch seine giebelständige Ausrichtung und der Nähe zur angrenzenden Hauptstrasse, sticht das Schulhaus auch im Dorfbild besonders hervor.
Der zweigeschossige, längliche Baukörper gliedert sich giebelseitig in drei und traufseitig in fünf Fensterachsen und ist mit einem Krüppelwalmdach gedeckt. Die im Erdgeschoss niederen Fenster weisen auf die einstige Lehrerwohnung hin, während die hohen Rechteckfenster des Obergeschosses auf den Lichtbedarf der Schulstuben verweisen. Sämtliche Fenster besitzen vorstehende Fensterbänke. Der Eingang ist profiliert und wird von einem Konsolengesims überhöht. Die Holztür ist mit dem Oberlicht, dem Schachbrettfries am Kämpfer und den Sternfüllungen reich verziert. Der durch ein Scheunentor und zusätzlichen Schopfanbau gekennzeichnete Ökonomieteil steht rechtwinklig zum ehemaligen Schulhaus.
Das Schulhaus von Anwil gehört zu den ersten Schulhäusern des Kantons, die durch Umbau eines Bauernhauses entstanden und der neuen Funktion angepasst den Typus eines Dorfschulhauses vertreten. Das Schulhaus ist in seiner Stellung und Präsenz im Dorfbild ausgezeichnet. Die innere Raumaufteilung und ehemalige Nutzung ist der äusseren Gestaltung zu entnehmen. Das Gebäude steht exemplarisch für den Wandel vom bäuerlichen Wohnhaus zum Repräsentationsbau und auch die umfassende Aussenrenovation von 2016 unterstützt die Lesbarkeit und Wahrnehmung dieses für Anwil wichtigen Baudenkmals.
Kantonal geschützt seit 1970.