- Basel-Landschaft
- Organisation
- Direktionen
- Bau- und Umweltschutzdirektion
- Amt für Raumplanung
- Kantonale Denkmalpflege
- Inventare
- Kantonales Inventar der geschützten Kulturdenkmäler
- Arisdorf
- Altes Schulhaus, Hauptstrasse 74
Altes Schulhaus, Hauptstrasse 74
Das Schulhaus von Arisdorf liegt im Mitteldorf als freistehender Bau innerhalb einer Häuserreihe der lockeren Siedlung. Ein erstes Schulhaus entstand hier im Jahre 1676. Im 18. Jahrhundert war dieses "bawlos und persthaft" geworden, und hatte durch die Einquartierung der eidgenössischen Zuzüger stark gelitten. Im Jahre 1820 entschlossen sich die vier Gemeinden Arisdorf, Giebenach, Hersberg und Olsberg zu einer Erweiterung der gemeinschaftlichen Schulstube. Damals wurde der zweigeschossige Bau aufgestockt, um eine Achse auf fünf Fensterachsen verlängert, das Satteldach durch ein flaches Krüppelwalmdach ersetzt und zwei neue Eingänge geschaffen. Später erhielt das Schulhaus auf der Rückfront einen Anbau.
Das Schulhaus von Arisdorf erhebt sich als dreigeschossiger Baukubus mit fünf Fensterachsen unter einem flachen Krüppelwalmdach. Die Fenster des Erdgeschosses sind kleiner als jene der beiden Obergeschosse, die bereits die Vertikalisierung des 19. Jahrhunderts mitmachen. Der grosse, ansehnliche Baukörper wirkt vor allem dank den beiden Portalen sehr monumental. Diese zeichnet eine grossartige Verzierung aus. Prächtige Perl- und Eierstäber, die flachen Abtreppungen des rechteckigen Türrahmens, die kräftigen Blattkonsolen und die Friesmedaillons sowie der Zahnschnittfries unter den weit vorkragenden Hauptgesimse belegen den späten Klassizismus, doch erinnern zahlreiche Elemente an den italienischen Hochbarock des 17. Jahrhunderts. Wahrscheinlich benützte der Steinmetz hier ältere Vorlagen. Jedenfalls stehen die üppigen Portale in einem bewussten Kontrast zur Mauerfläche des Gebäudes und zu den übrigen Bausteinelementen der Fassade.
Das Schulhaus von Arisdorf weist, obschon zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstanden, bereits in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts, dies vorweg in den Proportionen. Seine berühmten Portale hingegen belegen das Weiterleben des italienischen Klassizismus im 19. Jahrhundert.
Kantonal geschützt seit 1970.