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Burg Reichenstein, Reichensteinweg 40
Am Nordhang des Reichensteiner Bergs gelegen, wird die Burg erstmals 1239 als "Castrum Birseke superior" urkundlich erwähnt. Einst im Besitz des elsässischen Klosters Niedermünster, ging sie im gleichen Jahr durch Kauf an den Bischof von Basel über. Nach 1245 gelangte die Birseckburg als Burglehen an die Familie Reich und erhält nach ihr um 1250 ihren neuen Namen "Burg Reichenstein". Die Familie Reich verdankte ihren Namen ihrem Reichtum. In den fünf Generationen zwischen 1250 und 1400 gehörten die Reich dem Basler Rat an und stellten sechs Bürgermeister und einen Bischof. Nach dem grossen Erdbeben von Basel 1356 haben die Reich die beschädigte Burg offensichtlich wieder instand gesetzt.
Mit dem Niedergang des Adels und des Burgenbaues im 15. Jh. wurde auch Reichenstein vernachlässigt. Im 17. Jh. zerfiel die Burg endgültig, blieb jedoch im Besitz der Familie Reich, welche sie erst 1813 mitsamt Waldungen dem Basler Seidenfabrikanten Johann Forcat verkaufte.
Nach mehrfachem Besitzerwechsel erwarb 1932 der damalige Ciba-Direktor Dr. J. Brodbeck die Burgruine samt Wald. Er liess die Burg nach Plänen des bekannten Burgenforschers und Architekten Eugen Probst aus Zürich als Sommersitz wieder aufbauen, wobei man sich auf die Rekonstruktion des Wehrturms beschränkte. 1938 richtete Dr. J. Brodbeck eine Familienstiftung ein, die 1972 in eine öffentlich-rechtliche Stiftung umgewandelt wurde. Seitdem dient die Burg der heutigen Nutzung.
Über eine Holzbrücke gelangt man durch das Burgtor in den Innenhof, von dort in den zum Teil in Stein gehauenen Eingang. Im zweiten Obergeschoss befindet sich der grosse Rittersaal, ausgestattet mit Balkendecken, Eichentäfer, Kachelofen und Cheminée sowie einem Wandgemälde mit der Darstellung eines Turniers von Niklaus Stoecklin. Über eine steinerne, in den Turm eingefügte Rundtreppe erreicht man das Turmzimmer, dessen runde Decke einen bunten Fries mit der Darstellung eines Heereszuges ziert. Von diesem Turmzimmer aus besteht ein fantastischer Rundblick über das Birstal, die Vogesen und über Basel bis hin zum Schwarzwald.
Die Burg Reichenstein, die unter Denkmalschutz steht, wird von der Stiftung Burg Reichenstein für gediegene Anlässe vermietet.
Kantonal geschützt seit 1973.