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Domplatz 9-11
Das Doppelhaus Nr. 9-11 liegt direkt neben dem Dom auf der Nordseite des Domplatzes.
Es entstand etwas später als das gegenüberliegende Doppelhaus um 1683/84 ebenfalls nach den Plänen des aus Eichstätt nach Arlesheim berufenen Baumeisters Jakob Engel. Es besitzt die gleichen Masse und Proportionen, wurde aber von einem namentlich unbekannten Baumeister aus Kaiserstuhl einfacher vollendet. Nach dem Wegzug der Domherren im Jahr 1793 und dem Einbruch der französischen Revolution im Bistum Basel geriet es zusammen mit den übrigen Domherrenhäusern in Privatbesitz. Das Haus Nr. 9 war bis 1948 als Gasthaus zum "Löwen" bekannt. In den Jahren 1964/65 unterzog man das ganze, in Staatsbesitz gelangte Gebäude einer grundlegenden Restaurierung, wobei das Äussere restauriert und das Innere zum Teil umgebaut wurde. Der Grundriss des Hauses Nr. 9 wurde verändert, und die ehemaligen Ökonomiegebäude auf der Rückseite ersetzte man durch neue Bauten.
Das Doppelhaus besitzt dieselben Proportionen wie das gegenüberliegende, steht aber auf einem höheren Sockel, so dass Freitreppen zu den Eingängen in den Mittelachsen führen. Über den zwei Geschossen läuft die Dachtraufe durch. Darüber setzt das langgestreckte Krüppelwalmdach an. Die Fenster des Obergeschosses sind höher als jene im Erdgeschoss. Fenster- und Türgewände sind einfach und ohne Profile oder Ohren. Über den Eingängen liegen vergitterte Oberlichtfenster. Auf der Hofseite trennte seit dem 18. Jahrhundert ein Ökonomiegebäude die beiden Höfe. Der Grundriss beider Geschosse entsprach dem Doppelhaus gegenüber, doch ist er nur noch in Nr. 11 erhalten: durchlaufender Quergang, Abzweigung der zweiläufigen Treppe Richtung Giebel und Längsgang im Obergeschoss. Das Haus Nr. 11 besitzt auf der Gartenfront einen zweigeschossigen Vorbau aus dem 18. Jahrhundert mit Louis XV-Cheminée im Obergeschoss. Im Haus selbst zieren einfache Rokoko-Stuckdecken aus der Zeit um 1760 die Eckzimmer im Erdgeschoss und Obergeschoss. Von der alten Ausstattung erhielt sich im Eckzimmer des Erdgeschosses ein zweigeschossiger Eichenwandschrank mit Füllungen.
Das Gebäude wirkt direkt neben dem Dom durch seine Länge als monumentaler Bau, dessen Grösse noch durch den Sockel betont wird.
Verglichen mit dem gegenüberliegenden Haus wirkt es einfacher, geschlossener und zugleich wuchtiger. Es zeigt sich, dass der Wechsel in der Bauführung auf dem Domplatz nicht ohne Folgen blieb und eine Nuancierung der Doppelhäuser erlaubte.
Kantonal geschützt seit 1969.