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Pfarrhaus, Domplatz 10
Das Haus liegt zur Rechten des Domes als Teil eines Doppelhauses, das als Domherrenhaus in den Jahren 1682/83 nach den Plänen des Architekten Jakob Engel aus Eichstätt errichtet worden ist. Es entstand als erstes der vier Doppelhäuser des Domplatzes. Im 17. Jahrhundert diente es als Dompropstei, später als Kapitelhaus. Heute wird es Pfarrhof genannt. Zu Beginn des 19. Jahrhundert richteten Basler Ärzte darin einen Kur- und Gesundheitshof ein. Später kam es in Privatbesitz. Im Jahre 1958 ging es an die Römisch-katholische Kirchgemeinde Arlesheim, die es als Pfarrhaus verwendet.
Das zweigeschossige Haus mit durchgehender Traufe und einem breiten Krüppelwalmdach zeigt eine Hauptfassade mit fünf Fensterachsen, wobei in der Mittelachse der Eingang liegt. Die einfachen, hochrechteckigen Fenster und der Eingang besitzen profilierte Gewände mit Ohren. Das Wappen des Weihbischofs Hauss über dem Eingang entstammt einem Epitaph aus der ehemaligen Gruft des Doms. Hinter dem Haus ist der Hinterhof mit einem zum Teil in Holz konstruierten Flügel abgeschlossen. Im Garten steht der ehemalige Taufstein des Domes, und in der Remise liegen zahlreiche Fragmente von Epitaphien aus der Domgruft.
Im Innern ist der Grundriss noch vollständig erhalten. Vom durchlaufenden Quergang zweigt in der Mitte die zweiläufige Treppe Richtung Giebel ab und führt zum Längsgang des Obergeschosses. Richtung Domplatz erstreckt sich ein grosser Saal mit drei Fensterachsen, wahrscheinlich ein Repräsentationsraum, in dessen Ecke ein blauweisser Kachelofen aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit geflammten Bekrönungszacken steht. Das langgestreckte Gebäude mit der ungegliederten, die Horizontale betonenden Fassade entspricht wahrscheinlich dem von Jakob Engel aus Eichstätt vorgelegtem Entwurf in den Massen 50 zu 100 Fuss. Es übernimmt die klassizistische Gliederung des deutschen Frühbarocks, dessen Monumentalität und Strenge damals vorherrschte. Der Eigenwert des Gebäudes steigert sich durch seine Lage am Domplatz, dessen ältestes Glied es bildet. Als eines der wenigen Domherrenhäuser, das nicht nur aussen sondern auch innen, in der Grundrissdisposition, erhalten blieb, verdient es besondere Beachtung.
Kantonal geschützt seit 1969.