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Ränggersmatt, Schönmattweg 16
Schönmattweg 16
Die Ränggersmatt liegt östlich des Dorfes Arlesheim auf dem Weg zur Schönmatt und somit am Fuss des Gempens.
Bereits im Jahre 1473 wird er als kleines "Schürlin" und 1778 als Renkers Hüslin erwähnt. Doch erst als Conrad von Andlau das Land erwarb, entstand hier ein eigentlicher Hof. Conrad von Andlau war als Sohn des Landvogtes Franz Karl beim Ausbruch der Revolution geflüchtet und 1813 als Gouverneur des Bistums Basel nach Arlesheim zurückgekehrt, wo er sich durch zahlreiche Landkäufe in den Jahren 1802 bis 1839 einen ausgedehnten Grundbesitz erwarb. Dazu gehörte ausser der Ränggersmatt auch der Andlauerhof in Arlesheim und die heutige Ermitage.
Im Jahre 1821 liess er sich die Ränggersmatt erbauen. Die Jahreszahl 1821 auf dem Sturz des Eingangs zur Wohnung bestätigt dieses Baudatum. Damals entstand der Hauptbau mit dem Wohn- und Ökonomieteil und einer strassenseitigen Tenneinfahrt. Sein Hauptmerkmal ist das bombierte Walmdach, das durch seine eigenartige Form sofort auffällt. Die übrigen Ökonomie- und Schopfanbauten entstanden in der Mitte des 19. und 20. Jahrhunderts.
Das bombierte Walmdach besteht aus einer Sprengwerkkonstruktion mit Hängpfosten. Ihre Sparren besitzen einen Abstand von über einem Meter und bestehen aus rund geschnittenen Bohlen. Auch die Ziegel sind entsprechend der Schweifung des Daches auf allen Seiten gebogen. Die Herkunft dieser Dachform ist im Breisgau zu suchen, wo der Freiherr von Andlau sich zeitweise aufhielt. Nicht weniger als sechs Gutshöfe derselben Zeit besitzen diese Dachform, darunter auch der von Conrad von Andlau erbaute Laisackerhof bei St. Trudpert im Untermünstertal. In Arlesheim selbst liess Conrad von Andlau ein Jahr nach dem Bau der Ränggersmatt die Scheune des Andlauerhofs mit derselben Dachform errichten. Es scheint, dass Conrad zum Bau der Ränggersmatt und der Scheune des Andlauerhofs Zimmermeister aus dem Breisgau heranzog. Die eigenartige, hierzulande unbekannte Dachform entwickelte sich aus verschiedenen Strömungen, stammt aber letztendlich aus Frankreich und erlebte hier in der Zeit des Übergangs vom Spätbarock zum Klassizismus eine bedeutende, in die Zukunft weisende Ausprägung.
Kantonal geschützt seit 1971.