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- Mühle, Mühlegasse 21
Mühle, Mühlegasse 21
ie Mühle von Benken stand ursprünglich zusammen mit dem von den Schalern erbauten Weiherschlösschen ausserhalb des Dorfes und bildete dort zusammen mit dem Schloss , den Oekonomiegebäuden und dem Lehenhaus, heute Kinderheim, einen kleinen Weiler. Ob die Mühle bereits im 13. Jahrhundert zusammen mit dem Schloss erbaut worden ist, bleibt ungewiss, ist aber durchaus möglich. Besitzrechtlich war sie zeitweise vom Schloss getrennt, oft aber in derselben Hand.
Erhalten hat sich vom einst umfangreichen Gebäudekomplex die 1615 von Hans Georg Biermann, damals Besitzer des Schlossguts, errichtete Mühle und die anstossenden Nebengebäude.
Der dreigeschossige, markante Giebelbau unter steilem Krüppelwalmdach besass einst auf dem vorderen Firstende einen Dachreiter und stand frei. Die Fensterreihen des Nordgiebels sind wohl im 18. Jahrhundert verändert worden, indem man die gotischen Leibungen oder Zwischenstützen zum Teil entfernte. Im Erdgeschoss befindet sich unter einem Klebdach eine Rundbogentüre, die in den Mühleraum führt. Ein kraftvolles Wulstprofil und die Jahreszahl 1615 zeichnen diese Türe aus. Links davon führt eine Türe in den ebenerdigen Keller. Auf der Ostfassade befanden sich ursprünglich, d.h. im 17. Jahrhundert zwei Mühleräder, die nicht überdeckt waren. Erst im 18. oder 19. Jahrhundert wurde hier ein Anbau zum Schutze der Räder errichtet. Im oberen Geschoss sehen wir hier noch alte Fenster mit gotischen Hohlkehlen aus dem 17. Jahrhundert. Auf der Rückseite lag ursprünglich ein französischer Garten mit symmetrischer Anordnung der Beete.
Auf der Hofseite führt der eigentliche Hauseingang zu einer Türe mit der Jahreszahl 1615 und drei in Stein gehauenen Familienwappen im Sturz. Von links nach rechts: ein Wappen mit den Initialen IL, drei Sternen und einem halben Mühlerad, dann das Wappen Biermann mit einer Birne über gekreuzten Pfeilen, und schliesslich ein Wappen mit Kreuz und Herz über Dreiberg, flankiert von einer Sichel und einer Pflugschar, und darüber die Initialen EB. Zwischen den von reichen Valuten gerahmten Schildern erkennt man die Initialen des Bauherrn HB = Hans Biermann. Von hier führt eine hölzerne Wendeltreppe mit Spindel ins Obergeschoss.
Die Mühle stand ursprünglich frei, und wo heute die Oekonomiegebäude anschliessen, erhob sich ein grosses Oekonomiegebäude, das im 17. Jahrhundert noch mit Stroh bedeckt war.
Die heutige Mühle verdankt ihre Erhaltung dem Umstand, dass sie bis zum 2. Weltkrieg in Betrieb stand. Dies verursachte zwar einige Aenderungen hinsichtlich der Erneuerung des Mahlwerks, doch blieb das Gebäude davon unberührt. Tatsache ist, dass die Mühle eines der ältesten Gebäude des Dorfes ist, da sie bereits 1615 erbaut worden ist. Ihr Kubus und ihre Gestaltung sind dieser Zeit entsprechend noch durchaus spätgotisch, weshalb das Gebäude in seiner Stattlichkeit und Behäbigkeit an die damals erbauten Bürgerhäuser erinnert. Offensichtlich war der Bauherr sich dieser Tatsache durchaus bewusst und liess sich die Wappen über dem Eingang einhauen. Der damals in der Zeit der Renaissance neuerwachte Bürgerstolz macht sich hier bemerkbar. Jedenfalls zählt die Mühle von Benken, da sie im Jahre 1615 erbaut, und aus dieser Zeit erhalten geblieben ist, zu den ältesten Mühlen des Baselbiets.
Kantonal geschützt seit 1980.