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Schlössli, Mühlegasse 25
Das sogenannte Schlössli im Ortsteil Benken liegt am Westende des Dorfes sozusagen als Abschluss der Mühlegruppe direkt an der Landesgrenze, umgeben von einem grossen Garten und unbebauten Wiesen oberhalb des Birsigs.
Das sogenannte Schlössli ist wahrscheinlich, was den Standort betrifft, identisch mit dem Lehen- oder Pächterhaus oberhalb des eigentlichen Weiherschlosses und wird um 1520 als Holzhaus vor dem Schloss erwähnt. Es diente als Ökonomiegebäude und später als Pächterhaus des grossen Schlossgutes. Auf der Büchelzeichnung von 1754 besitzt es bereits die heutige Form als zweigeschossiges, fünfachsiges Gebäude mit Krüppelwalmdach, erhöhtem Eingang über mehrstufiger Treppe, asymmetrischer Fassadengestaltung und rundbogiger Kellertüre im nördlichen Teil des Erdgeschosses. Im Kern dürfte es aus dem 17. Jahrhundert stammen. Wohl in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, vielleicht unter dem Homöopathen Dr. Joseph Möschlin, einem Hausarzt mancher Basler Familien, wurde das Gebäude mit neuen Fenstern hinsichtlich der repräsentativen Ostfassade vereinheitlicht. Im Innern entstand ein stattliches Treppenhaus.
Im späteren Besitz des als Landsitz ausgebauten Schlösslis folgten sich Hieronymus Burckhardt (1884), F. Marbach-Flubacher (1899) und C. Singer-Schäfer (1906). Von der Familie Singer ging es an die Diakonissenanstalt in Riehen, die darin ein Kinderheim einrichtete. Später erwarb es die Gemeinde und richtete darin ohne grosse Veränderungen ein Begegnungszentrum ein.
Im Laufe des 19. und auch im 20. Jahrhundert wurde vor allem die Westfassade durch Anbauten stark verunstaltet. Bei der von der Gemeinde durchgeführten Aussenrenovation wurde deshalb vor allem diese Seite Richtung Elsass wesentlich verbessert. Auch die dem Südgiebel, also der Gartenseite, vorgelagerte Terrasse konnte besser mit dem Hauptbau integriert werden. Die stattlichen Proportionen des nun einheitlich wirkenden Kubus und das schmucke Krüppelwalmdach verleihen dem in einem parkähnlichen Garten gelegenen Gebäude eine schlichte Vornehmheit, die auf die ländliche Umgebung abgestimmt ist. Die anlässlich der Renovation vorgenommenen Bauuntersuchungen brachten keine älteren Bauschichten zutage. Dagegen erkannte man in der inneren Türe des westlichen Treppenbaus sekundär verwendete Türgewände und einen Sturz mit Ohren, die sicher vom 1980 abgebrochenen Weiherschlösschen stammen, das nördlich des ehemaligen Pächterhauses stand.
Kantonal geschützt seit 1987.