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Bündtenweg 2
Die ehemalige Zehntenscheune von Böckten steht im Hinterdorf, wo die Häuser sowohl giebel- als auch traufständig angeordnet sind. Strukturell erinnert dieser Dorfteil an ein Haufendorf. Die freistehende ehemalige Zehntenscheune liegt etwas zurückversetzt am nördlichen Ende einer geschlossenen Häuserzeile.
Über die Geschichte der Zehntenscheune ist nichts bekannt. Auf den Skizzen des Geometers Georg Friedrich Meyer aus der Zeit um 1630 ist sie noch nicht enthalten, weshalb es durchaus möglich ist, dass erst im 18. Jahrhundert an dieser Stelle eine Zehntenscheune errichtet wurde. Die heutige stammt aus dem 19. Jahrhundert, als der Zehnten abgeschafft wurde. Es ist anzunehmen, dass die Zehntenscheune noch im 19. Jahrhundert zur Aufbewahrung des Zehntens gedient hat. Bemerkenswert ist aber auch die Architektur der Scheune, die über dem Stall und dem Scheunentor zahlreiche schmale Lüftungsschlitze zeigt. An der Nordfassade finden sich halbkreisförmige Fensterchen, die an die Biedermeierzeit erinnern. Auf der Südseite hingegen ist der gesamte Giebel vorkragend und als Fachwerk konstruiert. Das vergleichsweise hohe Gebäude besitzt vortreffliche Proportionen und wird von einem steilen Satteldach bedeckt, dessen Traufschermen weit vorkragen.
Diverse Umbaumassnahmen in den 1980er und 1990er Jahren haben ihre Spuren am historischen Gebäude hinterlassen. Das Untergeschoss wird seit dem letzten Eingriff zur Unterbringung von Nebenräumen verwendet, während im Obergeschoss eine Wohnnutzung ermöglicht wurde. Für die Belichtung der Wohnung wurde der Fachwerkgiebel der Südseite vollständig verglast. Als wichtiger Bestandteil des Dorfkerns von Böckten, aber auch als Einzelobjekt mit einer geschichtsträchtigen Bezeichnung ist die Zehntenscheune ein bedeutendes Baudenkmal.
Kantonal geschützt seit 1980.