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- Therwilerstrasse 15 / 16 / 18
Therwilerstrasse 15 / 16 / 18
Die Gebäudegruppe mit dem Dorfmuseum und der Gemeindestube steht auf der Westseite der Therwilerstrasse direkt neben dem alten Schulhaus und ist ein wichtiger Bestandteil des alten Dorfkerns von Bottmingen.
Das in sich geschlossene Ensemble besteht aus drei unterschiedlichen Bauten, die in verschiedenen Zeiten entstanden sind. Der älteste Teil war der Mittelbau, ursprünglich eine Ökonomie, die im 20. Jahrhundert abgebrochen worden ist und durch einen Neubau ersetzt wurde. An diese Ökonomie wurde 1682 ein kleiner Wohnteil mit einer Laube am Giebel der Südseite angebaut. Noch später entstand nördlich der Ökonomie ein grösseres Wohnhaus mit Stallteil. Somit war die Ökonomie von zwei Wohnteilen flankiert, wobei je eine Hälfte der Scheune durch Teilung zu einem der Wohnteile gehörte.
Beide Wohnbauten sind im Erdgeschoss gemauert und im Obergeschoss in Fachwerk aufgeführt. Der nördliche Wohnteil enthielt noch einen Stall und wurde später auf der Rückseite durch einen Querbau verlängert. Der südliche, schmälere Wohnteil hingegen erhielt später eine Scheune auf der Rückseite. Beide Wohnteile sind zweigeschossig und zweiachsig und werden von steilen Satteldächern bedeckt. Der anstelle der Ökonomie errichtete neue Mittelbau ist etwas niedriger. Die von der Gemeinde erworbenen Liegenschaften wurden fachgerecht restauriert und durch den Neubau des Mittelteils wieder ergänzt. Der Wohnteil Nr. 16 enthält im Erdgeschoss die Gemeindestube und das Trauzimmer und im Obergeschoss eine Wohnung. Der neue Mittelteil enthält einen Mehrzweckraum zur Vergrösserung der Gemeindestube. Im südlichen Wohnteil befindet sich das Dorfmuseum. Die ursprünglich dem Abbruch geweihten Bauten wurden als Teil des Ortskerns nicht mehr entfernt, sondern restauriert und neuen Funktionen der Gemeinde zugeführt.
Die Gebäudegruppe lässt die Entwicklung des Dorfes erkennen, indem durch Teilung von Bauernbetrieben zwei Betriebe erwuchsen und dadurch aus einem Haus eine ganze Gebäudegruppe entstand. Wann sich diese Entwicklung abgespielt hat, kann nicht mit Sicherheit bestimmt werden. Der am südlichen Wohnteil zum Vorschein gekommene Eckstein mit der Jahreszahl 1682 und die Tatsache, dass die Brandmauer der ehemaligen Scheune älter ist als dieser Wohnteil, lässt uns vermuten, dass der Mittelbau bereits im 16. Jahrhundert entstanden ist. 1682 wurde dann der südliche Wohnteil erbaut und wohl im 18. Jahrhundert der nördliche. Fenster und Türen hingegen sind wohl im 19. Jahrhundert verändert worden, so wie auch damals auf der Rückseite Erweiterungsbauten entstanden. Jedenfalls versinnbildlicht diese Häusergruppe das Entstehen eines Dorfes, indem an einem Beispiel die strukturelle Entwicklung abgelesen werden kann.
Kantonal geschützt seit 1984.