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Kirchgasse 1
Das ehemalige Bauernhaus Kirchgasse Nr. 1 liegt in einer Häuserzeile unterhalb von Kirche und Pfarrhaus, einer Häuserzeile, die mit dem alten Schulhaus abgeschlossen wird. Dabei handelt es sich um eine der wenigen Häusergruppen in Bretzwil, die noch gut erhalten sind.
Das relativ bescheidene Bauernhaus stammt aus dem Ende des 18. Jahrhunderts. Ökonomie- und Wohnteil besitzen nahezu gleich hohe Satteldächer, wobei das Wohnhaus eher grösser als die Ökonomie ist. Vor dem Stallteil der Ökonomie befindet sich eine Holzschopflaube. Das anschliessende zweigeschossige Wohnhaus besitzt eine Anzahl von unterschiedlichen Fenstern. Davon sind jene in der Mitte sehr breit und entsprechen einem Doppelfenster. Daran ist auch die Funktion des Hauses abzulesen, das ursprünglich ein einfaches Posamenterhaus war. Typisch für die Posamenterhäuser jener Zeit sind die relativ grossen Wohnteile und die im Verhältnis dazu bescheidenen Ökonomiegebäude. Ursprünglich waren nicht nur die Scheunentore, sondern auch die Fenstergewände aus Holz, entsprechend der bescheidenen Bauart in dieser Gegend. Das ehemalige Posamenterhaus ist vollständig umgebaut worden und dient wieder als Wohnhaus. Die alten Posamenterstuben im Innern liessen sich als grosse Stuben verwenden. Dabei sind am Äussern keine nennenswerten Veränderungen vorgenommen worden, so dass die historische Bausubstanz erhalten blieb. Auch das Innere ist nicht ausgehöhlt worden, sondern enthält noch die alten Strukturen und zum Teil den alten Grundriss.
Das einfache Posamenterhaus in Bretzwil wird von der Bauernhausforschung als sekundärer Vielzweckbau angesprochen, da es sowohl das Wohnen als auch das Arbeiten und schliesslich auch das Vieh unter einem Dach vereinte. Wahrscheinlich stand hier früher ein Holzständerbau mit Strohdach. Alte Dokumente über das Dorf Bretzwil fehlen jedoch, so dass über die Vorgängerbauten nichts Genaues gesagt werden kann. Innerhalb der recht kurzen Häuserzeile in der leicht ansteigenden Kirchgasse ist das Haus ein wichtiger Bestandteil des Dorfbildes, das hier noch nahezu intakt erhalten blieb.
Kantonal geschützt seit 1982.