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- ehem. Schulhaus, Hintergasse 22
ehem. Schulhaus, Hintergasse 22
Das Schulhaus von Bubendorf liegt etwas erhöht am rechten Ufer der Frenke mit der Haupt- und Eingangsfront gegen Westen Richtung Landstrasse.
Das stattliche, dreigeschossige Gebäude wurde im Jahre 1850 erbaut und im Jahre 1970 renoviert, wobei vor allem die Rückfront verändert wurde. Den neunachsigen Baukubus deckt ein flaches Walmdach, dessen Mitte ein Dachreiter mit Glocke und Windfahne bekrönt. Die Glocke trägt die Inschrift: Gebr. Rüetschi Aarau. 1852, Kirchgemeinde Bubendorf. Die neunachsige Hauptfront wird in der Mitte durch einen dreiachsigen Risalit gegliedert, der wie die Ecken des Gebäudes mit Quaderketten eingefasst ist. Über dem rundbogigen Eingang ist das kleine Vordach 1950 verlängert und auf zwei Stützen gestellt worden. Die Fenster im Obergeschoss des Mittelrisalites sind durch Verdachungen hervorgehoben, so dass der mit einem Dreieckgiebel im Dach ausgezeichnete Risalit Höhe und Länge des Gebäudes in ihrem Verhältnis zueinander bestimmt. Dazu treten als Horizontalgliederungen ein Gurtgesimse über dem Erdgeschoss, um dieses als Sockelgeschoss zu markieren, während zuoberst unter der Dachtraufe ein weiteres Gurtgesimse die Horizontalbahnen der Fenster abschliesst. Die Dachtraufe selbst verstärkt ein Zahnschnittfries.
Das ausserordentlich grosse Schulhaus zeichnet sich nicht nur durch seine Proportionen aus, sondern vor allem. durch seine Vertikal- und Horizontalgliederungen, die in verschiedenen Abstufungen die Mauerfläche aufteilen. Die architektonische Qualität wird vor allem sichtbar im Mittelrisalit, dessen Dreieckgiebel auf grossartige Weise das Gebäude zusammenhält. Verglichen mit den Schulhausbauten anderer Gemeinden aus dieser Zeit wird damit die Fassadenfläche zu einem Element der architektonischen Repräsentation, das seine Vorbilder im 18. Jahrhundert hat. Wenn für die gotischen Kirchen die Kathedralen als Höhepunkt gelten, so darf für den Schulhausbau des 19. Jahrhunderts in unserem Kanton das Schulhaus von Bubendorf als Höhepunkt betrachtet werden, dominiert es doch einen grossen Teil des Dorfes, steht isoliert auf einem grossen Platz und wird in der Mittelachse mit einer Brücke über die Frenke verbunden. In seiner Situation, seiner Anlage und seiner Fassadengestaltung steht es weit über dem, was die Schulhausarchitektur damals hervorbrachte. Klassizistische Elemente, verwendet für einen monumentalen Baukörper, orientierten sich zwar an der Architektur des 18. Jahrhunderts, steigern hier aber die architektonische Aussage und erlangen damit einen neuen Inhalt. Im Dienste der aufstrebenden Gemeinden und deren gesteigertem Selbstbewusstsein, entsteht ein neues Ideal, das von einem echten Gefühl für Architektur getragen nicht Architektur als Selbstzweck, sondern als Verkörperung der geistigen Umschichtung bedeutet.
Kantonal geschützt seit 1970.