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- Alte Mühle mit Schopf Läufelfingerstrasse 1
Alte Mühle mit Schopf Läufelfingerstrasse 1
Das durch den Bau der Autobahn und seine Folgen stark veränderte Eptingen besass und besitzt noch heute einen kleinen Dorfkern mit einigen bemerkenswerten Baudenkmälern, die im sogenannten Unterdorf zusammengefasst eine historische Baugruppe bilden und an die einstige Bedeutung des Dorfes erinnern. Es sind dies das ehemalige Bad mit dem Wirtshaus und dem Badhaus sowie die Mühle.
Bereits auf den Federskizzen des Geometers Georg Friedrich Meyer aus dem 17. Jahrhundert ist die Mühle festgehalten. Sie war damals eines der wenigen Gebäude, das mit Ziegeln bedeckt war, denn damals war noch das Strohdach üblich. Aufgrund der Bedeutung der Mühle für das Dorf darf man vermuten, dass diese bereits im 16. Jahrhundert erbaut worden ist. Es scheint, dass die Mühle allerdings im 18. und im 19. Jahrhundert verändert und erneuert worden ist, bis sie das heutige Aussehen erhielt. Im Jahre 1926 wurde der Betrieb der Mühle eingestellt.
Das Mühlegebäude besitzt drei Geschosse, wovon das hohe Sockelgeschoss einst für die Mühle diente. Im Innern erinnern noch einige Einrichtungen an den ehemaligen Betrieb. Auch die Fensteröffnungen des Sockelgeschosses weisen auf die ehemalige Funktion als Mühle- und Mahlstube hin.
Die beiden oberen Geschosse dienen der Wohnnutzung und besitzen deshalb je vier rechteckige Fenster. Nur am Giebel haben sich die spätgotischen Fenster aus dem 16. Jahrhundert noch erhalten. Sie wurden anlässlich einer Restaurierung in den 1970er-Jahren wiederhergestellt. Der mächtige Giebel mit dem leicht geknickten Satteldach kommt dadurch wieder voll zu seiner Wirkung.
Eigenartig ist die Fassadengestaltung der Vorderseite, denn hier sind die Ecken des Hauses mit Lisenen eingefasst. Es scheint, dass diese Art von Kolossalordnung an einer Mühle nicht üblich ist, doch muss man darauf hinweisen, dass die Einrichtung des in der Nähe gelegenen Bades vermutlich dazu geführt hat, dass man auch der Mühle ein herrschaftliches Aussehen verleihen wollte. Die klassizistische Fassadengestaltung entspricht jedenfalls der Bäderzeit und der Steigerung der Repräsentationslust an den bereits vorhandenen Gebäuden. Die an und für sich spätgotische Mühle, ein in seinem Kubus stattliches Gebäude, erhält dadurch eine besonders vornehme Note, die noch durch die Farbgebung unterstrichen wird.
Kantonal geschützt seit 1977.