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Wegkreuz Hofstetterstrasse ob der Büttenenlochschlucht
An der Strasse nach Hofstetten steht auf einer Felsgruppe ein Wegkreuz. Der Standort des Wegkreuzes ist zusätzlich durch ein elegantes Geländer geschützt. Das rund 2.40 m hohe Wegkreuz ist aus grünem Sandstein gefertigt, ruft jedoch dank einer aufwendigen, künstlerischen Überarbeitung das Erscheinungsbild eines Holzkreuzes hervor. Die Figur des Gekreuzigten ist aus Bronzeguss. Seine Füsse ruhen auf einem geflügelten Engelskopf. Auf der unteren Hälfte des Kreuzstammes ist eine Inschrifttafel mit folgender Widmung angebracht: "Treues Herz du Baum der Würde / Einzig Edel ausgesucht / Nie ein Wald trägt solche Zierde / Trägt solch Blüten Laub und Frucht". Oberhalb des Gekreuzigten befindet sich ein Zierband mit den Initialen INRI. Die Enden der Kreuzarme tragen die Jahreszahl 1888, das Datum der Stiftung dieses Wegkreuzes.
Im Gebiet des ehemaligen Fürstbistums Basel bestehen bis heute eine Vielzahl von Wegkreuzen. In Ettingen haben sich rund 20 Wegkreuze aus verschiedenen Zeiten erhalten. Das künstlerisch wertvollste ist dasjenige bei der Büttenenlochschlucht.
Die Inschrift wie auch die künstlerische Bearbeitung des Kreuzes als "Baum" weisen auf zwei Bedeutungsinhalte der christlichen Lehre hin: Zum einen das gleichnishafte Bild des fruchtbaren Baumes. Jesus selbst verwendet den Vergleich mit dem fruchtbaren respektive unfruchtbaren Baum als Kennzeichnung des wahren respektive des falschen Glaubens. Zum andern das Kreuz als Lebensbaum. Durch den Kreuzestod Christi steht dem Menschen der Zugang zum Lebensbaum, also zum ewigen Leben, wieder offen. Das Spektrum der hier kurz aufgezeigten Bedeutungsinhalte widerspiegelt die Frömmigkeitsvorstellungen des 19. Jahrhunderts.
Das Wegkreuz war aufgrund der Umweltbelastung durch den Autoverkehr und infolge des schattigen Standortes in seinem Bestand gefährdet. 2001 wurde das Kreuz fachgerecht konserviert und restauriert.
Das Wegkreuz ist ein Zeuge der Volksfrömmigkeit und wurde aufgrund seines hohen künstlerischen Wertes als ein Kulturdenkmal von regionaler Bedeutung in das Inventar der geschützten Kulturdenkmäler aufgenommen.
Kantonal geschützt seit 2001.